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Michael Müller war nie ein Landesvater

Michael Müller war nie ein Landesvater

B.Z.-Redakteur Stefan Peter kommentiert Michael Müllers Arbeit als Regierender Bürgermeister
Foto: picture alliance/dpa/Wolf Lux/BZ-Montage

Einmal in der Woche schreiben B.Z.-Redakteure über Dinge, die sie wirklich in der Hauptstadt stören. Heute Politik- und Gesellschafts-Redakteur Stefan Peter über die letzten Tage von Michael Müller im Amt des Regierenden Bürgermeisters.

Egal, wie die Wahl ausgeht: Michael Müller zieht aus dem Roten Rathaus aus. Und das ist auch sehr gut so!

Dabei ist der Noch-Regierende als Person gar nicht unsympathisch. Er ist kein Schaumschläger oder Wichtigtuer. Mit seiner Freundin radelt er durch Kreuzberg, geht mit ihr ins Café. Ohne Bodyguards, ohne gepanzerte Limousine.

Doch politisch? Zugegeben, die Corona-Krise wurde in Berlin besser gemeistert als in manch anderen Bundesländern. Aber eben auch mit Angstmache durch Müller („Wie viele Tote sind uns ein Shopping-Erlebnis wert?“)!

Was hat Rot-Rot-Grün unter seiner Führung erreicht? Studenten können sich nun an Unis mit ihrem Wunsch-Vornamen und Wunsch-Geschlecht registrieren, Radfahrer in der Mitte der Friedrichstraße rasen.

Für die breite Masse war der Mietendeckel von Interesse – mit dem scheiterte der Senat krachend. Eine Blamage mit Ansage, alle Warnungen wischte Müller beiseite.

Linke und Grüne haben ihn vor sich hergetrieben. Wenn sie über die Stränge schlugen, offen oder klammheimlich mit Ausschreitungen sympathisierten – von Müller kamen deutliche Worte zu spät. Oder gar nicht.

Und was ist mit der versprochenen Transparenz? Die personell bestens ausgestattete Senatskanzlei beantwortet Presseanfragen mitunter erst nach Tagen oder gleich gar nicht. Die Senatssprecherin – eher eine Senatsschweigerin.

Im Wahlkampf beklagt sich die SPD über Engstirnigkeit und Weltfremdheit der Grünen. Aber wer hat sie denn vor fünf Jahren in eine Koalition mit ebenjener Partei geführt?

Müller ging in der Rolle des Landesvaters nie auf. Jovial und spontan sein, vielleicht sogar menschelnd – all das geht ihm völlig ab. Er lacht zwar mehr als früher, doch bei Kritik wird er puterrot und belehrend.

Das Image eines stellvertretenden Referatsleiters hat er einfach nie ablegen können.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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