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Zu meinem ÄRGER : Erst tief durchatmen, dann in die Tasten greifen

RBB-Chefredakteur David Biesinger ärgert sich über den medialen Umgang mit Laschets „Brücken-Lockdown“. Was ihm in der Medienwoche sonst noch aufgefallen ist.

Zu meinem ÄRGER : Erst tief durchatmen, dann in die Tasten greifen

David Biesinger ist seit dem 1. April Chefredakteur des RBB. Er trägt die Gesamtverantwortung für alle aktuellen Fernseh-, Radio-…Foto: Gundula Krause/RBB

Herr Biesinger, seit dem 1. April sind Sie Chefredakteur des Rundfunk Berlin-Brandenburg. Worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien besonders geärgert?

Wir, Journalistinnen und Journalisten, hätten diese Woche entspannter sein können, ruhiger im Umgang mit dem unentschlossenen „Brücken-Lockdown“ von CDU-Chef Armin Laschet. In Ruhe darstellen, kritisch kommentieren und gut ist. Mehr hatte diese halbgare Idee nicht verdient. Wir haben mehr daraus gemacht, ärgerlich.

Die Lage ist angespannt, die Auswirkungen der Pandemie sind für viele belastend. Da ist es verführerisch, auf jeden einzelnen Vorstoß ausführlich anzuspringen – gerade an Feiertagen, wenn die Themenlage dünner ist. Doch es ist nun mal kein Zufall, zu welchem Zeitpunkt Laschets Idee die Runde gemacht hatte, und neben dem Gesundheitsschutz treiben ihn derzeit noch ganz andere – machtpolitische – Anliegen. Eigentlich waren das genügend Indizien … Also, öfter erst mal tief durchatmen und dann in die Tasten greifen – nehme ich mir fest vor.

Mit Daten: Auf den Punkt informiert

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?
Wenigstens einen schönen Nebeneffekt hat die Pandemie im Dauerhomeoffice: Sie fordert uns Journalistinnen und Journalisten heraus, neue Formate und Darstellungsformen zu entwickeln. Ich freue mich seit Monaten immer wieder über die schöne, bunte Welt der Grafiken, Erklärvideos und datenjournalistischen Auswertungen. Zahlen und Fakten auf den Punkt präsentiert, zugänglich für alle. Ob Online, Social, Print oder Fernsehen, ob privat oder öffentlich-rechtlich, die aktuellen Infos werden attraktiv und übersichtlich präsentiert. Die komplexen Infopakete sind gut handhabbar, die „Usability“ stimmt. Viel wichtiger noch: Die Kolleginnen und Kollegen der Datenwelt informieren uns auf den Punkt. Was früher Spezialwissen von Zahlenfreaks war, ist heute offen zugänglich. Das ist gut für die eigene Meinungsbildung, gerade wenn wieder einmal alle durcheinander- reden; gefällt mir.

Was empfehlen Sie aus dem Web?
Lust auf kluge Gedanken, neue Lösungswege und spannende Zukunftsvisionen? BBC Ideas. Ein anregender Youtube-Channel der BBC mit gut gemachten, kurzweiligen Videos zu Zukunftsfragen aus allen Lebensbereichen. Zum Hören, auf Deutsch und in gleicher Weise ambitioniert und wegweisend ist der „Tagesschau“-Podcast „Mal angenommen“. Zukunftsvisionen werden hier konkret und anschaulich diskutiert. Hören, nachdenken, entspannen und überraschen lassen.

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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