Dnachrichten.de
Berlin news - Die offizielle Website der Stadt Berlin. Interessante Informationen für alle Berlinerinnen, Berliner und Touristen.

„Ich bin Ziel Nr. 1“ : Selenskyj organisiert Widerstand offenbar aus Bunker in Kiew

Die US-Regierung rät dem ukrainischen Präsidenten, Kiew zu verlassen. Selenskyj mutmaßt in einer Videobotschaft, dass der russische Angriff ihn stürzen solle.

„Ich bin Ziel Nr. 1“ : Selenskyj organisiert Widerstand offenbar aus Bunker in Kiew

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei seiner Fernsehansprache vom Mittwoch.Foto: Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/dpa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj organisiert nach eigenen Worten aus einem Bunker in Kiew heraus den Widerstand gegen den Angriff russischer Truppen.

„Ich bleibe in der Hauptstadt, bleibe bei meinem Volk“, sagte er in der Nacht auf Freitag in einer Videobotschaft. Der 44-jährige Staatschef und frühere Fernsehkomiker trug ein braunes T-Shirt; gefilmt wurde er an einem nicht identifizierbaren Ort. Bewohner von Kiew berichteten nachts von Explosionsgeräuschen.

[Alle aktuellen Nachrichten zum russischen Angriff auf die Ukraine bekommen Sie mit der Tagesspiegel-App live auf ihr Handy. Hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen.]

Selenskyj mutmaßte, dass der russische Angriff ihn stürzen solle. „Nach unseren Informationen hat mich der Feind zum Ziel Nr. 1 erklärt, meine Familie zum Ziel Nr. 2“, sagte er. Er habe heute mit 20 EU-Regierungschefs gesprochen und sie gefragt, ob sie die Ukraine in die Nato aufnehmen würden. Alle hätten Angst gehabt, das zuzusagen. „Wir sind in der Verteidigung unseres Landes auf uns allein gestellt.“

Auch die US-Regierung sah Selenskyj als ein „Hauptziel für russische Aggressionen“. Er verkörpere „in vielerlei Hinsicht die demokratischen Bestrebungen und Ambitionen der Ukraine und des ukrainischen Volkes“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums Ned Price dem Sender CNN. Die US-Regierung hat dem Präsidenten geraten, Kiew zu verlassen. 

Die russischen Angriffe aus mehreren Richtungen hatten am Donnerstagmorgen begonnen. In der Nacht zu Freitag begann Russland offenbar mit der geplanten Invasion Kiews. „Heute Nacht haben Sie begonnen, Wohngebiete in der legendären Stadt Kiew zu bombadieren. Das ist wie 1941“, sagte Selenskyj in der Videobotschaft. „Ich will allen russischen Bürgern, die protestieren, sagen: Wir hören Sie, Sie haben uns gehört, Sie haben begonnen, uns zu glauben. Kämpfen Sie für uns. Bekämpfen Sie den Krieg.“

Mehr zum russischen Angriff auf die Ukraine bei Tagesspiegel Plus:

  • Putins Angriff erzwingt neue Antworten: Der russische Einmarsch ist eine Zeitenwende für Europa (T+)
  • Spionagechef, Wirtschaftsboss, Oligarch: Diese Männer gehören zu Putins engstem Kreis (T+)
  • Und plötzlich schweigt der Altkanzler: War Schröder nur ein Teilchen in Putins Spiel? (T+)
  • Muss Kohle teures Gas ersetzen?: Was die Ukraine-Eskalation für die Energiewende bedeutet (T+)

Der ukrainische Präsident ordnete am späten Donnerstagabend eine allgemeine Mobilmachung an, die für 90 Tage gelten soll und die Einberufung von Wehrpflichtigen und Reservisten vorsieht. Schon vorher hatte er eine Teilmobilmachung von Reservisten befohlen. „Wir müssen operativ die Armee und andere militärische Formationen auffüllen“, begründete er seine Entscheidung. Bei den Territorialeinheiten werde es zudem Wehrübungen geben. Wie viele Männer betroffen sein werden, sagte der 44-Jährige nicht.

Nach ukrainischen Behördenangaben dürfen männliche Staatsbürger im Alter von 18 bis 60 Jahren das Land nicht verlassen. Man werde sie nicht über die Landesgrenze lassen, sagte der Leiter der ukrainischen Zollbehörde in Lemberg, Danil Menschikow. Er bat die Menschen, keine Panik zu verbreiten und nicht zu versuchen, eigenständig die Landesgrenze zu überqueren. (Tsp, dpa)

Der neue Morgenlage-Newsletter: Jetzt gratis anmelden!

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This website uses cookies to improve your experience. We'll assume you're ok with this, but you can opt-out if you wish. Accept Read More

Privacy & Cookies Policy