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Zum Karriereende des Sportstars : Serena Williams hat dem Tennis so viel gegeben

Nach ihrem letzten Match wird Serena Williams als „Größte aller Zeiten“ gefeiert. Sicher ist: Sie hat ihren Sport wie kaum eine andere geprägt. Ein Kommentar.

Zum Karriereende des Sportstars : Serena Williams hat dem Tennis so viel gegeben

Serena Williams und ein letzter Gruß ins Publikum.Foto: Corey Sipkin

Wenn eine Sportlerin zur Ziege wird, hat sie endgültig Legendenstatus erreicht. Und so war in den Sozialen Netzwerken nach dem wohl letzten Spiel in Serena Williams Karriere immer wieder das englische Wort „GOAT“ zu lesen, als es darum ging, sich von der 40 Jahre alten Tennisspielerin zu verabschieden – und sie zu würdigen. „GOAT“ – steht für Greatest of all Time, also die Größte aller Zeiten.

Nun kann man – zumal mit der deutschen Brille und einer Steffi Graf im Hinterkopf – vielleicht noch darüber streiten, ob Serena Williams wirklich die beste Tennisspielerin in der Geschichte war. Unstrittig ist allerdings, dass keine andere den Sport so geprägt hat wie die bald 41 Jahre alte US-Amerikanerin.

23 Grand-Slam-Titel konnte sie gewinnen, dem Rekord von Margaret Court jagte sie bis zum Schluss vergeblich hinterher. Dass sie nun bei den US Open ihr letztes Match bestritten hat, ist dennoch nur passend. In New York holte sie als Teenager 1999 ihren ersten Sieg bei einem großen Turnier. In der Nacht zu Samstag unterlag sie diesmal in der dritten Runde der Australierin Ajla Tomljanovic 5:7, 7:6 und 1:6.

„Es war eine spaßige Reise. Ich bin einfach nur dankbar“, sagte Williams noch auf dem Platz und verdrückte dabei die eine oder andere Träne. Zuvor war sie gefeiert worden von ihren Fans im Arthur-Ashe-Stadium, der größten Tennisarena der Welt. Und das nicht nur in Runde drei, sondern schon zuvor bei ihren Matches. Fast schon surreal mutete die große Abschiedsshow nach ihrem Auftaktspiel am Montag an, die trotz ihres Weiterkommens durchgezogen wurde.

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Als Serena als jüngere und noch talentiertere Schwester von Venus Williams Ende der 1990er Jahre auf die Tennistour kam, war sie noch ein Versprechen für die Zukunft. Eines, das sie schnell einlöste.

Nach dem ersten US-Open-Sieg folgte 2002/03 der erste Serena-Slam, sie gewann vier Grand-Slam-Titel hintereinander, wenn auch nicht in einem Kalenderjahr. Das gleiche Kunststück wiederholte sie noch einmal 2014/15. Neben ihren 23 Einzeltiteln und dem Olympiasieg 2012 gewann sie 14 Doppeltitel bei den wichtigsten Turnieren und holte dreimal Olympiagold – alles mit ihrer Schwester Venus und zur Freude ihres Vaters Richard, der seinen beiden Töchtern eine solche Karriere auch gegen viele Widerstände erst ermöglicht hatte. Dazu gewann Serena im Mixed jedes Grand-Slam-Turnier einmal.

„Ich fühle, dass ich dem Tennis wirklich etwas gegeben habe und noch immer gebe. Der andere Look, die Siegerfaust, die verrückte Intensität.“ Sie sei „so dankbar, dass ich diese Momente hatte, dass ich Serena bin“, meinte sie nun nach ihrem wohl letzten großen Auftritt.

Doch Williams war mehr als „nur“ eine besondere Tennisspielerin und womöglich gibt es auch deshalb kaum Zweifel an ihrem Status als Größte aller Zeiten. Williams hat stets ihre Stimme erhoben, wenn es darum ging, für die Rechte von Frauen und für People of Color einzutreten. Damit eckte sie zuweilen an und schoss auch schon mal über das Ziel hinaus. Und doch: Sie öffnete damit Türen für andere, ihre junge Landsfrau Coco Gauff brachte es treffend auf den Punkt: „Als Frau, speziell als schwarze Frau, steckst du dir manchmal unbewusst kleinere Ziele. Ich denke, dass Serena mich gelehrt hat, dass sie genau das nie getan hat.“

Mit ihren Erfolgen wuchs ihr Einfluss. Williams dominierte ihren Sport nach Belieben, wobei sie sich schon frühzeitig auf andere Dinge konzentrierte. So bestritt sie in ihrer Karriere tatsächlich nur einmal mehr als 70 Einzel-Matches im Jahr – zum Vergleich: Bei der großen Martina Navratilova war das 13 Mal der Fall.

Williams fokussierte sich auf die Mode, ist längst erfolgreiche Unternehmerin und mit ihren Outfits auf und außerhalb des Tennisplatzes stilprägend. Und Serena Williams ist Mutter. Auch wenn ihr ein Titelgewinn bei einem Grand-Slam-Turnier vor den Augen ihrer Tochter Olympia verwehrt blieb, so setzte sie damit doch ein Zeichen. Denn Hochleistungssport und die Gründung einer Familie sind gerade für Frauen eben immer noch nicht die Regel.

Vor Serena Williams liegt eine „glänzende Zukunft“

Jetzt kann sich Serena Williams noch mehr um Olympia kümmern. In ihrer Abschiedsankündigung in der „Vogue“ vor ein paar Wochen erklärte sie, dass nicht aufhören werde, sondern sich nun anderweitig weiterentwickeln möchte. Anders als so manchem anderem Sportstar dürfte ihr das nicht schwerfallen. Vor ihr liege eine „glänzende Zukunft“, sagte sie nun selbst.

Und doch blieb Serena auch im Abschied Serena und machte der Welt damit noch einmal klar, dass eine Williams nicht einfach so geht: „Ich habe Australien schon immer geliebt…“, meinte sie im Hinblick auf das nächste Grand-Slam-Turnier zu Beginn des kommenden Jahres in Melbourne. Sicher ist: Serena Williams war immer für Überraschungen gut – und will es auch bleiben.

Wer dennoch Zweifel an ihrem Status als Größte aller Zeiten hat, der dürfte es in ihrem Falle womöglich mit Tina Turner halten. „Simply the Best“ schallte aus den Lautsprechern des Arthur-Ashe-Stadiums, als sie sich am späten Freitagabend in New York sehr wahrscheinlich letztmals als aktive Spielerin von ihren Fans verabschiedete.

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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