Dnachrichten.de
Berlin news - Die offizielle Website der Stadt Berlin. Interessante Informationen für alle Berlinerinnen, Berliner und Touristen.

Wilde Mode-Party in Mitte bleibt ohne Konsequenzen

Wilde Mode-Party in Mitte bleibt ohne Konsequenzen

Auf Instagram kursierten Videoausschnitte einer Party im Berliner Soho House, nach heftiger Kritik wurden sie gelöscht
Foto: Instagram

War die After-Show-Party von Bottega Veneta ein sogenanntes Super-Spreader-Event? Am Montag tauchten neue Videos auf, die die Veranstaltung der italienischen Modemarke im Soho House (Torstraße) zeigen.

Auf den Videos sind Dutzende junger Menschen zu sehen, die ausgelassen zu House-Rhythmen feiern. Sie tanzen, lachen, schreien vor Freude, einige halten ihre Drinks in der Hand. Eine Maske trägt niemand!

Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.
Soziale Netzwerke aktivieren
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Mehr dazu findest du in der Beschreibung dieses Datenverarbeitungszweck und in den Datenschutzinformationen dieser Drittanbieter.

Gepostet hat die Videos der erst am Montag angelegte Account „bottegaventNO!“ – offenbar jemand, der sich mit dem Geschäftsgebaren von Bottega Veneta kritisch auseinandersetzt. In dem Video (am frühen Montagabend schon über 10.000 Mal aufgerufen) wurden zwei Models markiert, die bei der Party anwesend gewesen sein sollen.

Das Unternehmen hatte am Freitagabend seine neue Kollektion im weltberühmten Techno-Club „Berghain“ (Friedrichshain) präsentiert, dazu Musiker, DJs und Mode-Blogger eingeladen. Anschließend ging es offenbar direkt ins Soho House.

Dort waren alle Zimmer von der italienischen Modemarke belegt. Ob es sich bei der Party um eine offizielle Veranstaltung des Unternehmens handelt – unklar. Bottega Veneta antwortete nicht auf mehrere Anfragen der B.Z.

Wilde Mode-Party in Mitte bleibt ohne Konsequenzen

Gäste kommen zur Bottega Veneta Fashion-Show im Berghain (Foto: Spreepicture)

Das Soho House dementiert nicht, dass es eine solche Party in seinen Räumen gab. Eine Sprecherin in der Londoner Zentrale antwortet jedoch nur allgemein: „Die Sicherheit unserer Mitarbeiter und Gäste hat bei uns oberste Priorität. Die aktuelle geschäftliche Buchung hat alle Zimmer im House belegt und wurde unter Berücksichtigung aller behördlichen Vorgaben getätigt.“

Aber sind die Videos nicht ein eindeutiger Beleg, dass sich an Abstandsregeln und Maskenpflicht nicht gehalten wurde? „Wir kennen das Material. Wir nehmen das sehr ernst und schauen uns alles an um zu erfahren, was tatsächlich geschehen ist.“

Wilde Mode-Party in Mitte bleibt ohne Konsequenzen

Burna Boy kommt zur Fashion-Show von Bottega Veneta im Berghain (Foto: Getty Images for Client)

Unklar, ob Bottega Veneta oder das Soho House Konsequenzen drohen. Einen Polizei-Einsatz gab es in der Nacht zu Sonnabend nicht. Allerdings ist das Club-Restaurant auch nicht direkt von außen einsehbar – es befindet sich in der siebten Etage des Gebäudes.

Beim Ordnungsamt gingen im Nachhinein zwei Beschwerden ein. „Ein Ordnungswidrigkeitsverfahren stünde aber auf recht tönernen Füßen“, so Ordnungsstadtrat Daniel Krüger (für AfD) zur B.Z. Denn dafür sei eine amtliche Anzeige notwendig. Doch weder Polizei noch Ordnungsamt seien in der Nacht im Soho House gewesen.

Krüger: „Es hat keine Amtshandlung vor Ort stattgefunden.“ Eine nachträgliche Ermittlung sei sehr schwer, da vermutlich keiner der Beteiligten aussagen werde, amtliche Beweismittel gebe es nicht. Fraglich, ob die neu aufgetauchten Videos daran etwas ändern.

Auch das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg erfuhr erst durch die Presse von der Modenschau im Berghain. In der Behörde verweist man auf die aktuellen Corona-Regeln für Berlin. Dort heißt es eindeutig: „Veranstaltungen in geschlossenen Räumen mit mehr als 20 zeitgleich Anwesenden sind verboten.“

Ausnahmen gibt es nur für religiöse Veranstaltungen, Parteiversammlungen, Sitzungen des Betriebsrates oder des Parlaments – nichts davon trifft auf eine Modenschau zu. Das Ordnungsamt prüft den Vorgang nun. Doch auch in Friedrichshain-Kreuzberg heißt es: „Ein Verstoß gegen die Infektionsschutzverordnung muss amtlich festgestellt werden.“

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This website uses cookies to improve your experience. We'll assume you're ok with this, but you can opt-out if you wish. Accept Read More

Privacy & Cookies Policy