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Nach Groß-Razzia gegen Islamisten-SzeneSo radikal ist der verbotene Verein „Jama‘atu Berlin“

Sie wollten islamistischen Gottesstaat ++ zwei Gefährder Teil der Gruppe

Nach Groß-Razzia gegen Islamisten-SzeneSo radikal ist der verbotene Verein „Jama‘atu Berlin“

02:32 Quelle: BILD/Spreepicture
25.02.2021

Zeitgleich griffen am Donnerstagmorgen 850 Beamte in Berlin und Brandenburg zu! Razzia bei Mitgliedern einer radikal-islamistischen Vereinigung.

Berlin – An 26 Orten, überwiegend Wohnungen der Mitglieder, suchte die Polizei Berlin mit der Hilfe von Bundespolizei und Spezialeinheiten am Donnerstagmorgen Beweise und Vermögenswerte der Vereinigung Jama‘atu alias Tauhid Berlin – und vollstreckte somit eine Verbotsverfügung.

„Ich habe heute die Vereinigung Jama‘atu alias Tauhid Berlin verboten. Sie richtet sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung und gegen die Völkerverständigung. Sie strebt eine Ordnung an, in der Gott alleine der Souverän und die Scharia das Gesetz ist“, sagte Innensenator Andreas Geisel (54, SPD) am Donnerstag.

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Einsatzkräfte mit Ramme und Schutzausrüstung an einer Wohnung in Berlin-Moabit

Foto: Sven Meissner

Darüber hinaus verachte der nicht eingetragene Verein „Menschen, die keinen Glauben oder einen anderen Glauben haben und billigt deren Tötung“, so Geisel weiter. Mitglieder der Gruppe glorifizierten den Islamischen Staat und dessen Taten.

Dem Innensenator zufolge befürworten sie den bewaffneten Dschihad bis zur Durchführung von Terroranschlägen, so zum Beispiel die Tötung von 130 Personen bei den Anschlägen in Paris im Jahr 2015 oder die Ermordung des französischen Lehrers Samuel Paty im Oktober 2020.

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01:31 Quelle: BILD
17.10.2020

Der Verein veröffentlichte u. a. ein Lied, nach dem Allah die Juden vernichten sollte und teilte auch auf Sozialen Medien antisemitische Hetze.

Wer sind die Mitglieder?

Bei Jama‘atu alias Tauhid Berlin handelt es sich nicht um einen eingetragenen Verein. Da er aber feste Strukturen hatte, sei ein Verbot möglich gewesen, so Innenstaatssekretär Torsten Akmann.

Nach Groß-Razzia gegen Islamisten-SzeneSo radikal ist der verbotene Verein „Jama‘atu Berlin“

Ein Polizist trägt eine Ramme auf der Schulter

Foto: Christophe Gateau/dpa

Der Verein bestand aus einer Frauen- und einer Männergruppe, etwa 19 Personen, die zur Hälfte aus deutschen Staatsbürgern bestand. Andere Mitglieder kamen u. a. aus Jordanien und dem Irak. Auch zwei polizeibekannte Gefährder befanden sich unter ihnen.

Einige der Mitglieder seien auch Besucher der Fussilet-Moschee gewesen. Der zugehörige Verein „Fussilet 33“ wurde wenige Wochen nach dem Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt am 19. Dezember 2016 verboten. Attentäter Anis Amri war dort regelmäßiger Gast. Nach BILD-Informationen hatte auch mindestens ein Mitglied Kontakt zu Amri.

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Attentäter Anis Amri raste Ende 2016 mit einem Lkw auf einen Berliner Weihnachtsmarkt, tötete elf Menschen

Foto: Michael Kappeler/dpa

► Die Frauengruppe sei eine Art Heiratsvermittlung gewesen. Einige der weiblichen Mitglieder seien innerhalb des eigenen Vereins verheiratet gewesen, andere sollten an radikale Islamisten verheiratet werden.

„Der geistige Führer hat wöchentlich Islamunterricht an die Männergruppe gegeben. Er hat auch über Youtube seine radikal-islamistischen Gedanken verbreitet“, so Geisel.

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Rettungskräfte betreten ein von SEK-Beamten gesichertes Gebäude bei der Razzia gegen den Verein am Donnerstagmorgen

Foto: Sven Meissner

Zu radikal für eigene Moschee-Räume

Nach dem Verbot der Fussilet-Moschee machte es sich der Verein Jama‘atu alias Tauhid Berlin zur Aufgabe, die entstandene Lücke in der Salafisten-Szene zu füllen. Eigene Moschee-Räume hatte der Verein aber nicht. Die Mitglieder trafen sich regelmäßig in Privatwohnungen und Parks in Berlin zu Unterricht und Gebeten.

Sie hätten auch versucht, Gebetsräume in bestehenden Moscheen zu beziehen, doch seien sie aufgrund ihrer Radikalität immer wieder abgewiesen worden, so Geisel.

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01:17 Quelle: BILD
06.01.2021

Anders als noch vor einigen Jahren agierten die Salafisten inzwischen in der Öffentlichkeit deutlich zurückhaltender, so der Verfassungsschutz im Jahr 2020. Es gebe einen Rückzug in private und konspirative Zirkel und das Internet. Treffpunkte seien häufig private Wohnungen. Das mache auch die Ermittlungen schwerer.

► Im Falle des nun verbotenen Vereins Jama‘atu alias Tauhid Berlin begann alles mit einem Telegram-Kanal Ende 2018. Später radikalisierten sich die Mitglieder auch über Whatsapp, verbreiteten Videos über Instagram und YouTube. Dort ist u. a. die Rede davon, „Polizisten die Köpfe“ abzuschlagen oder „Flugzeuge abstürzen“ zu lassen. Konkrete Anschlagspläne der Mitglieder des Vereins seien jedoch nicht bekannt gewesen.

Eine Quelle: www.bild.de

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