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Breitere Fahrradspuren sind toll, aber niemand denkt an Paket-Zusteller

Breitere Fahrradspuren sind toll, aber niemand denkt an Paket-Zusteller

Bei all den neuen breiten Radwegen muss auch an den Lieferverkehr gedacht werden, meint B.Z.-Redakteur Stefan Peter
Foto: picture alliance/dpa/Wolf Lux (B.Z. Collage)

Einmal in der Woche schreiben B.Z.-Redakteure über Dinge, die sie wirklich stören. Heute B.Z.-Redakteur Stefan Peter, sich über neue und breitere Fahrradspuren freut, aber auch Probleme für die Paket-Lieferer sieht.

In immer mehr Kiezen werden breitere (und meist grün beschichtete) Radspuren angelegt. Bei aller Freude über mehr Sicherheit für Radfahrer denken die Verantwortlichen aber zu wenig an den Lieferverkehr!​

Handwerker und Lieferanten dürfen auf den Radspuren nicht parken. Diese Vorschrift ist natürlich sinnvoll – aber die Paketzusteller in meinem Kiez tun es trotzdem. „Was bleibt mir auch sonst übrig“, argumentiert mein DHL-Bote.

Er muss pro Haus oft ein Dutzend Pakete ausliefern.​ Wenn er mit einem Gebäude fertig ist,f ährt er ein paar Meter vorwärts, um dann für einige Minuten im nächsten Haus zu verschwinden. Würde er während dieser Zeit auf der Kfz-Spur parken, wäre die Straße für eine Stunde blockiert – wegen eines begrünten Mittelstreifens gibt es keine Überholmöglichkeit.​

Was soll der Zusteller also tun? Nachfrage in der DHL-Pressestelle. Dort gibt man sich gesetzeskonform und verweist auf eine interne Anordnung – demnach sollen die Fahrer in die nächste Seitenstraße ohne Radspur fahren, dort in zweiter Reihe parken. Und alle Pakete mit einer Handkarre ausliefern!

„Auch wenn sie etwas länger brauchen“, heißt es. Schön gesagt, aber viele Fahrer schaffen ihre Tour ja schon jetzt kaum.​ Und das Parken in der 2. Reihe ist nur eine Verlagerung des Problems. Ohnehin bezieht sich die von DHL genannte Ausnahmeregelung in der Straßenverkehrsordnung (Paragraph 35, Absatz 7a) nur auf das Leeren von Briefkästen …​

Man sei im Gespräch mit den Bezirksämtern, an den betreffenden Straßen Ladezonen einzurichten. Offenkundig herrscht auf beiden Seiten keine Eile – die grüne Radspur vor meinem Haus gibt‘s seit zwei Jahren, von einer Ladezone bislang keine Spur.​

Grüne und andere Autogegner träumen ohnehin von einer Auslieferung per Lastenfahrrad. Doch die können keine großen Sendungen transportieren. Und bräuchten ohnehin eine Freifläche in jedem Kiez, wo vom Lieferwagen aufs Fahrrad umgeladen wird.​

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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