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Trainer Tayfun Korkut vor dem Aus : Hertha verliert weiter – 0:2 bei Borussia Mönchengladbach

Hertha BSC kann den Abwärtstrend nicht stoppen und ist nun auf einen direkten Abstiegsplatz gerutscht. War es das für Trainer Tayfun Korkut?

Trainer Tayfun Korkut vor dem Aus : Hertha verliert weiter – 0:2 bei Borussia Mönchengladbach

Gladbachs Marcus Thuram auf dem Weg, begleitet von Niklas Stark und Linus Gechter (r.)Foto: Uwe Kraft/Imago

Tayfun Korkut suchte den Blickkontakt zu seinen Spielern, er wedelte mit den Armen, um sie noch einmal zu animieren, und dann schaute er einmal kurz auf seine Uhr. Vermutlich war es eine Übersprunghandlung, weil der Stadionsprecher gerade erst die Spielzeit angesagt hatte: die Minute, in der Borussia Mönchengladbach das vorentscheidende 2:0 gegen Hertha BSC, Korkuts Mannschaft, erzielt hatte. Eine halbe Stunde blieb Hertha BSC noch. Und vermutlich war es auch für Tayfun Korkut die letzte halbe Stunde als Trainer des Berliner Fußball-Bundesligisten.

Die 0:2 (0:1)-Niederlage in Mönchengladbach, die fünfte für Hertha am Stück, dürfte auch sein Schicksal besiegelt haben. Die Idee, mit Korkut diese komplizierte Saison einigermaßen unfallfrei zu Ende zu bringen, ist endgültig gescheitert. Aus 13 Bundesliga-Spielen mit ihm holte die Mannschaft neun Punkte, von Platz 14 ging es runter auf 17, dazu kam das Pokal-Aus gegen den Lokalrivalen Union.

Im Vergleich zum deprimierenden 1:4 vor einer Woche gegen Frankfurt tauschte Korkut mehr als die Hälfte seiner Mannschaft aus: sechs Spieler raus, sechs Neue rein. Auch das System – mit Fünferkette in letzter Linie – war neu. Unverändert blieb die Besetzung im Tor. Marcel Lotka stand erneut zwischen den Pfosten, Stammtorhüter Alexander Schwolow, seit Dienstag zurück im Training, hatte die Reise an den Niederrhein gar nicht erst angetreten, genauso wenig wie Stevan Jovetic, Herthas bester Torschütze, der die ganze Woche mit muskulären Problemen zu kämpfen hatte.

Durch den Punktgewinn des VfB Stuttgart am Nachmittag beim 1. FC Union war Union beim Anpfiff des Abendspiels im Borussia-Park in der virtuellen Tabelle auf den vorletzten Tabellenplatz zurückgefallen. Der Druck war dadurch nicht gerade kleiner geworden. Aber Fredi Bobic, Herthas Sportgeschäftsführer, hatte vor dem Anpfiff bei Sky noch einmal gesagt, ihn interessiere „vor allem die Art und Weise, wie wir spielen“. Hatte man nach dem Auftritt vor einer Woche gegen Frankfurt gedacht, dass einen nun nichts mehr erschüttern könne, so wurde man eines Besseren belehrt. Gegen einen Gegner, der gerade selbst einen ganzen Sack voller Probleme mit sich herumschleppt, war Hertha in der ersten Hälfte hoffnungslos unterlegen.

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Die Gäste bekamen im Mittelfeld keinen Zugriff, sie liefen nur hinterher und ließen die Gladbacher, die plötzlich ihre verschüttet geglaubte Spielfreude wiederentdeckten, in aller Ruhe machen. Von der Widerstandsfähigkeit, die Bobic von seiner Mannschaft gefordert hatte, war nichts zu sehen. Hertha stürzte von einer Gelegenheit in die andere – und hatte Glück zur Pause nur 0:1 zurückzulegen.

Das Torschussverhältnis der ersten Hälfte lautete 9:1 für die Borussen – wobei es bis zum ersten Versuch der Berliner bis in die Nachspielzeit dauert. Da probierte es Lucas Tousart aus der Distanz. Sein Schuss aber stellte für Gladbachs Torhüter Yann Sommer kein Problem dar.

Auf der anderen Seite sah es einige Male deutlich gefährlicher aus, so bei dem Schuss, den Breel Embolo nach knapp zehn Minuten an den Pfosten setzen. Oder kurz vor dem Pausenpfiff, als Marcus Thuram alleine auf Lotka zulief und in letzter Sekunde noch vom grätschenden Marc Kempf gestoppt werden konnte.

Wieder kassierten die Berliner ein Elfmeter-Gegentor

Mitte der ersten Hälfte ging das Duell Kempf gegen Thuram nicht ganz so glimpflich für Herthas Verteidiger aus, obwohl der Schiedsrichter zunächst angezeigt hatte, dass Kempf den Ball gespielt hatte. Nach Intervention des Videoassistenten korrigierte er sich und entschied auf Elfmeter für die Gladbacher, den Alassane Plea zur Führung verwandelte.

Tayfun Korkut reagierte schon in der Pause, brachte Suat Serdar für Santiago Ascacibar. Und tatsächlich hatte Hertha gleich zu Beginn der zweiten Hälfte rekordverdächte anderthalb Minuten Ballbesitz am Stück – ehe sich die Gladbacher mit ihrem ersten Angriff durch Plea sofort wieder eine glänzende Chance erspielten. Die fehlende Effizienz des Heimteams – viel mehr sprach in dieser Phase nicht für Hertha. Uneinholbar war der Rückstand zumindest nicht.

Das schien mehr und mehr auch den Gladbachern bewusst zu werden, die das Geschehen nicht mehr in dem Maße dominierten wie vor der Pause und in der 54. Minute großes Glück hatten. Beziehungsweise einen glänzend reagierenden Sommer im Tor. Der Schweizer fischte einen Kopfball von Kempf aus dem Winkel. Das war sie, die Gelegenheit, die Verhältnisse noch einmal in Schwingung zu bringen.

Doch statt 1:1 hieß es kurz darauf 2:0 für die Gladbacher, weil Matthias Ginter den Ball nach einer Ecke des früheren Herthaners Luca Netz ins Tor wuchtete. Vor einer Woche, gegen den damaligen Vorletzten Stuttgart, hatten die Gladbacher eine solche Führung noch verspielt und am Ende 2:3 verloren. Aber so gut wie Stuttgart – man muss es leider so sagen – ist Hertha im Moment einfach nicht.

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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