Dnachrichten.de
Berlin news - Die offizielle Website der Stadt Berlin. Interessante Informationen für alle Berlinerinnen, Berliner und Touristen.

Nach Luftangriff Israels auf Hochhaus in Gaza : Hamas feuert Raketen auf Tel Aviv ab – eine Israelin getötet

Bei einem Angriff militanter Palästinenser auf die Umgebung von Tel Aviv ist mindestens eine Israelin gestorben. Der Flughafen wurde vorsorglich geschlossen.

Nach Luftangriff Israels auf Hochhaus in Gaza : Hamas feuert Raketen auf Tel Aviv ab – eine Israelin getötet

Zerstörte Autos in Tel Aviv nach dem Raketenbeschuss durch die Hamas.Foto: ahmad gharabli / AFP

Die radikalislamische Hamas hat nach eigenen Angaben am Dienstagabend 130 Raketen auf die Umgebung von Tel Aviv abgefeuert. Nach Medienberichten kam in der Stadt Rischon Lezion eine Frau bei einem direkten Einschlag der Rakete ums Leben. Die Rettungsorganisation Zaka bestätigte den Todesfall.

In der Stadt Cholon südlich von Tel Aviv wurde am Dienstagabend ein Bus getroffen, er brannte aus. Berichte über den Tod einer Frau bei diesem Zwischenfall wurden später nicht bestätigt. Mindestens sechs Menschen wurden bei dem Raketenangriff verletzt, wie die die Zeitung „Times of Israel“ unter Berufung auf Rettungsdienste berichtete. Der internationale Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv wurde wegen der Angriffe für Landungen und Abflüge geschlossen. Die Flüge wurden nach Zypern umgeleitet.

Die Hamas, erklärte, die Raketenangriffe seien die Antwort auf einen israelischen Luftangriff, bei dem zuvor ein Hochhaus im Gazastreifen zerstört worden war. In Tel Aviv heulten die Alarmsirenen.

Das zwölfstöckige Haus im Stadtzentrum von Gaza, in dem sich auch mehrere Büros der radikalislamischen Hamas befanden, stürzte vollständig ein, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Übrig blieb nur ein Trümmerhaufen, über dem schwarzer Rauch aufstieg. Auch mehrere benachbarte Gebäude wurden beschädigt. Über Tote oder Verletzte lagen zunächst keine Angaben vor. Die Anwohner des Gebäudes wurden vor dem Angriff von den israelischen Streitkräften gewarnt und angehalten, das Haus zu verlassen, wie Augenzeugen am Dienstagabend berichteten.

Nach Luftangriff Israels auf Hochhaus in Gaza : Hamas feuert Raketen auf Tel Aviv ab – eine Israelin getötet

Das Hochhaus in Gaza beim Einsturz.Foto: MOHAMMED ABED / AFP

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuvor angekündigt, die Angriffe auf das Palästinensergebiet als Reaktion auf massiven Raketenbeschuss zu verstärken.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Militante Palästinenser hatten am Dienstag ihre Angriffe auf Israel ausgeweitet und aus dem Gazastreifen hunderte Raketen abgefeuert. Das israelische Militär reagierte darauf mit Dutzenden Luftangriffen auf Ziele in dem Küstengebiet direkt am Mittelmeer. Auf beiden Seiten gab es Tote. Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern hatte sich seit Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan Mitte April zugespitzt. Inzwischen sind es die heftigsten Auseinandersetzungen seit mehreren Jahren. Der Ramadan geht diese Woche zu Ende.

[Kommentar zum Thema: Der Kampf um jeden Meter Land geht weiter – auch wenn niemand hinschaut]

Nach Angaben der israelischen Polizei wurden in der besonders schwer beschossenen Küstenstadt Aschkelon zwei Menschen getötet. Dem Rettungsdienst Zaka zufolge handelt es sich um Frauen, die in ihren Häusern von Raketen getroffen wurden.

Dem Gesundheitsministerium in Gaza zufolge starben im Zuge der Gewalt bislang 26 Menschen, darunter neun Kinder. Nach Berichten örtlicher Medien und von Augenzeugen wurden drei Kinder durch israelische Luftangriffe getötet, die übrigen sechs durch fehlgeleitete Raketen von Extremisten.

Im von Israel besetzten Westjordanland wurden nach palästinensischen Angaben unterdessen ein Palästinenser von der israelischen Armee erschossen. Ein weiterer Palästinenser wurde demnach verwundet. Bei den Männern soll es um Mitglieder des palästinensischen Geheimdienstes gehandelt haben. Die israelische Armee hatte zuvor von einem versuchten Angriff berichtet und erklärt, sie habe „zwei Angreifer neutralisiert. Die Bundesregierung verurteilte die Raketenangriffe auf Israel. „Es handelt sich um eine durch nichts zu rechtfertigende Eskalation in einer angespannten Lage“, sagte ein Regierungssprecher.

Botschafter Issacharoff : Recht auf Selbstverteidigung ausüben

In den vergangenen Tagen habe Israel mehrere Schritte unternommen, um die Situation zu deeskalieren und die Ruhe an mehreren Fronten wiederherzustellen, sagte Botschafter Jeremy Issacharoff dem Tagesspiegel. Dennoch hätten palästinensische Terrororganisationen Raketen abgefeuert. „Wenn unsere Zivilbevölkerung mit solcher Wucht angegriffen wird, sind wir entschlossen, unser Recht auf Selbstverteidigung resolut auszuüben.“

In den vergangenen Tagen hatte es vor allem in Jerusalem – und dort insbesondere auf dem Tempelberg – mehrfach Zusammenstöße zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften gegeben. Auslöser waren unter anderem Polizei-Absperrungen an der Altstadt sowie drohende Zwangsräumungen von palästinensischen Familien im Viertel Scheich Dscharrah. Auch in israelischen Ortschaften im Norden und Süden kam es zu Konfrontationen. Arabische Israelis bewarfen dort Polizisten mit Steinen. Fernsehreporter verglichen die Vorfälle mit dem zweiten Palästinenseraufstand (Intifada) vor zwei Jahrzehnten.

Der Tempelberg in Jerusalems Altstadt mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist für Juden wie Muslime von herausragender Bedeutung. Der Status Jerusalems ist eine der zentralen Streitfragen im Nahost-Konflikt. Israel beansprucht Jerusalem als „ewige und unteilbare Hauptstadt“ für sich. Die Palästinenser halten am Anspruch auf Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines unabhängigen Staates fest.

Video

Nach Luftangriff Israels auf Hochhaus in Gaza : Hamas feuert Raketen auf Tel Aviv ab – eine Israelin getötet

10.05.2021, 19:47 Uhr01:00 Min.Lage in Israel spitzt sich weiter zu

Seit Montagabend beschießen militante Palästinenser Israel mit Raketen. Ein Sprecher der im Gazastreifen herrschenden Hamas nannte die Angriffe eine Botschaft an den Feind Israel und eine „Reaktion auf seine Verbrechen und Aggression gegen die heilige Stadt“. Die Hamas wird von Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Sie hat die Zerstörung Israels zu ihrem Ziel erklärt.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sah eine rote Linie darin überschritten, dass auch Raketen in Richtung Jerusalem abgefeuert wurden. Er stimmte die Israelis auf einen längeren Konflikt ein. Verteidigungsminister Benny Gantz genehmigte die Mobilisierung von 5000 Reservisten.

Seit der gewaltsamen Machtübernahme der Hamas im Gazastreifen 2007 haben sich Israel und die radikale Palästinenserorganisation drei Kriege geliefert. Israel und Ägypten halten das Gebiet unter Blockade und begründen dies mit Sicherheitserwägungen. Etwa zwei Millionen Menschen leben dort – nach Angaben von Hilfsorganisationen unter miserablen Bedingungen. Im August 2020 verkündete die Hamas nach Vermittlung Katars eine Waffenruhe.

Nach Luftangriff Israels auf Hochhaus in Gaza : Hamas feuert Raketen auf Tel Aviv ab – eine Israelin getötet

Israelische Sicherheitskräfte und ein verwundeter Palästinenser am Tempelberg in JerusalemFoto: AFP/Emmanuel Dunand

Nach Angaben des israelischen Militärs wurden binnen 18 Stunden 300 Raketen vom Gazastreifen aus abgefeuert. Vor allem in direkter Umgebung des Küstengebiets und der nördlich davon gelegenen Stadt Aschkelon ertönten immer wieder Sirenen. Zaka berichtete von massivem Beschuss mit Dutzenden Raketen binnen kurzer Zeit – offenkundig mit dem Ziel, das israelische Abwehrsystem Iron Dome (Eisenkuppel) zu überfordern. Ein Sprecher der Al-Kassam-Brigaden, der militärische Flügel der Hamas, gab an, binnen fünf Minuten seien 137 Raketen auf Aschkelon und Aschdod abgefeuert worden.

Das von Israel entwickelte mobile System fängt üblicherweise einen Großteil abgefeuerter Raketen ab. Ein Armeesprecher sagte am Dienstag, die Erfolgsquote habe zuletzt mehr als 90 Prozent betragen. Er wies zugleich darauf hin, dass rund ein Drittel aller abgefeuerten Raketen noch im Gazastreifen niedergegangen sei. Dies sei außergewöhnlich viel und habe dort wohl auch Opfer zur Folge. Bei Iron Dome erkennt ein Radargerät anfliegende Geschosse. Dann startet ein Raketenwerfer eine Abfangrakete, um solche Geschosse noch in der Luft zu zerstören. (dpa)

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This website uses cookies to improve your experience. We'll assume you're ok with this, but you can opt-out if you wish. Accept Read More

Privacy & Cookies Policy