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Erster Auftritt nach 40 Jahren : Spandau hat solche Sehnsucht nach den Ärzten

Das Konzert in der Zitadelle ist ausverkauft, Spandau ist ganz hibbelig. Denn hier begann alles vor 40 Jahren. Hier 10 schnelle Geschichten zum Konzert.

Erster Auftritt nach 40 Jahren : Spandau hat solche Sehnsucht nach den Ärzten

Die Ärzte. Rechts Herr Seegefelder, links Herr Senheimer. In der Mitte: Rod.Foto: Jörg Steinmetz/promo

Ooooh, sie haben solche Sehnsucht, sie wollen zurück: nach Spandau. Klingt total schief? Wurst. Die Ärzte treten am Montag, 6. Juni, in Berlin-Spandau auf – dort, wo alles in den 80ern begann. Das Konzert in der Zitadelle ist längst ausverkauft.

Zuhause haben die Ärzte seit über 40 Jahren nicht mehr gespielt. Der Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau holte sich fix Rat u.a. von echten Äxperten aus dem Bezirk wie Leser Stephan Kauf. Er holte die Ärzte-Biografie aus dem Schrank und suchte im Ohrensessel nach Spandau-Passagen. Eine andere Leserin schickte ein klasse Video von den Ärzten aus dem Johannesstift. Und Marvin Loßmann steuerte ein wichtiges Detail zur Zitadelle bei. Hier 10 schnelle Kurz-Geschichten zur Einstimmung auf das Ärzte-Konzert in Spandau am Montag.

1.) Rockstar von Schwarz-Weiß Spandau. In den 60er Jahren trat Bela B. dem Verein Schwarz-Weiß Spandau im Spektefeld bei. Der spätere Rockstar war allerdings kein guter Fußballer: Das Kind wechselte zum Judo.

2.) „Herr Seegefelder“. Das war der erste Spitzname in der Band, weil Bela B. dort wohnte. Sein Kumpel Farin Urlaub wurde „Herr Senheimer“ genannt – das war dessen Adresse in Frohnau. Das erzählten die beiden uns mal beim Tagesspiegel-Interview.

3.) Spandau-Tattoo. 2003 wollte Bela B. sich mal die Buchstaben „Spandau“ auf den Bauch tätowieren, beließ es aber bei der Idee.

4.) Oberschule. Bela B. besuchte die Carlo-Schmid-Schule an der Lutoner Straße.

Erster Auftritt nach 40 Jahren : Spandau hat solche Sehnsucht nach den Ärzten

Eine Kulturgröße in Spandau: “Musicland” an der Klosterstraße. Immer am Tresen: Ralf Rachner.Fotos: André Görke

5.) Plattenladen. Natürlich „Musicland“ in der Klosterstraße. „Der Laden war gut mit Punk und Avantgarde bestückt“, sagte Bela B. mal über den Laden, den jeder in Spandau kennt. „Der Verkäufer wurde zu einem väterlichen Freund für mich.“ Dieser Verkäufer führt den Laden noch immer: Ralf Rachner, 69. Hier mein Interview im Newsletter. Den Rockstar nennt der Musikladen-Chef heute noch beim bürgerlichen Namen “Dirk”: “Dirk wohnte um die Ecke. Er hatte eine Lehre als Dekorateur in der Altstadt begonnen, drüben bei Hertie. Eines Tages kam er mit seiner Band rein, setzte sich da drüben hin und sah gar nicht lustig aus. ‚Die haben mich nicht übernommen‘, hat er mir erzählt. Mensch, stell dir vor, der wäre bei Hertie geblieben und würde heute Schaufenster dekorieren?!“

[Schöne Grüße aus dem Wilden Westen! Den kompletten Spandau-Newsletter gibt es von mir unter leute.tagesspiegel.de]

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6.) Das Spandau der 70er: „Spandau war eine Stadt für sich“, hat Bela B. mal erzählt. „In Haselhorst war die Gastarbeiterdichte so stark wie im Wedding. Gleichzeitig war Spandau hochgradig überaltert, was erklärt, warum es so wenig Zerstreuung für jüngere Leute gab. Die Straßen waren voll mit alten Leuten, die uns Teenager ständig Nazisprüche hinterher riefen. Ich war als Punker eine Zielscheibe. Aus meiner Ecke kam eine Gruppe Hertha-Fans, die sich Zyklon B nannte. Denen bin ich lieber aus dem Weg gegangen.“

Erster Auftritt nach 40 Jahren : Spandau hat solche Sehnsucht nach den Ärzten

Das Kaufhaus. Kennt jeder in Spandau, steht mitten in der Fußgängerzone.Fotos: André Görke

7.) Hertie in der Altstadt. Bela fing im Kaufhaus in der Fußgängerzone der Altstadt Spandau eine Ausbildung zum Schaufensterdekorateur an. Das Kaufhaus steht immer noch, Bela arbeitet woanders.

Erster Auftritt nach 40 Jahren : Spandau hat solche Sehnsucht nach den Ärzten

Die Disko in der Dorfstraße. Das Ballhaus.Foto: André Görke

8.) Ihre Disko. Es gab zwei Adressen in der Wilhelmstadt: die Disko mit der Rolltreppe („Jet Power“ an der Klosterstraße) und die Disko ohne Rolltreppe („Ballhaus“ in Tiefwerder). Die Ärzte wählten B und tanzten lieber in der Dorfstraße 5 zu Rockmusik.

9.) Das erste Spandau-Konzert. Die Ärzte haben mal in Spandau gespielt – unter dem Namen der Vorgängerband „Soilent Grün“. Es war der erste gemeinsame Auftritt mit Farin Urlaub. Das Konzert fand im Johannesstift im Mai 1981 statt. Unbedingt anschauen: Hier das Youtube-Video von Samuel L. Bronkowitz aus dem Johannesstift mit alten Aufnahmen aus diesem Jahr. Absolut super, ab Minute 2.34.

Erster Auftritt nach 40 Jahren : Spandau hat solche Sehnsucht nach den Ärzten

Unbedingt angucken! Das tolle Video von Samuel Bronkowitz mit alten Aufnahmen aus dem Johannesstift..

10.) Und gab’s noch ein zweites Spandau-Konzert? Ja. Und zwar bei einem Punk-Festival im Herbst 1981 in der Freilichtbühne neben der Zitadelle. Heute ein eher bürgerlicher Ort der Rebellion.

Lesetipp: Viele Infos stammen aus dem klasse Buch „Die Ärzte. Ein überdimensionales Meerschwein frisst die Erde auf“, 2008, Schwarzkopf & Schwarzkopf. Die Biografie stammt von Markus Karg.

Und hier schon mal die schnelle Übersicht der Themen, die Sie im aktuellen Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel finden.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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