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Berlins neue Hunde-Lust gegen den Lockdown-Frust

Berlins neue Hunde-Lust gegen den Lockdown-Frust

Drei Hunde spielen auf der Hundewiese im Volkspark Friedrichshain miteinander (Archivfoto)
Foto: picture alliance/dpa

Während Corona ist die Hauptstadt auf den Hund gekommen! Gut 115.000 Vierbeiner waren Ende September registriert – knapp 4000 mehr als 2019. Berlin ist im Dog-down!

Von Boris Dombrowski und Johannes Malinowski

Bei vielen Züchtern stehen die Telefone kaum noch still. Kerstin Kuyt (54) aus Heiligensee ist Landeszuchtwartin im Deutschen Teckelklub Landesverband Fläming-Mittelmark. Sie züchtet seit 1995 Rauhaardackel.

Berlins neue Hunde-Lust gegen den Lockdown-Frust

Züchterin Kerstin Kuyt mit den Rauhaardackeln Luna (12), Uva (6) und Zenzi (2) und Kurzhaardackel Happy (11, v.l.n.r.). Dackel landen auf Platz fünf der beliebtesten Hunde Berlins. Kuyt züchtet bereits seit 1995, sie ist Landeszuchtwartin im Deutschen Teckelklub Landesverband Fläming-Mittelmark (Foto: christian lohse)

„Die Nachfrage in der Pandemie ist immens“, sagt sie. „Aber wir können nicht die Masse liefern, die nachgefragt wird und wollen es auch nicht.“ Die Zahl der aufgezogenen Welpen im Landesverband sei deshalb von 2019 (197) auf 2020 (212) nur leicht gestiegen. Ein Dackel kostet beim Züchter zwischen 1000 und 1500 Euro. Illegale Welpenhändler rufen oft noch höhere Preise auf. Dort sind die Tiere oft krank und werden viel zu früh von ihren Familien getrennt.

Bundesweit wurden im letzten Jahr rund 20 Prozent mehr Hunde gekauft als in Nicht-Corona-Jahren. Teilweise gab es mehr als Hundert Interessenten für einen Welpen. „Die Züchter werden mit Anfragen nahezu bombardiert“, sagt Udo Kopernik (65), Sprecher des Verbandes für das Deutsche Hundewesen (VDH).

Berlins neue Hunde-Lust gegen den Lockdown-Frust

Gosia Micyk (42), Physiotherapeutin aus Mitte, mit Golden Retriever Louis. Die Rasse belegt den sechsten Platz der beliebtesten Berliner Hunde. „Wir wollten schon lange einen Hund haben, doch jetzt in der Lockdown-Zeit haben wir es endlich geschafft“, sagt Micyk. „Wir haben Louis im Oktober gekauft, da wir jetzt wegen Corona fast nur von zu Hause aus arbeiten und die Kinder auch mehr weniger unterwegs sind“ (Foto: Christian Lohse)

Gerade in Krisenzeiten suchen Menschen soziale Nähe. „Die ist aktuell aber wegen der Corona-Maßnahmen nur stark eingeschränkt möglich“, so Kopernik. Und so kommen in Zeiten von Homeschooling und Homeoffice jetzt viele auf den Hund.

Künftige Hundehalter sollten jedoch bedenken, dass sie irgendwann wieder zurück an ihren Arbeitsplatz müssen. „Und einen Hund dann acht Stunden oder gar noch länger allein zu Hause zu lassen, ist nicht bedarfsgerecht“, sagt Kopernik. Züchterin Kuyt befürchtet gar, dass es nach der Krise einen enormen Anstieg an Tierheimtieren gibt.

Mehr als 1220 Hektar Hundeauslauf in Berlin

Und ein Hund braucht Bewegung! In Berlin gibt es zwölf Hundeauslaufgebiete, alle in Steglitz-Zehlendorf, Charlottenburg-Wilmersdorf, Spandau, Reinickendorf und Pankow. Gesamtfläche: 1220 Hektar. Dazu kommen noch viele gekennzeichnete Bereiche in Parks und Grünanlagen.

Das geht aus der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des CDU-Abgeordneten Danny Freymark (37) hervor. Demnach sind die Bezirke für die Flächen zuständig. Senatsgelder gibt es keine.

Freymark kritisiert: „Der Senat tut so, als hätte er nichts mit den Hundeauslaufgebieten zu tun“. Die Politik verlange den Hundebesitzern einiges ab. „Man hebt alles auf, meldet die Tiere an und nimmt sie an die Leine. Auf der anderen Seite schaffen wir keine Angebote für Hunde und ihre Besitzer.“

Das Thema Hundeauslauf müsse berlinweit besser unterstützt werden.

„Pepper ist mein neues Hobby“

Von Sabine Klier

Seit einem Monat ist Dackel-Mädchen Pepper (3 Monate) das neue Familienmitglied von Anna Kray (35). 

Die selbständige Set-Designerin und Event-Ausstatterin besaß schon immer Hunde, der letzte starb vor fünf Jahren. „Ich wollte immer wieder einen neuen. Jetzt hat es gepasst. Corona und der Zugewinn an freier Zeit haben es begünstigt. Ich kann dem Welpen die notwendige Aufmerksamkeit geben, die er in der Anfangsphase benötigt.“

Berlins neue Hunde-Lust gegen den Lockdown-Frust

Dackeldame Pepper (3 Monate) und ihr Frauchen Anna Kray (35) machen gerne ausgedehnte Spaziergänge (Foto: Ufuk Devrim Ucta)

Den Zwerg-Kurzhaardackel entdeckte sie im Internet. Über 1000 Euro zahlte sie der privaten Züchterin. „Ich habe mich für einen Zwerg-Dackel entschieden, weil ich den auch mal unproblematisch im Flieger mitnehmen kann“, sagt sie. Zur Zeit bleibt es bei langen Spaziergängen. „Der Hund ist mein neues Hobby. Demnächst absolviert Pepper einen Welpen-Kurs. „Nur die Trainerin ist dabei, während ich von außen zuschaue. Da kann Pepper dann andere Welpen kennen lernen und neue Kontakte knüpfen.“

Das sind die beliebtesten Hunderassen der Berliner

Welcher Wau Wau ist in Berlin so richtig Wow? Das Online-Portal Check24 hat für B.Z. ausgewertet, für welche Hunderassen im vorigen Jahr die meisten Haftpflichtversicherungen abgeschlossen wurden.

1. Labrador (10,5 Prozent)

Berlins neue Hunde-Lust gegen den Lockdown-Frust

Ein Labrador Welpe. Der Labrador ist die beliebteste Hunderasse der Berliner (Foto: DoraZett – stock.adobe.com Adobe)

► 54 bis 62 Zentimeter groß

► 27 bis 40 Kilo schwer

► Gehört zu den liebenswürdigsten Hunderassen

2. Französische Bulldogge (6 Prozent)

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Ein Bulldoggen-Welpe (Foto: fotowebbox – stock.adobe.com Ado)

► bis 35 Zentimeter groß

► 18 bis 14 Kilo schwer

► beliebter Gesellschaftshund

3. Chihuahua (5,1 Prozent)

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Ein Chihuahua wird nur bis zu 25 Zentimeter groß (Foto: Eric Isselée – stock.adobe.com)

► 15 bis 23 Zentimeter groß (kleinste Hunderasse der Welt)

► 1,5 bis 3 Kilo schwer

► temperamentvoll und lebhaft

4. Jack Russell Terrier (5 Prozent)

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Auch Jack Russell Terrier sind beliebt (Foto: Eric Isselée – stock.adobe.com)

► 25 bis 30 Zentimeter groß

► 5 bis 6 Kilo schwer

► braucht besonders viel Auslauf und liebt es, zu toben

5. Dackel (3,3 Prozent)

► 17 bis 27 Zentimeter groß

► 3 bis 9 Kilo schwer

► sehr ausdauernd mit starkem Willen

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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