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„Historische Hitzewelle“ im Süden Europas : Vulkan Ätna während Waldbränden ausgebrochen

Bis zu 46 Grad in Griechenland, Flammen am Strand von Sizilien, Tote in der Türkei: In den südlichen Urlaubsländern geht der Kampf gegen die Waldbrände weiter.

„Historische Hitzewelle“ im Süden Europas : Vulkan Ätna während Waldbränden ausgebrochen

Lava bricht aus einem Krater des Vulkans Ätna, des größten aktiven Vulkans in Europa.Foto: Salvatore Allegra/AP/dpa

Mit Lava und Rauchschwaden hat der Vulkan Ätna auf der derzeit von Waldbränden heimgesuchten italienischen Insel Sizilien für ein Naturschauspiel gesorgt. Der Ausbruch begann am Samstagabend und zog sich bis in die Nacht zu Sonntag, wie das nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) in Catania, am Fuße des Vulkans, mitteilte. Lava und Asche schossen aus dem Krater auf der Südost-Seite des mehr als 3300 Meter hohen Berges. Der Qualm stieg gemessen am Meeresspiegel bis zu fünf Kilometer in den Nachthimmel.

Derzeit ist der Osten Siziliens von schweren Waldbränden betroffen. Vor allem im Süden Catanias richteten die Feuer Schäden an Ferienanlagen am Strand, Wäldern und Häusern an. Manche davon führten Ermittler auf Brandstiftung zurück. Auf Sizilien herrschen derzeit Trockenheit, starke Winde und Temperaturen um 40 Grad Celsius. Aus anderen italienischen Regionen sollten am Sonntag Feuerwehrtrupps zur Unterstützung auf die Urlaubsinsel entsandt werden.

In ganz Italien hatten die Feuerwehren binnen 24 Stunden mehr als 800 Einsätze im Kampf gegen lodernde Waldbrände, wie die Feuerwehr am Samstag via Twitter mitteilte. Allein in Sizilien rückten die Retter 250 Mal aus. Im Osten der beliebten Urlaubsinsel brannte es am Freitag vor den Toren der Küstenstadt Catania. Dicker Rauch zog über zahlreiche Wohnhäuser. Der Flughafen Catanias musste kurzzeitig den Betrieb einstellen.

Der Küstenwache zufolge brachten die Behörden ungefähr 170 Menschen aus der Gegend um Catania in Sicherheit, die von den Flammen eingeschlossen waren und an den Strand flüchteten. Die Küstenwache nahm sie dort demnach auf ihre Boote. Auf Bildern der Zivilschutzbehörde Siziliens war zu sehen, wie Flammen in einer Ferienanlage am Strand bei Catania wüteten und Hubschrauber mit Löschwasserbehältern darüber hinwegflogen.

Siziliens Regionalpräsident Nello Musumeci schrieb auf Facebook von einer „Verwüstung“ in Folge hoher Temperaturen. Ihm zufolge hatten Ermittler festgestellt, dass hinter einigen Feuern Brandstifter steckten. Diese richteten unumkehrbare Schäden am Erbe des Waldes an und brächten Menschen in Gefahr.

Die Hitzewelle auf Sizilien dürfte laut Musumeci noch bis zum 6. August andauern. Er schrieb nach eigenen Angaben an Ministerpräsident Mario Draghi, damit weitere Unterstützung des nationalen Katastrophenschutzes nach Sizilien entsandt wird. Auch in anderen Teilen Italiens wurde die Feuerwehr nach eigenen Angaben zu zahlreichen Waldbrandeinsätzen gerufen. Auf der Urlaubsinsel Sardinien richteten Flammen zuletzt im Westen große Schäden an.

„Historische Hitzewelle“ im Süden Europas : Vulkan Ätna während Waldbränden ausgebrochen

Strand in Flammen in Catania auf Sizilien.Foto: ROBERTO VIGLIANISI via REUTERS

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Auch in Griechenland und der Türkei machen heftige Waldbrände und Dauerhitze von mehr als 40 Grad den Menschen weiterhin schwer zu schaffen. Tausende Feuerwehrleute setzen den Kampf gegen die verheerenden Waldbrände fort.

Bei einem gewaltigen Feuer auf dem griechischen Peloponnes wurden nach einer vorläufigen Meldung des Zivilschutzes vom Samstag fünf Menschen verletzt und ein Dutzend Häuser zerstört. Binnen 24 Stunden brachen auf der Halbinsel demnach 56 Brände aus, von denen die meisten jedoch rasch unter Kontrolle gebracht werden konnten. In der Türkei stieg die Zahl der Todesopfer derweil nach der Entdeckung von zwei Leichen auf sechs.

[Lesen Sie auch: Diese griechische Insel ist noch unentdeckt (T+)]

Die griechischen Behörden riefen die Einwohner von vier Dörfern in der Nähe der Stadt Patras auf, sich in Sicherheit zu bringen. Am späten Samstagnachmittag wurde ein weiterer, kleiner Badeort evakuiert. Nach Angaben der Feuerwehr waren 145 Einsatzkräfte, 50 Lastwagen, sowie acht Löschflugzeuge bei den Löscharbeiten in der Region im Einsatz.

Alle Krankenhäuser in Patras und der nahegelegenen Kleinstadt Egio wurden alarmiert, die Küstenwache wurde in Alarmbereitschaft versetzt, um vom Rauch beeinträchtigte Schwimmer zu retten. Die Autobahn und die Rio-Andirrio-Brücke zum Peloponnes wurde vorsorglich gesperrt.

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„Historische Hitzewelle“ im Süden Europas : Vulkan Ätna während Waldbränden ausgebrochen

30.07.2021, 13:37 Uhr00:31 Min.Hitzewelle hat Griechenland im Griff

Auch in der Südtürkei setzten zahlreiche Einsatzkräfte am vierten Tag in Folge ihren Kampf gegen die Flammen fort. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu brach am Samstag im Badeort Bodrum an der türkischen Ägäis erneut ein Feuer aus, dort hätten Einwohner und Urlauber in Sicherheit gebracht werden müssen.

Die Brände waren am Mittwoch ausgebrochen und hatten sich durch die Hitze und starken Wind rasch entlang der türkischen Mittelmeerküste ausgebreitet. Mehr als 300 Menschen wurden verletzt, dutzende Dörfer mussten evakuiert werden. Tausende Feuerwehrleute waren im Kampf gegen die Flammen im Einsatz.

Nach Angaben von Landwirtschafts- und Forstminister Bekir Pakdemirli waren zehn Brände am Samstag noch aktiv. 88 weitere seien inzwischen unter Kontrolle. Weil viele der Brände fast zeitgleich in der Nähe von beliebten Touristenorten ausgebrochen waren, ermitteln die Behörden auch wegen Brandstiftung.

„Historische Hitzewelle“ im Süden Europas : Vulkan Ätna während Waldbränden ausgebrochen

Rauch und Flammen steigen aus einem Waldgebiet bei Bodrum in der Türkei auf.Foto: dpa

Präsident Recep Tayyip Erdogan dankte unterdessen seinem russischen Kollegen Wladimir Putin für die Entsendung von Hubschraubern und Löschflugzeugen. Der türkische Staatschef steht im eigenen Land in der Kritik, nachdem bekannt geworden war, dass die Türkei trotz der jährlich immer wieder ausbrechenden Brände über keine Löschflugzeuge verfügt.

Während der östliche Mittelmeerraum von großer Hitze geplagt wird, bleibt es in Deutschland nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) unbeständig und vergleichsweise kühl. Die Temperaturen kommen kaum über die 25-Grad-Marke. Ursache für das unbeständige Wetter ist Tief „Ferdinand“. Es zieht von der Nordsee zum Baltikum und bringt kühle Meeresluft nach Deutschland.

Dem südöstlichen Mittelmeerraum hingegen bescheren seine Ausläufer rekordverdächtige Temperaturen, denn sie lassen heiße Luft direkt aus Afrika nach Italien, Griechenland und in die Türkei strömen. „Für uns wäre es gut, wenn das Tief über Island läge – dann bekämen wir auch etwas höhere Temperaturen“, sagte ein DWD-Meteorologe am Samstag. (dpa)

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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