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Berlin und der Ukraine-Krieg : Mehrere Hundert Geflüchtete am Dienstagabend in Berlin angekommen

Ukrainische Paramilitärs werben um Freiwillige + Berlin steuert auf Engpass bei Flüchtlingsunterbringung zu + Der Berlin-Blog zur Ukraine.

Berlin und der Ukraine-Krieg : Mehrere Hundert Geflüchtete am Dienstagabend in Berlin angekommen

Am Hauptbahnhof kamen am Dienstagabend Züge mit mehreren Hundert Flüchtlingen an.Foto: imago

Der russische Angriff auf die Ukraine hat auch Folgen für Berlin – von Protesten auf der Straße, Solidaritätsaktionen und der Vorbereitung auf die Aufnahme von Flüchtlingen. Alles dazu im Newsblog.

Weitere Reaktionen, Initiativen, News zum Beispiel aus der ukrainischen und russischen Community finden Sie in unseren Bezirksnewslettern “Tagesspiegel Leute”, die es hier kostenlos gibt.

Weitere Informationen:

  • Anlaufstellen und Initiativen: So können Sie Menschen in der Ukraine helfen.
  • Wie erkläre ich meinem Kind den Krieg?: Eine Kinderpsychologin gibt Tipps.

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Berlin und der Ukraine-Krieg : Mehrere Hundert Geflüchtete am Dienstagabend in Berlin angekommen

Mehrere Hundert ukrainische Geflüchtete am Dienstagabend in Berlin angekommen

Am Dienstagabend sind zwei Züge mit mehreren Hundert Menschen aus der Ukraine in Berlin ankommen. Laut B.Z. seien es rund 1000 Menschen, die von freiwilligen Helfern und Feuerwehr in Empfang genommen wurden. Für die Unterbringung soll das frühere Upstalsboom Hotel in der Gubener Straße in Friedrichshain kurzfristig geöffnet werden. Das erfuhr der Tagesspiegel aus Senatskreisen.  Kein Beitrag vorhanden

Dutzende Ukrainer erreichen den Berliner Hauptbahnhof

Dutzende ukrainische Flüchtlinge sind am Dienstag aus Polen am Berliner Hauptbahnhof angekommen. Freiwillige Helfer versorgten sie mit Essen und Trinken und halfen ihnen bei der Vermittlung von Schlafplätzen oder Mitfahrgelegenheiten. Einige Freiwillige haben sich in den sozialen Medien informiert, wo Hilfsbedarf besteht. Viele Helfer würden sich aber eine allgemeine Plattform des Berliner Senats wünschen, wo konkrete Hilfeaufrufe beantwortet werden können.

Ukrainische Paramilitärs werben auch in Berlin um Freiwillige

Nach dem Angriff Russlands werben ukrainische Paramilitärs anscheinend auch in Berlin um ausländische Kämpfer. So bittet etwa das „Regiment Asov“ in verschiedenen Gruppen für Ukraine-Hilfsaktionen auf dem Messenger Telegram um Freiwillige. In den Gruppen lesen jeweils Tausende Menschen mit. Der Verband wurde 2014 für den Kampf gegen pro-russische Separatisten in der Ostukraine gegründet. Er gilt als ultranationalistisch, viele seiner Anführer vertreten offen rechtsextremistische Positionen. Es bestehen Verbindungen zur rechtsextremistischen Kleinstpartei III. Weg und der Identitären Bewegung. 
Dem Regiment gehören laut internationalen Beobachtern mehr als 2500 Kämpfer an – auch Deutsche. In mehreren Postings werben mutmaßliche Vertreter für den Kampf gegen Russland. Es wird sogar beschrieben, an welchen Adressen in Kiew sich Freiwillige melden können. Es wird aufgefordert, eigene Schutzausrüstung mitzubringen – von Waffen ist jedoch nicht die Rede. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi hat inzwischen öffentlich zur Bildung einer internationalen Freiwilligenlegion aufgerufen. (Julius Betschka)

Fast alle Plätze belegt – Berlin steuert auf Engpass bei Flüchtlingsunterbringung zu

Berlin steuert auf einen Engpass an Schlafplätzen für aus der Ukraine geflüchtete Menschen zu. Ein Sprecher des Landesamtes für Flüchtlinge (LAF) erklärte dem Tagesspiegel am Dienstagnachmittag, dass allein in den vergangenen 24 Stunden rund 500 Menschen hätten untergebracht werden müssen. 
Der Zustrom nehme weiter zu, mit jedem Zug aus Polen kämen 70 bis 80 weitere Flüchtlinge in der Hauptstadt an. Von den am Wochenende zur Verfügung stehenden 1300 Plätzen dürfte bereits jetzt ein Gutteil durch die in den vergangenen Tagen angekommenen Flüchtlinge belegt sein. Einzelne Geflüchtete berichteten am Dienstag bereits, keinen Schlafplatz mehr erhalten zu haben. Hält der Zustrom in dem Maße an, dürfte die wenigen noch verfügbaren Plätze bereits am Mittwoch oder Donnerstag komplett belegt sein. (Robert Kiesel)

Wo können in Spandau Geflüchtete untergebracht werden? 

Kann die Knobelsdorf-Kaserne in Berlin-Spandau als Flüchtlingsquartier reaktiviert werden? Die Kaserne war vor fast 30 Jahren die Heimat der West-Alliierten in Berlin mit britischen Soldaten, Panzern und Waffen zur Abschreckung vor den Sowjets vor der Stadt. 2015 kamen dort viele Syrien-Flüchtlinge unter. Allerdings hat sich der Zustand enorm verschlechtert. “Die Kaserne ist heute in einem sehr schlechten Zustand“, erzählte Spandaus neue Bürgermeisterin Carola Brückner, SPD, dem Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau. 
„Früher konnten dort 1000 Menschen untergebracht werden. Das ist heute nicht mehr so leicht möglich. Die Kaserne steht leer, ist auch leer geräumt. Die Begehung fand bereits statt. Auch die Wasserleitungen sind in der Kaserne sehr marode, dafür bräuchten wir viele Sanitärcontainer. Das geht für so große Menschenmengen kurzfristig nicht.“ WCs, Duschen, Küchen – alles müsste mit Containern auf dem Hof neu gebaut werden. Sie nennt im Tagesspiegel aber andere Standorte in Spandau. Lesen Sie mehr News zum Ukrainer-Krieg aus Spandau-Perspektive.

Ukrainer dürfen in Berlin und Brandenburg kostenlos Bus und Bahn fahren

Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg erlaubt allen aus der Ukraine geflüchteten Menschen, in der Region kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen – also Bus, S- und Regionalbahn, Tram und U-Bahn. Das teilte der Verband am Dienstag mit. Demnach genügt ein ukrainischer Pass oder Personalausweis als Nachweis für die freie Fahrt. Das Angebot gelte zunächst befristet bis zum 31. März. Mit der Aktion will der Verband nach eigenen Angaben Solidarität mit der von Russland angegriffenen Ukraine zeigen.

Messe und ICC für Flüchtlingsunterkünfte?

Auf die Frage, ob auch das ICC und die Messe Berlin, wo jüngst das Impfzentrum geschlossen wurde, für die Unterbringung von Flüchtlingen in Frage kommen, sagte Sozialsenatorin Katja Kipping, dies wäre vorweggegriffen. “Natürlich spielen wir all diese Varianten durch.” Noch wäre es überdimensioniert, es könne aber sehr schnell eine Situation geben, in der man es brauche. Berlin will Städtepartnerschaft mit Moskau nicht aufkündigenBerlin wird die Städtepartnerschaft mit Moskau vorerst nicht aufkündigen. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sagte am Dienstag auf der Pressekonferenz des Senats: “Dieser Krieg ist Putins Krieg, er ist nicht der russischen Bevölkerung oder der von Moskau.”
Die SPD-Politikerin erklärte, eine Aufkündigung sei ein falsches Signal: “Menschen können über Städtediplomatie wieder zusammenfinden.”

Berlins CDU-Generalsekretär Stefan Evers widersprach sogleich. Er twitterte: “Der Bürgermeister von Moskau ist einer von Putins treuen Gefolgsleuten – der Senat sollte die Städtepartnerschaft auf dieser offiziellen Ebene wie auch andere deutsche Städte aussetzen und die zivilgesellschaftlichen Kontakte gleichzeitig intensivieren.”
Die CDU-Europaabgeordnete Hildegard Bentele hatte Berlins Regierende Bürgermeisterin zuvor in einem Brief aufgefordert, die Städtepartnerschaft mit Moskau unverzüglich auszusetzen. (mit Julius Betschka)

Kipping: “Es sind sehr finstere Zeiten”

Berlins Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) sagte auf der Pressekonferenz des Senats: “Es sind finstere Zeiten. Wir haben eine unglaublich dynamische Situation.” Die Zahl der ankommenden Menschen “nimmt deutlich zu”, genau wie die Zahl der Menschen, die Berlin aufnimmt – die also nicht privat aufgenommen werden. “Wir werden die Schaffung der Plätze nach Bedarf anpassen müssen, womöglich auch nach oben“, sagte Kipping. 

Im Laufe der Woche sollen neue Unterbringungsmöglichkeiten entstehen, etwa in einem reaktivierten Container-Dorf oder in einem sanierten Haus, das für die Unterbringung von Saison-Arbeitskräften gedacht war. Es gebe auch viele Angebote aus der Bevölkerung, zum Teil würden ganze Gebäude angeboten. Die Flüchtlinge sollen weiterhin zunächst in das Ankunftszentrum in Berlin-Reinickendorf kommen und von dort aus auf die verschiedenen Unterkünfte verteilt werden.

Bislang gebe es keine oder nur sehr wenige unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Alle unbegleiteten Geflüchteten sollen weiter ins Ankunftszentrum in Reinickendorf kommen, so Kipping, von dort aus würden sie dann verteilt. (mit dpa)

Giffey: “Alle sind schockiert, entsetzt, traurig, angstvoll”

Bei seiner Sitzung am Dienstag hat der Senat auch über den Krieg in der Ukraine gesprochen. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sagte bei der anschließenden Pressekonferenz: “Alle sind schockiert, entsetzt, traurig, angstvoll”. Viele Berliner:innen seien tief getroffen von der Gesamtsituation, sagte Giffey. 

Sie erklärte, der Senat habe sich darauf verständigt, eine von Senatskanzlei, Senatsverwaltung für Soziales, Innen- und Finanzverwaltung betreute Steuerungsgruppe zu gründen, um die Aufnahme der Menschen zu organisieren, die nun aus der Ukraine nach Berlin flüchten. Dabei sollen auch Lehren aus 2015 Anwendung finden.

Der Senat rechnet derzeit mit 20.000 Geflüchteten aus der Ukraine. Das sei aber nur ein “Zunächst”, sagte Giffey. “Wir werden viele Kinder, Jugendliche, Frauen haben, die wir aufnehmen.” Am Donnerstag soll es erste Schulungen für den Umgang mit Geflüchteten an Berliner Schulen geben. 

Außerdem soll das Modell der Willkommensklassen wiederbelebt werden. Allerdings lasse sich das nicht kurzfristig umsetzen. „Das braucht ein bisschen Zeit an Vorbereitung“, sagte Giffey am Dienstag nach der Senatssitzung. Es sei aber nicht realistisch, schon in der nächsten Woche „ein Set an Willkommensklassen“ zu haben. „Wir brauchen die Lehrkräfte dafür, die müssen möglichst auch, wenn es irgend geht, Muttersprachler sein.“

„Wir haben die Verpflichtung, die Kinder sehr zeitnah in Schule zu bringen“, sagte die SPD-Politikerin. Das solle zunächst in den vorhandenen Klassen passieren. „Wenn in jeder Klasse ein zusätzlicher Stuhl steht für ein Kind mit entsprechender Ausstattung, ist das zu verkraften“, sagte Giffey. „Das machen wir, das bereiten wir vor.“ Die Willkommensklassen seien eine Perspektive für die Zeit danach.

„Wenn es dann mehr werden und wenn es sich alles ein bisschen sortiert, ist natürlich das Thema Willkommensklassen ein Format, mit dem wir gute Erfahrungen gemacht haben“, so die Regierende Bürgermeisterin. „Und das wird auch vorbereitet.“ Giffey wies darauf hin, die eigenen Klassen für Geflüchtete aus Syrien seien nach 2015 ein Erfolgsmodell gewesen. „Ich stehe nach wie vor zu diesem Konzept.“ (mit dpa)

Hinweisschilder für Ukraine-Flüchtlinge am Hauptbahnhof

Am Dienstagmittag ist ein weiterer Zug aus Warschau am Berliner Hauptbahnhof angekommen. Der Senat hat Hinweisschilder für die ukrainischen Geflüchteten am Bahnsteig aufgestellt. Die freiwilligen Helfer sind mittlerweile mit ihrem Stand in das Untergeschoss umgezogen, damit der Bahnsteig nicht verstopft. Sie schätzen, dass pro Zug etwa 50 bis 80 Geflüchtete ankommen. Sie helfen bei der Vermittlung von Schlafplätzen oder Mitfahrgelegenheiten.

Berlin und der Ukraine-Krieg : Mehrere Hundert Geflüchtete am Dienstagabend in Berlin angekommen

Bild: Jonas Fedders

Auch Menschen aus afrikanischen Ländern flüchten aus der Ukraine

Unter den Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind und nun am Hauptbahnhof ankommen, befinden sich auch viele Menschen aus afrikanischen Ländern. Sie waren zum Arbeiten oder Studieren in der Ukraine. Ein Mann sagt, er habe als Englischlehrer in Kiew gearbeitet. Er und seine Familie stammen aus Nigeria. Er sei mit seiner Frau und seinem dreijährigen Sohn zunächst nach Lviv geflohen, von dort dann weiter zur polnischen Grenze, den letzten Teil zu Fuß – sieben Stunden durch die Nacht. Er holt sein Handy raus und zeigt ein Video von dem Tross. An der Grenze seien sie zunächst nicht durchgelassen worden, hätten tagelang ausgeharrt. Er deutet auf seine aufgeplatzten Lippen. “Von der Kälte”, sagt er. “Das sind alles Rassisten”, sagt seine Frau. “Aber ich liebe Selenskyj, er macht einen guten Job.” 

Linke-Fraktionschef: Landesregierung soll Krisenstab einrichten

Angesichts der zu erwartenden Flüchtlinge nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine fordert die Linke-Fraktion im Brandenburger Landtag von der Landesregierung die Einrichtung eines Krisenstabes. Es dürfe nicht so sein wie in den Krisen zuvor, sagte der Fraktionsvorsitzende Sebastian Walter am Dienstag nach der Fraktionssitzung. Es sei jetzt an der Zeit, gemeinsam zu handeln. Die Landesregierung müsse auch ein Abschiebestopp in alle Länder verfügen, die betroffen seien.

Zu bedenken sei auch, was nach der Ankunft der Flüchtlinge passiere. In den kommenden Monaten seien Kita-Kapazitäten unter anderem erforderlich, sagte Walter. „Wir brauchen auch ein neues Sozialstaatsversprechen“, sagte er. Es müsse dafür gesorgt werden, dass niemand, der jetzt schon hier sei, unter der Ankunft weiterer Flüchtlinge leide. „Es darf keinerlei Kürzungen geben im Sozialbereich“, sagte er.

Russisch-orthodoxe Kirche in Potsdam betet für Frieden in Ukraine

Die russisch-orthodoxe Kirche in Potsdam betet mit Blick auf die Lage in der Ukraine für Frieden in dem Land. „Wir verurteilen die Aggressionen gegen die Menschen, die dort gerade stattfinden“, sagte Erzdiakon Daniel Koljada am Dienstag. Die Gemeinde, zu der auch viele ukrainische Staatsangehörige oder ukrainisch-stämmige Deutsche gehörten, sei tief betroffen. „Wir beten in jedem Gottesdienst für den Frieden“, so Koljada. Zusätzlich fänden gesonderte Friedensgebete statt.
Die Gemeinde rief auch dazu auf, zu spenden, sie beteiligt sich ferner an Hilfslieferungen. „Die Spendenbereitschaft und die Hilfsbereitschaft ist sehr groß“, sagte Koljada. Im Chor der Gemeinde komme die Hälfte aus der Ukraine oder habe ukrainische Wurzeln. Direkt zu den Angriffen Russlands wollte sich die Gemeinde nicht äußern. „Wir sind als Kirche um Frieden bemüht und für die Menschen da und stehen damit außerhalb der Politik.“
Koljada, der selbst Familie in der Ukraine hat, befürchtet, dass es Aggressionen gegen Russen in Deutschland geben könnte. An die Mailadresse der Gemeinde seien drei Schreiben eingegangen, in denen unter anderem gefragt worden sei, was eine russisch-orthodoxe Kirchengemeinde noch Deutschland zu suchen habe. Zunächst hatte den Potsdamer Neueste Nachrichten darüber berichtet.
„Wir müssen in Kontakt und im Austausch miteinander bleiben, damit Hass nicht entstehen kann. Wir sind alle tief betroffen und beten für Frieden in der Ukraine“, so der Erzdiakon. Auf ihrer Internetseite ruft die Gemeinde dazu auf, Hilfsgüter zu spenden. (dpa)

Dutzende Ukrainer erreichen den Berliner Hauptbahnhof

Am Hauptbahnhof ist eben ein verspäteter Eurocity aus Warschau angekommen – an Bord waren auch Dutzende Ukrainerinnen und Ukrainer, die vor dem Krieg in ihrer Heimat geflohen sind. Sie werden von freiwilligen Helfern begrüßt und mit Essen und Trinken versorgt. “Ich habe die Nachrichten gesehen und mich in die Situation der Geflüchteten hineinversetzt”, sagt die 32-jährige Leonore aus Potsdam. “Wenn ich flüchten müsste, fände ich es ja auch schön, mit offenen Armen empfangen zu werden.”

Berlin und der Ukraine-Krieg : Mehrere Hundert Geflüchtete am Dienstagabend in Berlin angekommen

Bild: Jonas Fedders

Krieg in der Ukraine: DRK bereitet Hilfstransport vor 

Im Zuge des Krieges in der Ukraine bereitet das Deutsche Rote Kreuz (DRK) an diesem Dienstag einen Hilfstransport ins polnische Lublin vor. Laut einer Sprecherin sollen am DRK-Logistikzentrum Schönefeld unter anderem Hygiene-Sets, Feldbetten und Isomatten verladen werden. Lublin liegt im Osten Polens in der Nähe der ukrainischen Grenze. Von dort aus können die Güter demnach sowohl zur Versorgung der Bevölkerung in die Ukraine geliefert als auch zu Gunsten von Menschen auf der Flucht verteilt werden.

Der Konflikt in der Ukraine hat eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Organisationen aus Berlin, der Ukraine und internationale Initiativen helfen auf unterschiedliche Art und Weise. So organisiert der Verein Elinor private Unterkünfte für Flüchtlinge aus der Ukraine. Das Netzwerk Berlin hilft beantwortet vor allem juristische Fragen zum Aufenthaltsrecht in Deutschland oder zu Sozialleistungen. 
Viele Menschen bringen sich auch über spontan entstandene, lokale Initiativen ein. So trugen Eltern von Kindern der Katholischen Grundschule St. Marien in der Neuköllner Gropiusstadt am Montag rund 80 Umzugskartons an Spenden zusammen, darunter Windeln, Babyflaschen und Gläschen, Lebensmittel und Hygieneartikel. Hinzu kamen Schlafsäcke und Decken. Der Malteser Hilfsdienst werde die Spenden verteilen, sagte Mitorganisatorin Bettina Pawlowski. Bereits am Wochenende hatten Eltern der Schule zwei Kleintransporter voller spontan gesammelter Spenden in die polnische Stadt Przemysl an der Grenze zur Ukraine gebracht. 
„Was diese Elterninitiative in so einer kurzen Zeit gemeinsam mit uns als Schule auf die Beine gestellt hat, ist wirklich sensationell“, sagte Schulleiterin Ricarda Bielsky. Das überdurchschnittliche Engagement sei äußerst beeindruckend.  (dpa)

Bisher 16 Ukraine-Flüchtlinge in Brandenburger Erstaufnahme 

In die Brandenburger Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt kommen allmählich mehr Geflüchtete aus der Ukraine. Bisher seien 16 Flüchtlinge aufgenommen worden, sagte der Leiter der Zentralen Ausländerbehörde, Olaf Jansen, am Montag in Eisenhüttenstadt. Alle von ihnen hätten ein Asylgesuch gestellt. Darunter sind demnach auch Angehörige anderer Staaten, die in der Ukraine gelebt, gearbeitet oder studiert haben. Die Bundespolizei hat nach Angaben von Jansen ihre Arbeit in der Einrichtung zur Überprüfung der Geflüchteten aufgenommen. Die Flüchtlinge werden dort registriert, dort kann auch der Asylantrag gestellt werden.

Brandenburg hält in der Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt zunächst 800 Plätze für Geflüchtete aus der Ukraine vor. Diese Zahl kann nach Angaben von Leiter Jansen innerhalb eines Tages auf das Doppelte hochgefahren werden. In der Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende sind dem Innenministerium zufolge insgesamt 3200 belegbare Plätze vorhanden. Am Montag waren etwa 52 Prozent der Plätze belegt. Die Differenz ergibt allerdings nicht automatisch die Zahl freier Plätze. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) rechnet mit mindestens 10.000 Flüchtlingen aus der Ukraine, die in Brandenburg untergebracht werden müssen.

Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hatte als Mitbegründer des Bündnisses „Städte Sicherer Häfen“ die Vorbereitung auf eine neue Flüchtlingskrise gefordert und die Bereitschaft bekräftigt, Geflüchtete aufzunehmen. (dpa)

Hilfsorganisationen bereiten sich auf Flüchtende aus der Ukraine vor

Berliner Hilfsorganisationen bereiten sich mit Hochdruck auf viele Geflüchtete aus der Ukraine vor. Der Verein „Moabit Hilft“ etwa, der seit Jahren geflüchtete Menschen in Berlin unterstützt, ruft die Zivilgesellschaft dazu auf, Menschen auch bei sich zu Hause aufzunehmen. Das sagte Geschäftsführerin Diana Henniges am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Bei der Aufnahme unterstützt der Verein Berliner und Berlinerinnen konkret: „Wir fragen die Menschen, die ihre Hilfe anbieten, was sie zu Hause haben. Und wenn was fehlt, geben wir mit: Decken, Schlafsäcke, Lebensmittel und so weiter.“ Die Hilfe der Gesellschaft sei nötig, weil vom Staat gestellte Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete auch ohne Krieg in der Ukraine maximal ausgelastet seien.

Henniges verwies darauf, dass bereits seit Freitag erste Menschen aus der Ukraine am Ankunftszentrum des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten in Berlin-Reinickendorf angekommen seien. Der Verein „Moabit Hilft“ habe am Wochenende gearbeitet und gemeinsam mit einem Busunternehmen Menschen aus der Ukraine geholfen, nach Berlin zu gelangen.

Andere Berliner Hilfsorganisationen planen aktuell noch, wie sie den Ukrainern und Ukrainerinnen, die nach Berlin kommen, helfen können. Die Berliner Stadtmission etwa organisiert Dolmetscher, um sie zu unterstützen und zu begleiten. „Alles andere ist aktuell in Planung. Wir sind aber mitten in der Organisation“, sagte eine Sprecherin. Was schon organisiert ist, sei ein Zeichen der geistlichen Solidarität: „Seit Donnerstag gibt es in der Woche jeden Mittag ein Friedensgebet.“

Auch die Caritas Berlin schafft aktuell Strukturen, um zu helfen, wie ein Sprecher berichtete. „Wir haben einen Koordinator für Flüchtlingsfragen eingesetzt, und der sammelt aktuell alle Hilfsangebote.“ Denn die Caritas bekomme sehr viele davon. Am Wochenende zum Beispiel hätten Menschen angerufen, die bereit waren, Schlafplätze im eignen Haus zu Verfügung zu stellen. (dpa)

Senatorin Gote: Flüchtlinge aus Ukraine schnell gegen Corona impfen

Flüchtlinge aus der Ukraine sollten nach Einschätzung des Berliner Senats möglichst schnell gegen Corona geimpft werden. Wegen des russischen Angriffskrieges sei in den nächsten Monaten mit vielen Flüchtlingen zu rechnen, sagte Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) am Montag im Gesundheitsausschuss des Abgeordnetenhauses. Mehr als 20.000 würden in Berlin erwartet.
Die Impfquote in der Ukraine sei niedrig, nur 35 Prozent der Menschen seien zwei Mal geimpft und nur 1,7 Prozent drei Mal. Daher sei es sehr sinnvoll, Impfkapazitäten und Impfstellen bereitzuhalten. „Wir werden dieser Gruppe dann sehr zügig die Impfung ermöglichen und anbieten.“ Auch mit Blick auf andere Infektionskrankheiten, vor allem Tuberkulose, seien Ukrainer nur unzureichend immunisiert. (Hannes Heine, mit dpa)

Hunderttausende protestieren gegen den Krieg in der Ukraine

Junge Ukrainerinnen schreien ihre Wut in Richtung russische Botschaft, Menschen sind geschockt über Putins Angriffskrieg und alle eint, dass sie ein sofortiges Ende des Krieges in der Ukraine fordern. Unser Videobericht über die Friedensdemo mit Hunderttausenden Menschen.

Demonstrantin verbrennt ihren Pass vor der russischen Botschaft

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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