Trinkwasser in Berlin-Lichtenberg verseucht„Wir machen uns Sorgen, weil Amelie vorher geduscht hat“

Gina (19), Lennox (11), Amelie (9) und Paul (2) Gelhaar: „Wir machen uns sehr große Sorgen, weil Amelie vorher bereits geduscht hatte und Lennox ein Glas Wasser getrunken. Das ist natürlich kein schönes Gefühl. Genauso nicht duschen zu können, wenn es so heiß ist“

Foto: michael körner Teilen Twittern SendenVon: Hildburg Bruns und Carlotta Vorbrüggen
13.08.2021 – 21:59 Uhr

Berlin – Schock zum Wochenende! 115 000 Berliner in Friedrichsfelde und Neu-Hohenschönhausen dürfen sich vorerst zu Hause nicht mehr duschen und Trinkwasser nur noch abgekocht verwenden.

Ein Keim dieses Typs wurde im Trinkwasser gefunden. Am Samstag soll die genaue Typisierung feststehen

Foto: Universal Images Group via Getty

Aufgefallen sind die „Coliformen Keime“ bei Routinekontrollen. Die Wasserbetriebe haben über die ganze Stadt ein Netz von 108 Teststellen – meist in öffentlichen Gebäuden. Bei drei Adressen wurden Qualitätsmängel festgestellt:

► Seniorenheim an der Gensinger Straße

► Kita an der Warnitzer Straße

► Pflegeeinrichung an Woldegker Straße

Quelle: info.bild.de

Online wurde sofort das Gesundheitsamt Lichtenberg informiert. Der Amtsarzt dort gab gleich eine formelle Bevölkerungswarnung heraus, die auch über Katastrophen-Warn-Apps verbreitet wurde.

René M. (40): „Ich sorge mich natürlich am meisten um unseren kleinen Sohn. Ich habe gerade extra Wasser gekauft, um ihn damit etwas abwaschen zu können. Gerade bei diesen Temperaturen ist eine Dusche einfach wichtig“

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Darin heißt es: „Aufgrund einer möglichen bakteriellen Verunreinigung des Trinkwassers im Stadtteil Friedrichsfelde und Neu-Hohenschönhausen soll aus der Leitung entnommenes Trinkwasser, welches zum Verzehr bestimmt ist, bis auf weiteres nur abgekocht Verwendung finden, um mögliche Magen- und Darmbeschwerden zu verhindern.“

Die Wasserbetriebe selbst halten die Warnung für ziemlich scharf. Allerdings gibt es noch viele offene Fragen.

Gerd F. (80): „Ich habe nur durch Zufall von Bekannten von dem Warnhinweise erfahren. Anderenfalls hätte ich vielleicht geduscht oder das Wasser aus der Leitung getrunken“

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► Welche Keime liegen vor?

„Die Typisierung läuft noch“, sagt Betriebe-Sprecherin Astrid Hackenesch-Rump. Erst Samstagnachmittag wird mit Ergebnissen gerechnet.

Anneta O. (48) mit Hund Rocko, Janine L. (53) und Annette U. (57): „Wir haben durch Arbeitskollegen und durch Facebook davon erfahren, aber was ist mit alten Menschen? Es sollte ein Warnhinweis über alle Kanäle ausgestrahlt werden“

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► Woher könnte die Verschmutzung kommen?

Laut Gesetz darf Trinkwasser keine feststellbare Konzentration enthalten, der Grenzwert liegt also bei 0 KbE pro 100 ml Wasser. Die Keime gelten als Hinweise – unter anderem auf eine Verschmutzung durch Fäkalien (Nutztier-Kot in Gewässern).

Nam Le (24): „Das ist echt nicht normal, vor allem in einem Land wie Deutschland. Hier sollte das Trinkwasser eigentlich einwandfrei sein“

Foto: michael körner

Eine Quelle: www.bild.de

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