Treibt ein Brandstifter in Wilmersdorf sein Unwesen? – Anwohner leben in Angst

Helene Dartsch (73) wohnt schon viele Jahre in dem Komplex. Sie hat Angst, dass ein Brandstifter hier sein Unwesen treibt: „So geht das doch nicht weiter“
Foto: Jörg Bergmann

Seit Wochen leben die Bewohner eines Wohnkomplexes an der Schlangenbader Straße in Angst und Schrecken. Drei Mal brannte es bereits. Ein Mieter (35) wurde lebensgefährlich verletzt. Treibt hier Brandstifter sein Unwesen?

Von J. Bergmann und M. Wittge

„Das erste Feuer war schon sehr bedrohlich“, sagt Helene Dartsch (73). „Aber jetzt habe ich richtige Angst.“

Sonntagabend gegen 23 Uhr war die Feuerwehr wieder zu dem Haus alarmiert worden. In einem Müllraum standen Abfalltonnen in Flammen.

22. August, 23 Uhr: Feuer im Müllraum! Die Bewohner konnten in ihren Wohnungen bleiben, niemand wurde verletzt (Foto: Spreepicture)

Weil die Gefahr bestand, dass die Anwohner durch Rauch und Flammen in ihren darüber liegenden Wohnungen eingeschlossen sind, rückten unter anderem vier Löschfahrzeuge mit Drehleitern, mehrere Rettungswagen, Notarzt und Einsatzleiter an. Glücklicherweise konnte der Brand schnell gelöscht werden, niemand wurde verletzt.

Vor elf Tagen hatte es dort schon mal gebrannt. Unter einer Kellertreppe stand Sperrmüll in Flamen. Auch diesmal ging der Brand ohne Verletzte glimpflich aus.

11. August, 0.20 Uhr: Gerümpel und Sperrmüll gingen unter einer Kellertreppe in Flammen auf (Foto: spreepicture)

So aber nicht am 20 Juli. Da brannten am Nachmittag mehrere Kellerverschläge. 30 Anwohner mussten wegen der starken Rauchentwicklung evakuiert werden. Auch eine Kindertagesstätte und ein Restaurant wurden geräumt.

20. Juli, 15 Uhr: Mehrere Kellerverschläge brannten. 30 Anwohner mussten evakuiert, ein Mann (35) reanimiert werden (Foto: spreepicture)

Bei den Löscharbeiten wurde ein Mieter (35) leblos im Keller entdeckt und reanimiert. Lebensgefahr! Glücklicherweise hat sich der Bewohner inzwischen wieder erholt. Weitere Menschen wurden nicht verletzt – bisher. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung.

Karin Märkisch (51) steht mit ihrem Hund Kia vor den Brandresten des letzten Feuers: „Ich habe jetzt einen Rucksack mit all meinen Papieren, Impfausweis und Medikamenten gepackt. Jeden Abend lege ich da mein Portemonnaies rein, damit ich alles Wichtige zusammen habe, wenn wir flüchten müssen“ (Foto: Jörg Bergmann)

Christa Schmidt (71) aus der dritten Etage ist auf einen Rollator angewiesen: „Ich kann das Haus nicht schnell verlassen“, sagt sie, „wenn etwas passiert, habe ich keine Chance.“ Denn: Seit dem ersten Brand funktioniert der Fahrstuhl nicht mehr.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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