Seit Wochen leben die Bewohner eines Wohnkomplexes an der Schlangenbader Straße in Angst und Schrecken. Drei Mal brannte es bereits. Ein Mieter (35) wurde lebensgefährlich verletzt. Treibt hier Brandstifter sein Unwesen?
Von J. Bergmann und M. Wittge
„Das erste Feuer war schon sehr bedrohlich“, sagt Helene Dartsch (73). „Aber jetzt habe ich richtige Angst.“
Sonntagabend gegen 23 Uhr war die Feuerwehr wieder zu dem Haus alarmiert worden. In einem Müllraum standen Abfalltonnen in Flammen.
Weil die Gefahr bestand, dass die Anwohner durch Rauch und Flammen in ihren darüber liegenden Wohnungen eingeschlossen sind, rückten unter anderem vier Löschfahrzeuge mit Drehleitern, mehrere Rettungswagen, Notarzt und Einsatzleiter an. Glücklicherweise konnte der Brand schnell gelöscht werden, niemand wurde verletzt.
Vor elf Tagen hatte es dort schon mal gebrannt. Unter einer Kellertreppe stand Sperrmüll in Flamen. Auch diesmal ging der Brand ohne Verletzte glimpflich aus.
So aber nicht am 20 Juli. Da brannten am Nachmittag mehrere Kellerverschläge. 30 Anwohner mussten wegen der starken Rauchentwicklung evakuiert werden. Auch eine Kindertagesstätte und ein Restaurant wurden geräumt.
Bei den Löscharbeiten wurde ein Mieter (35) leblos im Keller entdeckt und reanimiert. Lebensgefahr! Glücklicherweise hat sich der Bewohner inzwischen wieder erholt. Weitere Menschen wurden nicht verletzt – bisher. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung.
Christa Schmidt (71) aus der dritten Etage ist auf einen Rollator angewiesen: „Ich kann das Haus nicht schnell verlassen“, sagt sie, „wenn etwas passiert, habe ich keine Chance.“ Denn: Seit dem ersten Brand funktioniert der Fahrstuhl nicht mehr.