Sehnsucht ist größer als Angst vor Bomben | Schulferien bei Papa im Krieg

Mutter Julia begleitet ihre Kinder im Bus in die Ukraine, fährt danach direkt wieder zurück nach Berlin

Foto: Olaf Selchow Teilen Twittern SendenVon: Sara Orlos fernandes 10.08.2022 – 10:07 Uhr

Berlin – Während andere Kinder den Sommer in Berlin genießen, hatten Alisa (7) und Tima (14) nur einen Wunsch: ihren Vater wiedersehen.

Seit dem 4. März gibt es Papa für sie nur noch auf dem Bildschirm. Denn an diesem Tag verließen sie gemeinsam mit Mama Julia ihre ukrainische Heimat und flüchteten nach Berlin.

Doch Vater Yury mussten sie zurücklassen. Er arbeitet seit Kriegsausbruch in Kiew für das Militär, darf deshalb die Ukraine nicht verlassen. Aus gesundheitlichen Gründen steht er aber nicht an der Front.

Nach 14 Stunden Fahrt kommen Alisa und Tima mit dem Flixbus in Lwiw an und fallen ihrem Vater Yury in die Arme

Foto: Privat

Damit sie sich endlich wieder in die Arme schließen können, steigt Julia Lysychenko (36) vorletzte Woche mit ihren beiden Kindern in den Fernbus und fährt vom Zentralen Omnibusbahnhof in Westend 14 Stunden ins westukrainische Lwiw, 70 km von der polnischen Grenze entfernt.

Die Mutter: „Facetime ist nicht das gleiche wie eine Umarmung. Mein Ex-Mann darf nicht aus der Ukraine raus, also muss ich die Kinder zu ihm bringen.“

Nach fünf Monaten hat Alisa ihren Papa endlich wieder. Ihr Bruder und sie sind mit ihm nach Kiew gefahren

Foto: Privat

Am nächsten Tag um 8 Uhr morgens in Lwiw angekommen, ist die Freude bei Alisa und Tima riesig: Sie lassen Koffer und Taschen fallen und rennen ihrem Vater Yury in die Arme. Nach fünf Monaten ist die Familie wieder vereint!

Mama Julia bleibt aber nur kurz: Sie sucht in ihrer neuen Heimat in Steglitz einen Job als Buchführerin, hat in den kommenden Tagen Bewerbungsgespräche. Deshalb fährt sie direkt wieder zurück nach Berlin – die Kinder sind sicher abgeliefert.

Eine Quelle: www.bild.de

Comments (0)
Add Comment