Ist Kneippen Medizin oder nur Wellness?

Kaltes Wasser erfrischt und heilt – zumindest laut Pfarrer Kneipp
Foto: picture alliance / imageBROKER

Am 17. Mai 2021 jährt sich der Geburtstag von Sebastian Kneipp zum 200. Mal. Der bayerische Priester wurde als Naturheilkundler weltberühmt. Sein ganzheitliches Konzept steht auf fünf Säulen: Wassertherapie, Bewegung, Ernährung, Kräutertherapie und Lebensordnung. Das „Kneippen“ ist seit 2015 immaterielles Unesco-Kulturerbe Deutschlands.

Prof. Andreas Michalsen (59), Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde im Immanuel Krankenhaus Berlin und Professor für Naturheilkunde der Charité: „Wassertreten stimuliert den Körper. Wenn die durchs Wasser kalten Füße und Unterschenkel sich wieder erwärmen, wird die Durchblutung angeregt. Das hat eine gute Wirkung aufs Herz-Kreislauf-System, den Blutdruck sowie auf die Harnblasenschleimhaut – was zum Beispiel Frauen helfen kann, die oft unter Blasenentzündungen leiden.“

Dass Wassertreten das Immunsystem stärkt, sei auch wissenschaftlich belegt: „Bei jungen, gesunden Menschen wurde nachgewiesen, dass sich durch die Kneipp-Anwendung die Immunabwehr verbessert und sich die Anzahl der Infekte reduziert.“

„Kneipp-Anwendungen werden heutzutage aber eher als Wellness-Bausteine in den Alltag integriert statt wie früher in zeitaufwendigen wochenlangen Kuren durchgeführt.“

Prof. Michalsen rät daher zu einer alltagstauglichen Kneipp-Anwendung: „Kalte Güsse. Einfach morgens nach der heißen Dusche mit einem kalten Wasserstrahl den Körper von unten nach oben abgießen.“

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

Comments (0)
Add Comment