++ Erste Festnahmen ++ Polizeihubschrauber im Einsatz ++ Wasserwerfer auf der Anfahrt ++
01:27 Quelle: BILD/Martin Heller/WELT/Axel Lier
01.08.2021
Teilen Twittern SendenVon: Axel Lier
01.08.2021 – 14:08 Uhr
Die Berliner Polizei ist trotz des Verbots von 13 Demonstrationen zur Corona-Pandemie das gesamte Wochenende mit einem großen Aufgebot im Stadtgebiet unterwegs. „Wir werden verhindern, dass die Menschen zu den verbotenen Versammlungen zusammenkommen“, so ein Polizeisprecher zuvor.
Berlin – Am Sonntag zeigte sich, dass die Beamten gefordert sind! Denn trotz Verbots versammelten sich sogenannte „Querdenker“, vor allem im Berliner Westen.
Dort spitzte sich die Lage am Mittag so zu, dass Wasserwerfer und ein Räum-Panzer hinzugezogen wurden. Um die Lage für die Einsatzleitung zu übertragen, soll der Polizeihubschrauber über den Einsatzraum fliegen.
Foto: PAUL ZINKEN/AFP
Zuvor hatte die Polizei mitgeteilt, dass „noch immer größere Personengruppen“ versuchten, sich an mehreren Orten im Berliner Westen zu versammeln und auch in Bewegung zu setzen. Die Absperrungen würden ignoriert, teilweise überrannt und Einsatzkräfte angegriffen oder versucht, diese rauszuziehen. „Es kommt zum Einsatz von Reizstoff, Schlagstock und körperlicher Gewalt“, teilte die Polizei mit.
Foto: CHRISTIAN MANG/REUTERS
► Ursprünglich hatte es am Vormittag auf dem Olympischen Platz einen genehmigten Autokorso unter dem Motto: „Wir fordern die uneingeschränkte Wiederherstellung des Demonstrationsrechts Art. 8 GG“ gegeben. Voraussetzung für die Teilnahme: ein Auto und die Einhaltung der Corona-Regeln.
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Aber: Unter diese genehmigte Versammlung sollen sich nach BILD-Informationen auch 1500 Querdenker gemischt haben. Sie zogen vormittags durch die Nebenstraßen, wo es zu ersten Ausschreitungen kam, wie Videos auf Twitter und Fotos zeigen.
Foto: CHRISTIAN MANG/REUTERS
Auf den Aufnahmen zu sehen: Während die Polizei versucht, einen Strom von Menschen aufzuhalten, laufen viele Personen an den Beamten vorbei. Es kommt zu Rangeleien zwischen Beamten und Demonstranten. Eine Polizeisprecherin sagte dazu am Sonntag: „Hierbei musste in einzelnen Fällen körperliche Gewalt angewendet werden.“
Foto: CHRISTIAN MANG/REUTERS
► Ab dem Vormittag versammelten sich dann Corona-Regel-Gegner in der Reichsstraße zu einer verbotenen Ersatzversammlung. Dort stoppte die Polizei am Mittag solch einen Aufzug. Es sollte mehrere Lautsprecherdurchsagen geben. Würden die nicht befolgt, will die Polizei den Bereich nach BILD-Informationen räumen. Am Mittag gab es dort einzelne Festnahmen. Und: Ein Bus, in dem Querdenker angereist sein sollen, wurde nach BILD-Informationen beschlagnahmt.
Foto: CHRISTIAN MANG/REUTERS
► Eine große Gruppe, die vom Olympischen Platz Richtung Messedamm gelaufen sei, sei von den Einsatzkräften gestoppt worden und bewege sich nun zurück Richtung Heerstraße, hieß es.
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► Auch am Brandenburger Tor war die Polizei im Einsatz, sperrte die Gegend mit Gittern ab und fragte einzelne Personen, wo sie hinwollen. Dort war die Lage am Mittag aber ruhig.
Foto: PAUL ZINKEN/AFP
Foto: PAUL ZINKEN/AFP
2250 Beamte im Einsatz
Das Oberverwaltungsgericht hatte am späten Samstagabend in einem Eilverfahren das Verbot einer Kundgebung der Initiative „Querdenken 711“ aus Stuttgart bestätigt. Sie hatte für Sonntagnachmittag 22 500 Teilnehmer an der Straße des 17. Juni angemeldet.
Foto: Olaf Wagner
Trotzt des Verbots dieser Groß-Demo sollen an diesem Sonntag nach bisherigen Planung rund 2250 Polizeikräfte im Einsatz sein. Die Strategie sei ähnlich wie die am Samstag: Man wolle Menschen frühzeitig ansprechen, Reisebusse anhalten und Platzverweise erteilen, sagte ein Polizeisprecher.
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Der Samstag blieb ruhig. Es seien einige Platzverweise ausgesprochen und Stromaggregate sichergestellt worden. Zudem habe es rund 60 Freiheitsbeschränkungen gegeben, twitterte die Polizei abends.
Die Berliner Polizei hatte mit Blick auf das Coronavirus für dieses Wochenende mehrere Proteste untersagt. Sie begründete dies unter anderem damit, dass die Teilnehmenden regelmäßig Regelungen etwa zum Infektionsschutz nicht akzeptierten. Dagegen waren die Anmelder mehrerer Demonstrationen vorgegangen.
Das Verwaltungsgericht wies mehrere Eilanträge zurück. Das Gericht verwies am Freitag in der schriftlichen Mitteilung zu einem der Anträge auch auf die Delta-Variante des Coronavirus, die „eine deutlich höhere Übertragbarkeit“ aufweise. Die Infektionsgefahr weite sich durch die Anreise der Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet noch aus.
Eine Quelle: www.bild.de