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Zur Behandlung gegen Corona-Infektion : Wurmmittel Ivermectin in Österreich oft ausverkauft

Einen Beleg dafür, dass der Wirkstoff vor Covid-19 schützt, gibt es nicht. Vielmehr drohen Vergiftungen durch eine falsche Einnahme.

Zur Behandlung gegen Corona-Infektion : Wurmmittel Ivermectin in Österreich oft ausverkauft

Viele Österreicher versuchen ihre Corona-Infektion mit einem Wurmmittel zu behandeln.iFoto:pcture alliance

Trotz der hohen Zahlen an Corona-Neuinfektionen und dem inzwischen verhängten Lockdown für Ungeimpfte kommt für viele Österreicher eine Impfung gegen das Virus weiterhin nicht in Frage. Stattdessen schwören in dort einige Impfgegner auf das Antiwurmmittel Ivermectin.

Dabei werden mit dem Wirkstoff eigentlich vor allem größere Tiere – Pferde, Schafe und Rinder – entwurmt. In Oberösterreich ist die Nachfrage nach dem vor allem in der Tiermedizin eingesetzten Stoff mittlerweile so groß, dass es zu Lieferengpässen kommt. Das Mittel sei immer wieder ausverkauft, und das, obwohl es rezeptpflichtig sei, erklärte der Präsident der Oberösterreichischen Apothekerkammer, Thomas Veitschegger, dem Portal „OÖ Nachrichten“. Belustigt äußerte sich zu dem Phänomen auf Twitter unter anderem der österreichische Journalist Armin Wolf zu Wort.

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Die Wirksamkeit des Mittels gegen Covid wird durch Studien nicht bestätigt, vielmehr warnt das RKI vor heftigen Nebenwirkungen. Gefährlich sei es vor allem, weil viele Menschen das Medikament falsch einnähmen: Eine weitaus höhere Dosis, die eigentlich für Pferde gedacht ist, kann zu Vergiftungen führen. In Österreich seien diese Nebenwirkungen bereits vermehrt aufgetreten, erklärte Veitschegger.

Zu den bekanntesten Befürwortern des Mittels als Medikament für eine Covid-19-Behandlung in Österreich gehört der Chef der rechten FPÖ, Herbert Kickl. Er hat sich nach eigenen Angaben mit dem Coronavirus infiziert. „Ich muss euch leider mitteilen, dass ich heute von Seiten der Gesundheitsbehörde die Nachricht bekommen habe, dass ein PCR-Test, den ich (…) abgegeben habe, positiv ist“, schrieb der 53-Jährige auf Facebook.

Die FPÖ hat während der Pandemie die Corona-Maßnahmen der Regierung als Freiheitsbeschränkungen abgelehnt. Anfang November präsentierte Kickl einen „Plan B“ gegen das Virus. Aus seiner Sicht sollte auf die frühzeitige Behandlung von Covid-19 statt auf die Impfung gesetzt werde, die „zu viele schwere Verläufen und Todesopfer produziert hat.“ Er erwähnte dabei auch das Anti-Wurmmittel Ivermectin, das gegen die Krankheit eingesetzt werden könne.

Mit seiner Kampagne gegen Impfungen und für nicht empfohlene Therapien stellte sich Kickl klar gegen die medizinische Lehrmeinung. Ärzte und die Regierung haben Kickl deshalb wiederholt scharf kritisiert.

In Amerika ist die Einnahme von Ivermectin zur Behandlung gegen Covid bereits seit Monaten beliebt, schon im August warnte die US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel ausdrücklich davor.

„Du bist kein Pferd. Du bist keine Kuh. Ihr alle nicht. Ernsthaft. Hört damit auf.“, heißt es in einem Tweet der Behörde. (dpa/tsp)

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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