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Zudem Berichte über ausverkaufte Wurmmittel : Impfgegner in Österreich stirbt nach absichtlicher Corona-Infektion

Corona-Partys und Wurmmittel: In Österreich ergreifen Impfgegner offenbar drastische Maßnahmen, um die Pandemie-Vorgaben zu umgehen.

Zudem Berichte über ausverkaufte Wurmmittel : Impfgegner in Österreich stirbt nach absichtlicher Corona-Infektion

Viele Österreicher versuchen ihre Corona-Infektion mit einem Wurmmittel zu behandeln.iFoto:pcture alliance

Die vehemente Ablehnung einer Impfung gegen das Coronavirus hat Medienberichten zufolge einen Mann in Österreich indirekt das Leben gekostet. Wie die „Kleine Zeitung“ unter Berufung auf eine Ärztin im steirischen Liezen berichtet, ist ein 55-Jähriger nach der absichtlichen Ansteckung mit dem Coronavirus gestorben.

Demnach habe sich der Mann zuvor auf eine sogenannte Corona-Party begeben, um sich bewusst zu infizieren. Ziel des Mannes sei es gewesen, nach einer Genesung von Covid-19 die derzeit in Österreich geltenden Beschränkungen für Ungeimpfte zu umgehen.

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Seit Montag sind Menschen ohne Impfschutz zu einem Lockdown verpflichtet. Eine Woche davor wurde eine 2G-Pflicht in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens beschlossen.

Trotz dieser Maßnahmen hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen am Mittwoch einen neuen Höchstwert erreicht. Binnen 24 Stunden wurden laut Behörden 14.416 Neuansteckungen verzeichnet. Das ist – unter Berücksichtigung der Zahl der Einwohner – in etwa das Zweieinhalbfache des deutschen Wertes.

Wurmmittel vielerorts ausverkauft

Ungeachtet der hohen Werte und der Restriktionen kommt für viele Österreicher eine Impfung gegen das Virus weiterhin nicht in Frage. Stattdessen schwören in dort einige Impfgegner auf das Antiwurmmittel Ivermectin.

Dabei werden mit dem Wirkstoff eigentlich vor allem größere Tiere – Pferde, Schafe und Rinder – entwurmt. In Oberösterreich ist die Nachfrage nach dem vor allem in der Tiermedizin eingesetzten Stoff mittlerweile so groß, dass es zu Lieferengpässen kommt. Das Mittel sei immer wieder ausverkauft, und das, obwohl es rezeptpflichtig sei, erklärte der Präsident der Oberösterreichischen Apothekerkammer, Thomas Veitschegger, dem Portal „OÖ Nachrichten“. Belustigt äußerte sich zu dem Phänomen auf Twitter unter anderem der österreichische Journalist Armin Wolf zu Wort.

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Die Wirksamkeit des Mittels gegen Covid wird durch Studien nicht bestätigt, vielmehr warnt das RKI vor heftigen Nebenwirkungen. Gefährlich sei es vor allem, weil viele Menschen das Medikament falsch einnähmen: Eine weitaus höhere Dosis, die eigentlich für Pferde gedacht ist, kann zu Vergiftungen führen. In Österreich seien diese Nebenwirkungen bereits vermehrt aufgetreten, erklärte Veitschegger.

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Zu den bekanntesten Befürwortern des Mittels als Medikament für eine Covid-19-Behandlung in Österreich gehört der Chef der rechten FPÖ, Herbert Kickl. Er hat sich nach eigenen Angaben mit dem Coronavirus infiziert. „Ich muss euch leider mitteilen, dass ich heute von Seiten der Gesundheitsbehörde die Nachricht bekommen habe, dass ein PCR-Test, den ich (…) abgegeben habe, positiv ist“, schrieb der 53-Jährige auf Facebook.

Die FPÖ hat während der Pandemie die Corona-Maßnahmen der Regierung als Freiheitsbeschränkungen abgelehnt. Anfang November präsentierte Kickl einen „Plan B“ gegen das Virus. Aus seiner Sicht sollte auf die frühzeitige Behandlung von Covid-19 statt auf die Impfung gesetzt werde, die „zu viele schwere Verläufen und Todesopfer produziert hat.“ Er erwähnte dabei auch das Anti-Wurmmittel Ivermectin, das gegen die Krankheit eingesetzt werden könne.

Mit seiner Kampagne gegen Impfungen und für nicht empfohlene Therapien stellte sich Kickl klar gegen die medizinische Lehrmeinung. Ärzte und die Regierung haben Kickl deshalb wiederholt scharf kritisiert.

In Amerika ist die Einnahme von Ivermectin zur Behandlung gegen Covid bereits seit Monaten beliebt, schon im August warnte die US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel ausdrücklich davor.

„Du bist kein Pferd. Du bist keine Kuh. Ihr alle nicht. Ernsthaft. Hört damit auf.“, heißt es in einem Tweet der Behörde.

In Florida war am vergangenen Freitag eine an Corona infizierte Frau nach der Einnahme des Wurmmittels verstorben. Der Mann der Lehrerin und zweifachen Mutter Tamara Drock hattes dort sogar das Palm Beach Gardens Medical Center verklagte das Palm Beach Gardens Medical Center, in dem seine Frau am Beatmungsgerät lag, damit sie ihr das Entwurmungsmittel geben, berichtet „The Palm Beach Post“. Er verlor den Prozess, dennoch bekam Tamara Drock eine Dosis von einem der Krankenhausärzte verabreichte.

Der Familienanwalt ist der Ansicht, dass die Dosis möglicherweise zu gering gewesen sei. „Wir wissen nicht, ob Ivermectin ihr das Leben gerettet hätte, aber es hätte sein können“, meint Anwalt Jake Huxtable.

(dpa/tsp)

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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