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Wer sagt noch frei seine Corona-Meinung?

Wer sagt noch frei seine Corona-Meinung?

B.Z.-Redakteur Konstantin Marrach schreibt über die Probleme mit abweichenden Meinungen zu den Corona-Maßnahmen
Foto: picture alliance/dpa/B.Z. Montage B.Z.

Jeden Montag sagen B.Z.-Redakteure, was sie wirklich stört. Heute Textchef Konstantin Marrach.

„Lass uns nicht über Corona sprechen“, sagte kürzlich eine Mutter aus unserer Kita zu mir. „Wer eine andere Meinung hat“, sprach sie leise weiter, „wird eh nicht ernst genommen und als Leugner oder Rumschwurbler abgestempelt.“

Leute wie diese Frau treffe ich immer häufiger in meinem Marzahner Heimat-Kiez. Viele von ihnen waren im Frühling 2020 noch verunsichert angesichts dieses neuen Virus‘ und unterstützten die rigorosen Maßnahmen der Regierung dagegen sogar.

Das aber hat sich bei vielen Verwandten, Freunden und Nachbarn mittlerweile geändert. Nur wird die Kritik eben allzu oft nur noch hinter vorgehaltener Hand geäußert.

Es stellt sich die Frage: Wer sagt überhaupt noch frei seine Corona-Meinung und findet Gehör? Hier zwei Beispiele, die ich äußerst bedenklich finde.

► Die Mutter von zwei Schulkindern und einem Kitakind forderte auf einem sozialen Netzwerk die Öffnung von Kitas und Schulen. Ihr Mann und sie könnten die Doppelbelastung aus Homeoffice und Unterricht daheim nicht mehr stemmen, für Haushaltshilfe oder Privatlehrerin fehlt im Übrigen das Geld.

Der Kampf gegen das Virus sei wichtiger als das Rumgeheule ihrer „Blagen“. Sie hätte ihre Kinder nur des Kindergeldes wegen bekommen und wolle diese „nur in Schule und Kita abschieben“. So böse waren die Reaktionen im Netz. Nach dem Shitstorm meldete sich die Bekannte von mir in dem Netzwerk ab.

► Eine Nachbarin arbeitet als Kinderärztin in einem Berliner Krankenhaus. Sie berichtete mir kürzlich über zunehmende Depressionen bei ihren kleinen Patienten, über eine starke Gewichtszunahme und Suchterkrankungen. Auch steige angesichts des Dauer-Lockdowns die Zahl häuslicher Gewalt gegen Kinder.

Sie habe diese Probleme in einem Brief an die Gesundheitssenatorin und die Bildungssenatorin angemahnt, aber weder von Dilek Kalayci noch von Sandra Scheeres Antwort erhalten …

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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