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Warum lief beim Demo-Verbot so viel schief auf Berlins Straßen?

Warum lief beim Demo-Verbot so viel schief auf Berlins Straßen?

Immer wieder wollten die Demonstranten in der Innenstadt Polizeiketten durchbrechen
Foto: picture alliance / AA

Knapp 1000 Personen wurden festgenommen, 503 Ermittlungsverfahren eingeleitet und mehr als 60 Polizisten zum Teil schwer verletzt.

Das letzte Wochenende wird Berlin nicht so schnell vergessen …

Trotz mehrerer Demo-Verbote zogen Tausende durch die Stadt. Immer wieder tauchten am Sonntag an ganz unterschiedlichen Orten plötzlich Menschenansammlungen in der City auf. Sie liefen teils ungehindert durch Charlottenburg-Wilmersdorf, Tempelhof-Schöneberg, Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln und Mitte.

Demonstranten hielten Schilder hoch, auf denen Politiker als „Lakaien“ der WHO und „Milliardäre“ verunglimpft werden. Polizisten, die die aufgebrachten Menschen aufhalten wollten, wurden als „Verbrecher“ und „Feiglinge“ beschimpft.

Warum lief beim Demo-Verbot so viel schief auf Berlins Straßen?

Zwei Männer drücken einen Polizisten mit Gewalt zu Boden – sie wollten trotz Verbots an der Siegessäule demonstrieren (Foto: picture alliance / AA)

Polizeiabsperrungen wurden durchbrochen, oft waren die Beamten auf sich allein gestellt. Es kam zu Rangeleien, Polizisten wurden attackiert. „Die Beamten musste zum Teil einfache körperliche Gewalt anwenden, um die Ansammlungen der Querdenker‘ zu stoppen“, sagt Polizeisprecher Thilo Cablitz.

Durch Absperrungen konnte verhindert werden, dass Menschengruppen den Potsdamer Platz und den Großen Stern erreichten. Dort standen Wasserwerfer bereit. Deren Einsatz musste angedroht werden, weil Menschen von verscheiden Seiten versuchten, den Großen Stern trotzdem zu erreichen. Auch die Straße Unter den Linden wurde von der Polizei gesperrt, um ein Vordringen in das Regierungsviertel zu verhindern.

Warum lief beim Demo-Verbot so viel schief auf Berlins Straßen?

Polizisten ergreifen einen Mann, der an einer Absperrung vorbei wollte (Foto: CHRISTIAN MANG/REUTERS)

Wie sieht die Bilanz der Berliner Polizei konkret aus?

Die Berliner Polizei war mit Unterstützungskräften aus Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hessen und Bayern im Einsatz – insgesamt 2200 Beamte. Mehr als 60 Polizisten wurden zum Teil schwer verletzt.

Die Einsatzkräfte nahmen am Wochenende knapp 1000 Menschen fest. Von den Festgenommenen waren 60 Prozent aus anderen Bundesländern.

Allein am Sonntag wurden 503 Ermittlungsverfahren eingeleitet – unter anderem wegen Widerstandshandlungen (59 Fälle), tätlichen Angriffen auf Vollstreckungsbeamte (43 Fälle), schweren Landfriedensbruchs, Gefangenenbefreiung und Teilnahme an einer verbotenen Versammlung (238 Fälle).

Warum lief beim Demo-Verbot so viel schief auf Berlins Straßen?

Ein Polizist liegt am Boden – er wurde vermutlich von „Querdenkern“ an der Länderallee in Westend (Charlottenburg) überrannt (Foto: Stadtrandaktion/Twitter)

Warum verlief der Einsatz so chaotisch?

Laut Innensenator Andreal Geisel (55, SPD) habe die Taktik der Protestler darin bestanden, an vielen Orten der Stadt in kleineren Gruppen aufzutreten. Das sei den Einsatzkräften bewusst gewesen, das habe die Lage kompliziert gemacht. Aber: „Wir können nicht erkennen, dass die Polizei nicht Herrin der Lage gewesen sei“, sagte Geisel dem „Tagesspiegel“.

Und weiter: „Nach den uns vorliegenden Informationen haben die Polizei Berlin und die auswärtigen Einsatzkräfte angemessen und professionell agiert.“ Warum waren die „Querdenker“ nicht zu stoppen?

Die Einsatzlage sei „dynamisch“ gewesen, so Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Berlin: „In einer Stadt mit fast vier Millionen Einwohnern kann nicht verhindert werden, dass es zu dezentralen Aktionen kommt. Dabei gab es dann leider auch unschöne Bilder.“

Warum lief beim Demo-Verbot so viel schief auf Berlins Straßen?

Polizisten tragen eine Frau  an der Siegessäule weg (Foto: picture alliance/dpa)

Trotz der Schwierigkeiten für die Polizei, den Prost-Aufmärschen Herr zu werden, verteidigt auch Jendro das Vorgehen der Einsatzleitung. Mit 2250 Beamten sei genug Polizei auf der Straße gewesen.Jendro verwies auf das enorme Gewaltpotenzial in den Reihen der „Querdenker“: „Es war richtig, entsprechende Demos vorab zu untersagen, sodass sich gar nicht erst Zehntausende versammeln konnten.“

Für Montag waren erneut drei geplante Demonstrationen gegen die Corona-Politik in Berlin untersagt worden. Es blieb im Gegensatz zum Wochenende ruhig auf den Straßen.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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