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VV-Chef Diess wackelt : Aus der Spur

Eine Entscheidung über die Absetzung von VW-Chef Diess soll bald fallen. Porsche-Chef Blume kommt als Nachfolger in Betracht.

VV-Chef Diess wackelt : Aus der Spur

Der Chef blickt auf das riesige VW-Werksgelände in Wolfsburg. Vor allem mit Attacken auf das Establishment am Stammwerk hat sich…Foto: picture alliance/dpa

Die wichtigsten Aufsichtsräte von VW haben vor der Sitzung des gesamten Gremiums am 9. Dezember noch reichlich Abstimmungsbedarf. Am Dienstagabend befasste sich das Präsidium des Aufsichtsrats mit der Zukunft einer Person, die seit Jahren immer wieder Ärger macht: Vorstandschef Herbert Diess. Beschlüsse gab es keine, doch wie der Tagesspiegel erfuhr, sind bis zum 9. Dezember weitere Treffen geplant. Vor allem will sich der Vermittlungsausschuss, dem der Aufsichtsratsvorsitzende Hans Dieter Pötsch, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), IG-Metall- Chef Jörg Hofmann und die Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo angehören, in den nächsten Tagen um eine Lösung bemühen. Die Arbeitnehmervertreter wollen Diess loswerden, Weil zaudert, und die Familien Piëch und Porsche als Großaktionäre wissen nicht so recht.

Diess musste sich entschuldigen

Vor gut einem Jahr war die Luft schon einmal dünn geworden für den forschen Vorstandsvorsitzenden, nachdem er Aufsichtsräten Indiskretionen vorgeworfen hatte und sich dafür entschuldigen musste. Die ständigen Reibereien mit dem langjährigen Betriebsratsvorsitzenden Bernd Osterloh über Strategien und Kosten, Produktivitätsschwächen und Produktzusagen für einzelne Werke hatten auf der Arbeitnehmerseite den Verdruss über den Vorstandsvorsitzenden ebenso genährt wie sein als arrogant empfundenes Auftreten.

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Der Vertrag läuft bis 2025 

Trotzdem stimmten die Arbeitnehmer im vergangenen Juli einer Vertragsverlängerung für den 63-Jährigen bis 2025 zu – unter der Prämisse, dass Diess künftig auf Eskapaden verzichten möge. Die Absprache hielt ein paar Monate. Im September spekulierte der Vorstandsvorsitzende über einen möglichen Abbau von 30 000 Arbeitsplätzen und erzürnte damit nicht nur die Arbeitnehmervertreter, sondern auch den niedersächsischen Ministerpräsidenten. Weil will im Herbst nächsten Jahres wiedergewählt werden und kann keinen Ärger im mit Abstand wichtigsten Unternehmen Niedersachsens gebrauchen.

Wechsel im Betriebsrat

Schon ein halbes Jahr früher hat die Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo Betriebsratswahlen zu bestehen. Ihr Vorgänger, der 65-jährige Osterloh, war zum 1. Mai in den Vorstand der VW-Lkw-Tochter Traton gewechselt. Mit der Provokation um die 30 000 Arbeitsplätze habe Diess testen wollen, wie weit er bei Cavallo gehen könne, heißt es in Wolfsburg.

Neben Stil und Umgang gibt es zunehmend Mäkeleien über „sachlich-fachliche“ Themen, wie es in informierten Kreisen heißt. Auf dem chinesischen Markt, mit Abstand der wichtigste für VW, schwächelt der Konzern vor allem mit Elektroautos. Die Probleme mit fehlenden Materialien habe Diess – der bis 2014 im BMW-Vorstand für den Einkauf zuständig war – zu spät erkannt. Und der Aufbau der VW-Softwareeinheit Cariad komme auch nicht gut voran, sodass inzwischen die Familien Porsche und Piëch nicht mehr überzeugt seien von Diess. Mit dem möglichen Nachfolger könnten die Familien gut leben: Der 53-jährige Porsche-Chef Oliver Blume steht bereit.

Am 9. Dezember fällt die Entscheidung

Spätestens am 9. Dezember wird die Entscheidung fallen. Dann befasst sich der Aufsichtsrat mit Personalien und Investitionen. VW-Markenchef Ralf Brandstätter soll in den Konzernvorstand berufen werden. Dort könnte der Brandstätter die Leitung der größten Markengruppe übernehmen, zu der die Volumenhersteller VW, Skoda und Seat gehören. Diese Gruppe fällt bisher in den Zuständigkeitsbereich von Diess. Zum Konzern gehören ferner Audi und Bentley, Porsche und Lamborghini sowie die Lkw-Marken MAN und Scania.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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