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Vom Bauchnabel abwärts gelähmtSchuhmacher sitzt nach Corona-Impfung im Rollstuhl

Vom Bauchnabel abwärts gelähmtSchuhmacher sitzt nach Corona-Impfung im Rollstuhl

John O‘Hara wollte alles richtig machen, jetzt ist er vom Bauchnabel abwärts gelähmt

Foto: Ralf Günther Teilen Twittern SendenVon: Birgit Bürkner
26.08.2021 – 11:30 Uhr

Mit seiner Liebe zum Handwerk und viel Herz brachte es John O‘Hara (59) zum Kult-Schuhmacher von Berlin-Friedrichshain. Kunden aus ganz Berlin kamen in sein Geschäft an der Lebuser Straße. Doch seit zwei Monaten sind dort die Jalousien runtergelassen: „Wegen Krankheit geschlossen“.

Berlin – Was nicht auf dem Zettel im Fenster steht: O‘Hara hat sich mit AstraZeneca impfen lassen – und sitzt jetzt im Rollstuhl.

BILD besuchte ihn in einer Reha-Klinik bei Berlin. Die Beine sind gelähmt, er kann weder stehen noch laufen. Die Feinmotorik der Hände funktioniert nicht. Selbst einen Joghurtbecher öffnen, geht nicht mehr. Dazu ein Dauerschmerz im Rücken.

Vom Bauchnabel abwärts gelähmtSchuhmacher sitzt nach Corona-Impfung im Rollstuhl

Sein Geschäft in Berlin-Friedrichshain ist seit zwei Monaten geschlossen

Foto: Ralf Günther

Dabei wollte O‘ Hara nur der Empfehlung der Bundesregierung folgen und sich frühzeitig gegen Corona immunisieren lassen. Mit einem Herzinfarkt als Vorerkrankung gehörte er zur Prio-Gruppe 3.

Seine Kardiologin fand, es spräche nichts gegen das AstraZeneca-Vakzin. O‘Hara musste als Laie die endgültige Entscheidung treffen – wie Hunderttausende andere. Am 7. Juni ließ er sich mit dem Mittel impfen.

Nur zwölf Tage später plötzlich ein stechender Schmerz in seiner Lendenwirbelsäule. Eine Odyssee begann: Allgemeinmediziner, Notaufnahmen, Fachärzte – kein Befund.

Vom Bauchnabel abwärts gelähmtSchuhmacher sitzt nach Corona-Impfung im Rollstuhl

O‘Hara liebte seinen Beruf. 15 Paar Schuhe reparierte er an einem Tag. Hier ein Foto von ihm hinter der Ladentheke von 2017

Foto: Giovanni Lo Curto

„Die Schmerzen waren wie Folter“, sagt der Schuhmacher. Die Taubheit zog von den Beinen bis in die Hände. Erst nach einer Woche diagnostizierten Ärzte der Park-Klinik Weißensee ein Guillain-Barré-Syndrom (GBS).

Es schreitet rasch voran, das Immunsystem zerstört die Ummantelung der Nervenzellen. Mit Therapien stoppten die Experten den Prozess. Und: Sie meldeten dem in Deutschland zuständigen Paul-Ehrlich-Institut (PEI) den Verdacht auf eine Impfkomplikation.

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Quelle: info.bild.de

Eine Häufung von GBS-Fällen nach AstraZeneca-Impfungen waren der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) bereits Anfang Mai bekannt. Auch das PEI zählte bis Ende Juli 37 bestätigte Fälle! Im August wurde deshalb ein Warnhinweis in den Aufklärungsbogen aufgenommen.

„Mein Fall wäre vermeidbar gewesen“, sagt John O‘Hara. „Wären die Ärzte zeitiger über GBS als seltene Folge sensibilisiert worden, hätten sie meine Symptomatik schneller erkannt.“

Eine Quelle: www.bild.de

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