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Verdacht des sexuellen Missbrauchs : Bistum Trier soll Vorwürfe gegen Pfarrer ignoriert haben

Das Bistum Trier soll von der Gefahr des Pfarrers für Jugendliche gewusst haben – und beließ ihn im Amt. Der Fall bringt auch Kardinal Marx in Bedrängnis.

Verdacht des sexuellen Missbrauchs : Bistum Trier soll Vorwürfe gegen Pfarrer ignoriert haben

Das Bistum Trier steht wegen des Umgangs mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs in der Kritik.Foto: SWR/obs

Das Bistum Trier hat jahrelang einen des sexuellen Missbrauchs beschuldigten Priester im Amt belassen, obwohl es nach „Spiegel“-Informationen gewusst haben soll, dass dieser Pfarrer eine Gefahr für Jugendliche darstellen könnte. Bisher hatte das Bistum zu dem ehemaligen Freisener Pfarrer erklärt, der Geistliche habe die 2006 gegen ihn erhobenen Vorwürfe eines früheren Messdieners bestritten.

Nach Unterlagen, die dem „Spiegel“ vorliegen, räumte der Priester gegenüber der Polizei jedoch ein, er habe den Jungen gestreichelt, das sei eine „zumindest moralische Verfehlung“ gewesen. Das Ermittlungsverfahren wurde wegen Verjährung eingestellt, doch über die Tatsache, dass der Pfarrer eine mögliche Gefahr darstellen könnte, soll ein Kommissar das Bistum Trier telefonisch informiert haben. Das Bistum soll sich daraufhin sogar über den Polizisten beschwert haben.

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Eine Sprecherin des Bistums Trier sagte dazu, bis zum Ende des laufenden kirchlichen Strafverfahrens gegen den Priester würden keine Einzelfragen beantwortet. Sie wiederholte allerdings eine frühere Erklärung, dass sowohl bei der Bearbeitung des Falles als auch im Umgang mit den Betroffenen „Fehler passiert“ seien.

Erst 2015 wurde der Geistliche beurlaubt, offiziell hieß es, weil er sich nicht an Absprachen gehalten habe. Kurz darauf ging er in Ruhestand. 2016 leitete das Bistum ein Voruntersuchungsverfahren ein, auf Beschluss der Glaubenskongregation in Rom begann 2018 dann das Kirchengerichtsverfahren in Köln.

Kardinal Reinhard Marx habe Vorwürfe ignoriert

Der renommierte Kirchenrechtler Thomas Schüller aus Münster spricht im Fall des Bistums Trier von „einem der schlimmsten Beispiele mangelhafter Aufarbeitung“. Dort seien „schwerwiegende Fehler“ passiert. Als damals verantwortlicher Bischof von Trier habe sich Kardinal Reinhard Marx eines Dienstpflichtvergehens schuldig gemacht, denn er habe es 2006 unterlassen, die Vorwürfe aufzuklären, sagte Schüller dem „Spiegel“.

Dann hätte man auch weitere Opfer verhindern können. „Wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind, wird es schwer sein für die betroffenen Bischöfe, sich zu halten“, so Schüller. Zuständig in dem Fall waren auch der amtierende Trierer Bischof Stephan Ackermann sowie der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, damals Regens und dann Generalvikar in Trier und heute Bischof von Limburg.

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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