Dnachrichten.de
Berlin news - Die offizielle Website der Stadt Berlin. Interessante Informationen für alle Berlinerinnen, Berliner und Touristen.

Valerie Niehaus: „Ich bin zu faul für die Dunkelheit“

Valerie Niehaus: „Ich bin zu faul für die Dunkelheit“

Valerie Niehaus kennt man aus vielen TV-Produktionen von „Verbotene Liebe“ bis „Tatort“ oder „Pan Tau“
Foto: picture alliance /

In 408 Folgen spielte sie von 1995 bis 1997 in „Verbotene Liebe“ die Rolle der Julia von Anstetten. Für Valerie Niehaus (46) der Durchbruch! Doch sie wollte mehr, zog nach New York, wo sie ihr Talent am Lee Strasberg Institute verfeinerte.

Jetzt gibt die gebürtige Westfälin in „Nächste Ausfahrt Glück“ (am 28.2. um 20.15 Uhr im ZDF) eine gestandene Frau, die nach 30 Jahren ihre Jugendliebe wiedertrifft, was ihr Leben mächtig aus der Bahn bringt. Eine Rolle, die die Wahlberlinerin und Mutter eines Sohnes (19) gut nachvollziehen kann.

Valerie Niehaus: „Ich bin zu faul für die Dunkelheit“

Valerie Niehaus mit ihrem Sohn Joshua Elias (19) (Foto: WireImage)

„Nächste Ausfahrt Glück“ – was hat es mit dem Titel auf sich?

Es geht um eine Freundesclique, die alle Mitte 40 sind. Für sie ist das Leben an einem Punkt, wo sie sich fragen, ob es das gewesen ist oder ob noch mal etwas Neues anfängt: Die Kinder sind fast aus dem Haus, die eigenen Eltern werden älter und bedürftiger, der Job ist eingefahren, die Ehen nicht mehr frisch. Die meisten kennen diese Lebensphase! In diesen Prozessen kommt nach 30 Jahren ein gemeinsamer Freund zurück nach Eisenach, der 1989 über die Prager Botschaft abgehauen war und jetzt alles durcheinander wirbelt.

Besonders das Leben der von Ihnen gespielten Katharina?

Für Katharina war Juri, von Dirk Borchardt gespielt, die erste große Liebe. Ursprünglich wollten sie gemeinsam abhauen, Katharina aber blieb. Sie schloss damit ab, heiratete einen anderen, doch Juris Rückkehr trifft sie dann doch ziemlich hart und unvorbereitet. Es hat Spaß gemacht, das zu spielen, weil dahinter eine Mordsdynamik steckt.

Ist es Ihnen auch schon mal passiert, dass Sie glaubten, alles wäre perfekt, aber dann kommt es doch anders?

Also nicht mit einer Geschichte von früher, aber ich kenne es natürlich, dass das Leben immer mal wieder Haken schlägt. Man wird krank oder jemand, der einem am Herzen liegt, wird krank. Dadurch verändern sich von einem zum anderen Tag die Perspektiven, und seit letztem Jahr haben wir das alle gemeinsam erlebt.

Valerie Niehaus: „Ich bin zu faul für die Dunkelheit“

Katharina (Valerie Niehaus) mit Juri (Dirk Borchardt) in „Nächste Ausfahrt Glück“ (Foto: ZDF und Christiane Pausch)

Wie sind Sie bisher durch die Corona-Krise gekommen?

Sicherlich habe auch ich mal einen besseren oder schlechteren Tag, generell ist meine Gefühlslage dazu aber recht stabil. Ich konnte letztes Jahr gut arbeiten und bin somit ganz gut durchgekommen. Ich bin außerdem an das Alleinsein ganz gut gewöhnt, insofern war auch das nicht allzu hart, mich zurückzuziehen.

Nun leben Sie schon seit einiger Zeit im lauten Berlin. Was mögen Sie an dieser Stadt?

In Berlin habe ich dreimal ein komplett neues Leben angefangen. Ich kenne keinen anderen Ort auf der Welt, der einem so viel verzeiht, der einen nicht rausschmeißt, einen in seinen Armen hält und erlaubt, dass man in dieser Stadt wächst, sich verändert und immer wieder einen Platz in ihr findet. Das rechne ich ihr hoch an.

Von welchem zu welchem Kiez sind Sie denn im Laufe der Jahre gewandert?

Ich bin erst im Prenzlauer Berg gewandert, dann nach Charlottenburg und von dort nach Schöneberg, und jetzt wohne ich sogar fußläufig zum KaDeWe (lacht).

Sie bleiben also weiterhin ein optimistischer Mensch?

Ich bin zu faul für die Dunkelheit, und ich bin zu faul für die Annahme, dass alles nur noch schiefgehen kann. Ich glaube das wirklich nicht, sondern erwarte, dass wir uns alle zusammenraufen, um etwas bewegen zu können. Den meisten mag das unbequem sein, aber ich weiß gar nicht, ob es einem zusteht, sich das aussuchen zu können. Wir haben alle viel zu lange eine ruhige Kugel geschoben. Ich glaube, so denken momentan ganz, ganz viele.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This website uses cookies to improve your experience. We'll assume you're ok with this, but you can opt-out if you wish. Accept Read More

Privacy & Cookies Policy