Foto: Christophe Gateau/dpa Teilen Twittern Senden 04.11.2021 – 16:39 Uhr
Berlin – Die weltberühmte East Side Gallery in Berlin ist in der Nacht zu Mittwoch offenbar von Fußballfans großflächig mit einem „Feyenoord“-Schriftzug beschmiert worden. Aber nicht nur das. Auch Unioner meinten, das Denkmal beschmieren zu müssen.
Der „Feyenoord“-Schriftzug soll rund 18 Meter lang und zwei Meter hoch sein. Hintergrund ist das Spiel von Union Berlin gegen das Team von Feyenoord Rotterdam in der Conference-League am Donnerstag in Berlin.
Foto: Matthias Koch
Wie die Polizei mitteilte, wurden zwei aus den Niederlanden eingereiste Männer im Alter von 21 und 25 Jahren wegen dringenden Tatverdachts vorübergehend festgenommen. Bei den beiden seien Farbreste an Händen sowie Farbspraydosen festgestellt worden. Über die Höhe des entstandenen Schadens machte die Polizei zunächst keine Angaben.
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Die denkmalgeschützte East Side Gallery entstand 1990 auf einem 1,3 Kilometer langen Abschnitt der ehemaligen DDR-Grenze zwischen den Stadtteilen Friedrichshain im Osten und Kreuzberg im Westen Berlins.
► Union-Fans wollten den Schriftzug der Gegner so nicht stehen lassen und griffen ebenfalls zur Farbe, übermalten ihn mit „Ultras Union“.
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► Damit war aber immer noch nicht Schluss – denn dann verewigten sich noch Anhänger des Hauptstadt-Rivalen Hertha über dem Union-Tag.
Foto: Christophe Gateau/dpa
Stiftung Berliner Mauer verurteilt Schmierereien
Die Stiftung Berliner Mauer verurteilt die Schriftzüge, die unter anderem das Bild „Der müde Tod“ der Künstler Ralf Jesse und Hans-Peter Dürhager zerstört haben. Die Stiftung werde strafrechtliche Schritte einleiten, weil es sich um Sachbeschädigung eines eingetragenen Denkmals handelt.
Der Direktor der Stiftung, Prof. Dr. Axel Klausmeier, betont: „Wir erwarten, dass der Fußballverein Verantwortung für seine Fans übernimmt und die Reinigungskosten für den Schaden trägt.“
Foto: REUTERS
Und weiter: „Es ist überaus ärgerlich, dass wir als für den Ort verantwortliche Institution uns zum wiederholten Male mit der Säuberung und Instandhaltung der East Side Gallery beschäftigen müssen.“ Nun müsse erneut eine aufwendige Reinigung organisiert und bezahlt werden, um den historischen Ort zu erhalten.
Fans festgesetzt
Der Polizei zufolge sei am Mittwoch bereits eine Anzahl an Gästefans aus Rotterdam im unteren vierstelligen Bereich angereist. Sie sind bis in die Nacht regelmäßig in kleineren Gruppen zusammengekommen, haben viel Alkohol konsumiert und teilweise randaliert.
► Mittwochabend ließen es Feyenoord-Fans am Hackeschen Markt in Berlin-Mitte krachen – laut und mit Pyrotechnik. Gaststätten stellten den Ausschank von Alkohol am Abend ein und schlossen frühzeitig. Verletzt wurde niemand.
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► Im Treptower Park und in Tempelhof waren größere Auseinandersetzungen geplant. Da die Polizei davon erfahren hatte, konnten die Einsatzkräfte zeitnah einschreiten und die vermeintlichen Anhänger beider Vereine festnehmen. Bei der Durchsuchung wurde unter anderem Pyrotechnik gefunden. Ob sie noch bis nach dem Spiel heute Abend in Gewahrsam bleiben, wird derzeit geprüft.
► Später am Abend wurden Feyenoord-Fans am Mehringdamm in Kreuzberg von der Polizei festgesetzt. Nach BILD-Informationen hatte sich dort zuvor eine Gruppe von circa 120 Personen in Restaurants verteilt.
Foto: Spreepicture
Die Polizei überprüfte sie, anschließend wurden mehr als 50 Personen in die Gefangenensammelstelle am Tempelhofer Damm gebracht. Laut Einsatzleiter vor Ort sei es teilweise zu Vermummungen gekommen. Und: Auch Union-Fans wurden mitgenommen, wie die Polizei am Morgen mitteilte.
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Es sei Schlagwerkzeug und Schlaghandschuhe gefunden worden. Der Polizeieinsatz dauerte bis in die frühen Morgenstunden.
Arena wird zum Hochsicherheitstrakt
Einige Feyenoord-Fans gelten als gewalttätig. Zudem ist die Stimmung seit dem Hinspiel vergiftet. Rotterdamer Hooligans hatte am Vorabend der Partie eine Vereinsdelegation von Union in einem Lokal angegriffen. Am Spieltag kam es zu Auseinandersetzungen der Polizei mit Union-Fans. Es gab 75 Festnahmen. Hunderte Berliner wurden am Stadion-Einlass hingehalten.
Foto: Matthias Koch
„Uns ist der Umstand bekannt, welche Fans mitreisen und welche Fans zu erwarten sind. Wir sind gut aufgestellt“, hieß es am Mittwoch von den Berliner Sicherheitskräften. Aus strategischen Gründen wurden noch keine Details des Einsatzkonzepts wie die Anzahl der Beamten mitgeteilt. Union bestätigte, mit 800 Ordnern eine Rekordzahl an privatem Sicherheitspersonal aufzubieten. Die Arena wird mit 30 000 erlaubten Zuschauern zum Hochsicherheitstrakt.
Eine Quelle: www.bild.de