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The Show must go on : Die Premier League verheizt ihre Fußballer

Die englischen Stadien sind trotz absurd hoher Inzidenzen voll, gerade erst genesene Spieler müssen sofort spielen. So darf es nicht weitergehen. Ein Kommentar.

The Show must go on : Die Premier League verheizt ihre Fußballer

Thomas Tuchel setzte Romelu Lukaku ein, obwohl dieser gerade erst von einer Covid-19-Erkrankung genesen war.Foto: Oli SCARFF/AFP

Als Fußballfan bleiben einem momentan nicht viele Optionen. Die Bundesliga pausiert, die Hallenturniere im Amateurfußball wurden wegen der Pandemie abgesagt und so muss man fast zwangsläufig nach England schauen, wenn man zwischen den Jahren nicht auf das runde Leder verzichten kann. Doch beim Blick in die dortige Premier League weiß man gar nicht mehr, was einen mehr entsetzen soll: Dass trotz einer Inzidenz von mehr als 1000 und zuletzt etwa 25.000 Neuinfektionen pro Tag allein in London die Stadien voll besetzt sind? Oder dass aufgrund des engen Spielplans, des hohen Drucks und der vielen Infektionen gerade erst genesene Spieler regelrecht verheizt werden? Alles egal, the Show must go on!

Thomas Tuchel von Champions-League-Sieger FC Chelsea beklagte sich am Sonntag nach dem Sieg gegen Aston Villa deutlich über die enorme Belastung, unter der sein Team leidet. „Ich bin super besorgt“, sagte der deutsche Trainer. Die Zeit um den Jahreswechsel ist in der Premier League schon länger umstritten, zumindest unter den ausländischen Spielern und Trainern. Während Profis aus der Bundesliga bei Instagram Fotos vom Kurzurlaub am Strand posten, wird in England gespielt, gespielt und gespielt. Ist halt Tradition – und bringt massig Kohle.

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Nun ist die Situation durch die vielen Coronafälle in den Teams noch angespannter. Am Sonntag mussten drei Spiele abgesagt werden, am Dienstag sind es auch schon wieder zwei. Die übrigen Teams versuchen, sich irgendwie in die kleine Pause im Januar zu retten. Wie Tuchels Chelsea. Dass sich der Trainer über die Rücksichtslosigkeit der Ligabosse beschwert, ist verständlich. Im Gegensatz zu den Ligen in Deutschland, Italien oder Spanien wurde in England sogar das erhöhte Wechselkontingent wieder abgeschafft.

Doch auch Tuchel selbst ist Teil des Problems. Mit Collum Hudson-Odoi, Meteo Kovacic und Romelu Lukaku spielten drei frisch Genesene – und das zumindest teilweise länger, als von den Ärzten empfohlen. „Vielleicht machen wir hier einen großen Fehler“, zeigte Tuchel zumindest eine gewisse Einsicht. Doch besser wäre es gewesen, er hätte die Spieler erst gar nicht eingesetzt und im Zweifel lieber mit fitten Talenten aus dem Nachwuchs verloren. Doch so weit geht die Einsicht im großen Zirkus Premier League dann doch nicht.

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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