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Stromkosten steigen und steigen – und für Hartz-IV-Empfänger sieht’s düster aus

Stromkosten steigen und steigen – und für Hartz-IV-Empfänger sieht’s düster aus

Belastet durch hohe Stromkosten: Hartz-IV-Empfänger Udo M. (55) aus Schöneberg mit seinem Hund „Freddy“
Foto: Ralf Günther

Schwierige Zeiten für Hartz-IV-Empfänger: Um gerade mal drei Euro soll der Regelsatz nächstes Jahr steigen – ein Plus von unter einem Prozent! „Blanker Hohn“, schimpft der Paritätische Wohlfahrtsverband.

Denn faktisch gleiche diese „lächerlich geringe“ Anpassung nicht einmal die Inflation aus und „kommt somit sogar einer Kürzung gleich“, kritisiert Verbands-Chef Ulrich Schneider (63). Er mahnt, dass der Regelsatz für einen allein lebenden Erwachsenen bereits jetzt mindestens 644 Euro statt den geltenden 446 Euro betragen müsste.

Bitter nicht nur für Hartz-IV-Empfänger: Die Verbraucherpreise ziehen immer stärker an. In Berlin im August um 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Und auch der Strompreis kennt seit Jahren nur einen Weg: steil nach oben! Seit 2007 stiegen die durchschnittlichen Kosten für Strom um satte 56 Prozent.

Besonders hart aber trifft das Hartz-IV-Empfänger. Denn im Regelsatz sind aktuell anteilig nur 38,32 Euro für Energie (und zudem Wohninstandsetzung) im Monat vorgesehen.

Tatsächlich werden im Schnitt bei 1500 kWh Jahresverbrauch (Single-Haushalt) im Grundversorgungstarif monatlich 48,92 Euro fällig, zeigt eine Check24-Studie. Die realen Stromkosten liegen also fast ein Drittel (28 Prozent) höher, als im Hartz-Satz vorgesehen.

Stromkosten steigen und steigen – und für Hartz-IV-Empfänger sieht’s düster aus

Das Jobcenter-Schreiben zeigt: 55 Euro muss Udo M. jeden Monat für Strom zahlen – und damit knapp 17 Euro mehr, als anteilig im Hartz-IV-Regelsatz vorgesehen (Foto: Ralf Günther)

Einer der Betroffenen ist Udo M. (55) aus Schöneberg. Er lebt von Hartz IV. Und zahlt im Monat 55 Euro für Strom. „Viel“, findet er. Denn er sei ausgesprochen sparsam. Udo M.: „Ich lebe quasi im Dunkeln, mache das Licht nur an, wenn ich Papierkram zu erledigen habe oder Besuch bekomme“, sagt er.

Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer vom Paritätischen Wohlfahrtsverband: „Unsere Forderung lautet, Stromkosten aus dem Regelsatz herauszunehmen und sie als Bestandteil der Wohnkosten in voller Höhe zu übernehmen!“

Doch danach sieht es auch 2022 nicht aus. Es wird wahrscheinlich allein bei den drei Euro mehr im Monat bleiben. Schneider: „Es ist ein Trauerspiel, wie wenig die Bundesregierung im wahrsten Sinne des Wortes für arme Menschen übrig hat!“

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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