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Sprachforschung 2021 : Neue Wörter rund um Corona

Corona dominiert aber auch der Tattooärmel ist dabei: Das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache publiziert die Wortkreationen des Jahres.

Sprachforschung 2021 : Neue Wörter rund um Corona

Der sogenannte Tattooärmel gehört zu den neuen Wörtern im Deutschen.Foto: Annette Riedl/dpa

Jemand muss es ja machen – die Übersicht über unsere Sprache behalten. Das ist schwieriger als einen Sack Flöhe zu hüten, ständig kommen neue Wortkreationen dazu.

Meist sind es Begriffe, die wir am liebsten nie kennengelernt hätten: Im Frühjahr gab’s „Impfneid“ und „Impfdrängler“ und gen Herbst dann auf einmal „Impfschwänzer“ und „Impfbelohnungen“. Wir erinnern uns: Döner. Wenn ich jetzt rufe „Lasst Euch impfen und geht auch alle zur „Boosterimpfung“, dann bin ich wohl ein „Impfbotschafter“. Ich bin nicht sicher, ob „Impfbotschafterin“ auch zu den Neuschöpfungen gehört.

Das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim nimmt sich der schwierigen und auch etwas undankbaren Aufgabe an, Wortneuschöpfungen, sogenannte Neologismen, zu katalogisieren. Das Institut pflegt Listen mit Kreationen, die, wenn sie sich eine Weile im Sprachgebrauch halten, schließlich Einzug in das Neologismenwörterbuch des IDS finden.

Jedes Jahr am 6. Dezember werden die neuen Wörter bekannt gegeben. 2000 Einträge sind 2021 im Sack. Und natürlich wieder jede Menge Coronavokabular. Danke, lieber Nikolaus.

Jede Menge neues Coronavokabular

Seit 2020 führt das IDS eine eigene Liste zum „Wortschatz rund um die Coronapandemie“. Diese Liste umfasst mittlerweile mehr als 2000 Wörter. Im Newsletter des Instituts heißt es, dass an deren Aufbau auch studentische Hilfskräfte und Praktikant:innen beteiligt sind, die eigene Wortvorschläge machen dürfen.

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Wer auch immer diesen Vorschlag gemacht hat – es ist mein persönlicher Hit: „rumaerosolen“. Jemand kann zum Beispiel beim Arzt oder in der U-Bahn rumaerosolen, indem er hustet. Man kann aber auch rumaerosolen, wenn man die Maske nicht richtig aufgesetzt hat. Auch das Wort „Pandemiespiele“ steht auf der Liste. Ist aber nichts Intimes zu Hause. Es geht um die Olympischen Spiele in diesem Sommer in Tokio. Die waren bei mir nicht mehr so präsent. „Comfortbinging“ (das Ansehen mehrerer Folgen einer schon bekannten, vertrauten Serie hintereinanderweg) aber auch nicht.

Man kann beim Durchlesen der Liste sehr gut erkennen, in welcher Bubble (steht übrigens nicht drauf) man sich befindet. Es geht ja nicht nur um Corona. „Ankunftsnachweis“ ist einer der Begriffe, der erfasst wurde. „Der Ankunftsnachweis“ weist als erstes offizielles Dokument die Berechtigung zum Aufenthalt in Deutschland nach. Wer damit nicht so viel anfangen kann, ist vermutlich nicht asylsuchend und sollte sich glücklich schätzen.

Balayage und Chlorhuhn

Zu den neuen Begriffen gehören auch Wörter wie „Balayage“ (aus dem Frisörhandwerk), „Chlorhuhn“ (nichts für Vegetarier), „Awarenessteam“ (Leute, die man bei Partys und Festen ansprechen kann, wenn man sich bedrängt fühlt) oder auch „Bro“ (Freunde, Freundinnen). Letzteres geht vermutlich dann doch auf die Kappe der Praktikant:innen.

Aber auch die Politik ist immer für neue Wortkreationen gut. In diesem Jahr wird’s fruchtig: „Zitruskoalition“ und „Limettenkoalition“ stehen auf der Liste, ein Bündnis zwischen Grünen und FDP das vor 2021 nicht denkbar war. „Ampelkoalition“ ist zwar topaktuell, steht aber nicht drauf, es ist ein aufgewärmter Begriff aus den achtziger Jahren.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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