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SPD dringt auf Fahrplan für Ausbau des Berliner U-Bahn-Netzes

SPD dringt auf Fahrplan für Ausbau des Berliner U-Bahn-Netzes

Nun kommt Bewegung in die Debatte um den U-Bahn-Ausbau in Berlin (Symbolfoto)
Foto: picture alliance/dpa

Fünf Jahre lang ließ sich der rot-rot-grüne Senat reichlich Zeit für neue Konzepte zum U-Bahn-Ausbau. Nun kommt Bewegung in die Debatte.

Nach Bekanntwerden erster konkreter Überlegungen von Verkehrssenatorin Regine Günther zum Ausbau des Berliner U-Bahn-Netzes fordert die SPD von der Grünen-Politikerin einen Zeitplan für die Umsetzung.

„Wir brauchen einen Fahrplan, was wann passieren soll“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Tino Schopf, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. „Die Pläne dürfen jetzt nicht in irgendeiner Schublade landen.“

Verlängerung von U2, U3, U7 und U9

Der Fahrplan sollte aus Sicht Schopfs nicht nur die U7-Verlängerung enthalten, die Günther prioritär angehen will. Auch etwa die Verlängerung der U3 von der Krummen Lanke zum Mexikoplatz sowie eine Verlängerung der Linien U2 in Pankow und U9 nach Pankow müssten dabei eine Rolle spielen. Im Hinblick auf die U7 müsse Berlin zudem zügig das Gespräch mit den Nachbarland Brandenburg und der Gemeinde Schönefeld suchen.

Der Berliner Senat will sich am Dienstag mit den Ergebnissen von vier sogenannten Machbarkeitsstudien zum U-Bahn-Ausbau befassen. Nach Auswertung dieser Untersuchungen befürwortet die Senatsverwaltung für Verkehr zunächst den Ausbau der U-Bahnlinie 7 in Spandau bis zur Heerstraße sowie am anderen Ende von Rudow zum Hauptstadtflughafen BER. Das berichtete die „Berliner Morgenpost“ am Wochenende unter Berufung auf eine Besprechungsunterlage für den Senat, die auch der dpa vorliegt.

Streckenerweiterung der U8 zurückgestellt

Vorerst zurückgestellt werden soll der Unterlage zufolge hingegen die Streckenerweiterung der U8 ins Märkische Viertel. Statt eines Abzweigs der U6 zur Urban Tech Republic (UTR) auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel plädiert Günther für eine Tram-Anbindung. Noch offen lässt sie, ob im Südwesten die U-Bahnlinie 3 bis zum S-Bahnhof Mexikoplatz verlängert werden sollte.

Laut Machbarkeitsuntersuchung würde die bevorzugte Trassenvariante der U7-Verlängerung vom Rathaus Spandau zur Heerstraße 4,26 Kilometer lang sein, fünf neue Stationen umfassen und 578 Millionen Euro kosten. Am anderen Ende geht es von Rudow aus um 8,56 Kilometer neue Strecke mit sieben Stationen. Geschätzte Kosten: 704 Millionen Euro, von denen Brandenburg den größten Teil stemmen müsste.

Kritik vom Berliner Fahrgastverband IGEB

Der Berliner Fahrgastverband IGEB kritisierte die Überlegungen. Mit begrenzten personellen und finanziellen Möglichkeiten sei eine zügige Verbesserung des ÖPNV-Angebotes nur durch Neu- und Ausbau bei Straßenbahn, S-Bahn- und Regionalzugverkehr zu erreichen, erklärte Verbandschef Christfried Tschepe.

Statt hier voranzuschreiten, vergeude der rot-rot-grüne Senat personelle und finanzielle Ressourcen „für langfristige U-Bahn-Projekte mit sehr hohen Kosten und sehr begrenztem Fahrgastnutzen“. In Betrieb gehen könnten die U7-Verlängerungen schließlich frühestens Mitte der 2030er Jahre.

„Die U-Bahn ist das leistungsfähigste Verkehrsmittel“, hielt der SPD-Politiker Schopf dagegen. Eine Hauptstadt brauche solche Verkehrsmittel, um den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) attraktiver zu machen – im Zusammenspiel mit dem Ausbau der Straßenbahn und der S-Bahn. Schopf erinnerte daran, das der Bund den größten Teil der Kosten für U-Bahn-Projekte übernehme.

„Fünf verlorene Jahre für den Ausbau der U-Bahn“

Der FDP-Verkehrspolitiker Henner Schmidt meinte: „Die rot-rot-grüne Regierungszeit waren leider fünf verlorene Jahre für den Ausbau der U-Bahn. Dass die SPD nun einen konkreten Zeitplan für den U-Bahnausbau vom Koalitionspartner einfordert, ist zwar eine richtige Erkenntnis, kommt jedoch reichlich spät.“ Aus Sicht der FDP sollten kurzfristig umsetzbare Lückenschlüsse im Vordergrund stehen – etwa die Verlängerungen von U3, U8 und U1.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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