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So hitzig ging es in Berlin in den letzten Tagen zu

So hitzig ging es in Berlin in den letzten Tagen zu

Berliner feiern den Sieg der Nationalelf gegen Portugal bei der EM, kühlen sich in Gewässern während der Hitzewelle ab und denken über Gewalt auf Berlins Straßen nach
Foto: AP/Günther/AdoraPress

Ob beim Gewaltausbruch in der Rigaer Straße, beim Abkühlen in den Seen und Bädern oder beim EM-Sieg gegen Portugal – in Berlin herrschte Hitze hoch drei.

Bis zu 37 Grad – die Lust auf Platsch

Ächz! Stöhn! Schwitz! Viel mehr bringen viele von uns kaum noch heraus. Berlin gibt uns gerade die Hitze-Peitsche, Hoch Yona und Hoch Zoe machen uns zu schwitzenden Zombies.

Auf bis zu 37 Grad stieg das Thermometer in den letzten Tagen, selbst in der Nacht waren es am Freitag 21 Grad. Viele Berliner schlafen da gleich auf dem Balkon oder baden die Füße im Mini-Pool. Jedes Grad Abkühlung ist eine kleine Erlösung.

Berlin ist gerade heißer als Bombay (29 Grad), Bilbao (25) und Bologna (36). Der Wetterdienst warnt vor der Hitze, rät wegen der starken UV-Strahlung davon ab, sich im Freien aufzuhalten. Und die Mega-Temperaturen steigen vielen zu Kopf 

So hitzig ging es in Berlin in den letzten Tagen zu

Berlin kühlt sich bei 36 Grad ab… (Foto: Ralf Günther)

Damit ist der Juni schon jetzt 3,4 Grad Celsius zu warm. Meteorologen rechnen damit, dass er einer der heißesten der letzten 150 Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen wird. Bis Samstag kam die Hitze aus der Sahara herangeweht. Man sehnt sich nur noch nach Abkühlung, ob in Seen, unter Brunnen oder im Freibad.

Als letztes Freibad der Berliner Bäder Betriebe (BBB) eröffnete Samstag auch Staaken-West. Damit sind nun alle 17 BBB-Sommer- und Strandbäder, inklusive Wannsee, im Einsatz. Allerdings muss jeder vor dem Badespaß (unter berlinerbaeder.de) bis zu vier Tage vorher einen Termin buchen. Das Zeitfenster gilt dann je nach Bad zwei bis vier Stunden.

So hitzig ging es in Berlin in den letzten Tagen zu

Diese Abkühlung tut gut! Bauarbeiter Sven W. arbeitet auf dem heißen Asphalt Unter den Linden (Foto: Ralf Günther)

BBB-Betriebsleiter Christian Hammerich (54) zur B.Z.: „Unser Buchungssystem wird gut angenommen und wir sind sehr zufrieden damit. Aktuell haben wir in allen Bädern 30 000 Gäste pro Tag. An ganz heißen Tagen wären es ohne Corona-Auflagen rund 80 000. Wir verhandeln aber über eine Aufstockung zu Beginn der Sommerferien.“

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In Staaken dürfen im Moment nicht mehr als 90 Gäste zur selben Zeit ins Bad. Pro Tag dürfen 450 Besucher ins Bad, vor Corona waren es 1200. Zwei weitere Vergleiche: Im Prinzenbad waren es vor Corona 9000 Gäste pro Tag, aktuell sind es 2383 Gäste pro Tag. Im Strandbad Wannsee waren es 13 000 Besucher pro Tag, aktuell sind es 2980 Besucher pro Tag.

Die gute Nachricht: Nächste Woche wird es ein paar Grad kühler und dank Ferienbeginn am Donnerstag können zumindest die Kinder endlich auch tagsüber ins Freibad. Das sogar umsonst. Wegen der Pandemie öffnet der Senat die Bäder.

(Björn Trautwein, Oliver Ohmann)

Explosion auf der Straße

Steinwürfe und brennende Autos am Mittwoch, Großeinsatz am Donnerstag, Randale am Freitag. Bilder von Ausschreitungen, die wir aus dieser Woche mitnehmen. Und nicht gern.

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Am Mittwoch brannten in der Rigaer Straße Barrikaden als Protest gegen die Brandschutzprüfung am kommenden Tag (Foto: AdoraPress/M. Golejewski *)

Rund um die Rigaer Straße wurde es in Friedrichshain diese Woche hitzig: am Haus „Rigaer Straße 94“, das seit den 90er-Jahren teilweise besetzt ist, kochte die Gewalt hoch. Schuld war nicht das Wetter, der Konflikt kam mit Ansage. Weil ein Brandschutzgutachter nur mit Polizei ins Gebäude wollte, die Bewohner sich aber weigerten die Beamten ins Haus zu lassen, eskalierte der Konflikt.

Am Mittwoch rasteten 200 Vermummte aus, warfen Steine und Flaschen auf Polizisten, Barrikaden brannten. 60 Beamte wurden verletzt.

1300 Einsatzkräfte waren dann am Donnerstag ab dem frühen Morgen im Einsatz, um dem Brandschutzgutachter den Weg freizumachen: mit der Motorsäge. Die Rigaer Straße sowie umliegende Kreuzungen waren weiträumig abgesperrt. Am Mittag war der Weg dann frei, der Experte konnte die Lage vor Ort bewerten. Ergebnis: der Brandschutz ist weitgehend in Ordnung.

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In der Nacht zum Freitag protestierten 2000 Demonstranten gegen den abgelaufenen Einsatz, es kam zu einigen Scharmützeln mit der Polizei. Später dann eskalierte die Lage erneut: Scheiben wurden eingeworfen, im Kiez brannten mehrere Autos.

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1300 Beamte waren am Donnerstag im Einsatz, um dem Gutachter die Tür zu öffnen und den Kiez abzuriegeln (Foto: AdoraPress/M. Golejewski *)

Abkühlung ist rund um die Rigaer Straße nicht in Sicht. Der Konflikt schwelt seit drei Jahrzehnten, flammt immer wieder auf. Kritiker wollen das Haus am liebsten räumen und abreißen, Sympathisanten und Bezirkspolitiker fordern eine Legalisierung des Projekts und ein Bleiberecht für die Bewohner.

Hitzig ist die Auseinandersetzung in den sozialen Medien. Die Besetzer hetzen dort gegen die Polizei und den Eigentümer, Gegner des Wohnprojekts rufen in ebenfalls widerlicher Manier dazu auf, das Haus und seine Bewohner einfach anzuzünden.

Deutschland gewinnt – Berlin jubelt!

Hupkonzert, Party, Jubel und sogar Böllerschüsse nach dem Abpfiff. Berlin feiert den 4:2-Sieg im EM-Spiel gegen Portugal. Autokorso kannte man in Berlin in den vergangenen Monaten ja nur noch von Anti-Corona-Demos. Doch jetzt durfte die Stadt endlich mal wieder feiern.

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Mit Jubel-Faust, Olé-Rufen und Hupkonzert über den Kudamm. Endlich macht Autokorso wieder Spaß (Foto: Spreepicture)

Und das mitten auf dem Kudamm!

Fabian Schreckling (36) und Timo Gebauer (36) aus Wilmersdorf haben das Spiel am Kudamm geschaut, wollen sich gleich in den Korso einreihen! „Jetzt sind wir endlich richtig in Fußballstimmung! Endlich der erste Sieg unserer Mannschaft – heute Abend wird gefeiert!“

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Fabian Schreckling (36) und Timo Gebauer (36): „Jetzt sind wir endlich richtig in Fußballstimmung“ (Foto: Olaf Selchow)

Von der Gedächtniskirche bis Adenauerplatz kam der Verkehr zum Erliegen. Wer durchwollte, musste mitfeiern. Aber alle hatten ihren Spaß!

Schon in der ersten Halbzeit war die Stimmung im Hofbräuhaus am Alexanderplatz auf dem Höhepunkt. Mit dabei: „Mister Meile“ Stephan Hagenfeld (55). Schon seit der WM 2006 sind sein ansteckender Sieges-Jubel oder seine bitteren Niederlagen-Tränen Kult.

Zusammen mit seinen Fußball-Freunden Ronny Miekley und Pablo Lazaro schauen sie sich die Übertragung an. Während sie nach dem ersten EM-Spiel gegen Frankreich noch trauerten, geht diesmal die Post ab!

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EM-Party-Stimmung im Biergarten. Viermal Torjubel inklusive (Foto: Christoph Soeder/AP)

Im Café Lisboa an der Goethestraße Ecke Sesenheimer Straße ist es so voll, wie es zu Corona-Zeiten sein darf.

Die eine Hälfte der Gäste drückt den Portugiesen den Daumen, doch die andere Hälfte der Kunden darf öfter jubeln!

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Felix (43) und Carolin B. (45) aus Charlottenburg feiern: „Was für ein überraschendes Spiel, wir sind total begeistert. Seit dem Sommermärchen 2006 fiebern wir bei jedem EM- und WM-Spiel mit! Nächstes Mal machen wir eine Fußballparty zusammen mit Freunden“

Nur die Portugiesin Ana Rocha (30) aus Charlottenburg ist betrübt. „Klar bin ich traurig, dass Portugal nicht gewonnen hat. Doch ich bin mir sicher, dass das für meine Mannschaft nicht das Ende ist – immerhin haben wir ja Ronaldo!“

Und wir sind zurück in der EM!

(Emma Neugebauer) 

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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