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So beeinflusst Corona die Kriminalität in Berlin

So beeinflusst Corona die Kriminalität in Berlin

Zwei Polizisten laufen über den Alexanderplatz (Archivfoto)
Foto: picture alliance/dpa

Die Corona-Pandemie stellte nicht nur unbescholtene Bürger und Sicherheitsbehörden vor neue Herausforderungen, sondern offensichtlich auch viele Kriminelle!

„Zahlreiche Tatgelegenheiten für Kriminelle sind in den Phasen des Lockdowns verschwunden“, sagte Innensenator Andreas Geisel (55, SPD) am Freitag bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik 2020. „Es gab kaum Touristen in der Stadt, keine Großveranstaltungen mit Publikum, Geschäfte waren überwiegend geschlossen.“ Das habe zum Teil zu deutlich weniger Diebstählen geführt, so der Senator.

So beeinflusst Corona die Kriminalität in Berlin

Berlins Innensenator Andreas Geisel bei einer Pressekonferenz (Foto: STEFANIE LOOS/AFP)

► Besonders während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 nahmen die Diebstahldelikte um 27 Prozent ab, die Rohheitsdelikte um 14,2 Prozent und die Vermögensdelikte um 29,2 Prozent.

► Ein deutlicher Rückgang zeigte sich bei gefährlicher und schwerer Körperverletzung (minus 14,8 Prozent).

► Im Bereich der Eigentumskriminalität waren in der ersten Lockdown-Phase die stärksten Rückgänge erkennbar. So nahm der KfZ-Diebstahl in dieser Zeit um 80,4 Prozent ab, der Taschendiebstahl um 52,5 Prozent und der Wohnraumeinbruch um 45,0 Prozent.

► Im gesamten Jahr 2020 sank die Zahl der Kfz-Diebstähle um 23,8 Prozent, der Taschendiebstahl um 19 Prozent und der Wohnraumeinbruch um 11,2 Prozent ab.

► Auf die neue Situation reagierte aber auch die Kriminalität. So gab es seit der Pandemie mehr Betrug im Internet mit Warenbestellungen und bei der Beantragung der Corona-Soforthilfen. So registrierte das LKA bisher fast 3000 entsprechende Betrugsfälle. Bisherige Schadenssumme: 41 Millionen!

► Eine Zunahme gab es auch beim Handel- und Schmuggel von Rauschgift (+23,6 Prozent), bei EC- und Kreditkartenbetrug (+29,8 Prozent) und bei Kindesmisshandlung (+9 Prozent).

► Auch die politisch motivierte Kriminalität zog um 29,5 Prozent an – von 4630 auf 5996 Fälle! Bei den Gewaltdelikten gab es gar eine Zunahme um 44 Prozent: Von 618 Fällen 2019 auf zuletzt 890 Fälle!

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► Bei den Fällen mit antisemitischer Motivation wurden 352 Fälle registriert, 2019 waren es 303 Fälle. Hier sei in 328 Fällen eine rechtsextreme Motivation festgestellt worden (2019: 249 Fälle). Die Zahl antisemitischer Gewaltstraftaten sank von 34 Fällen in 2019 auf 10 Fälle im Jahr 2020. Diese seien alle als „rechts“ eingeordnet worden.

► Die Gesamtzahl der als „rechts“ eingeordneten Kriminalität stieg um 21,8 Prozent – von 2016  auf 2456 Fälle. Die Anzahl der rechtsmotivierten Gewaltdelikte blieb dabei in etwa auf Vorjahres-Niveau (2019: 161 Fälle, 2020: 170 Fälle, +5,6  Prozent).

► Bei der als „links“ eingeordneten Kriminalität gab es einen noch deutlicheren Anstieg – und zwar um 50 Prozent! Von 1419 Fällen in 2019 auf 2128 im vergangenen Jahr.

► Insbesondere im Bereich der linksmotivierten Gewaltdelikte gab es eine erhebliche Steigerung um 66,9 Prozent: von 263 Fällen im Jahr 2019 auf 439 Fälle im Jahr 2020. 61 Prozent (268 Fälle) der linksmotivierten Gewaltdelikte wurden im Zusammenhang mit Demos verzeichnet.

► Erfreut zeigte sich Senator Geisel über die gesunkene Häufigkeit der Straftaten pro 100.000 Einwohner. Mit 13.739 sei es der niedrigste seit der Wiedervereinigung. Und auch die Aufklärungsquote sei mit 46,1 Prozent der beste Wert seit zehn Jahren.

Insgesamt registrierte die Polizei im vergangenen Jahr 504.142 Straftaten. Ein Rückgang um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik für Berlin finden Sie hier.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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