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Sieg gegen RB Leipzig : Der 1. FC Union steht (vorerst) auf Champions-League-Platz

Gegen das von einigen Union-Fans verachtete RB Leipzig siegt die Mannschaft von Trainer Urs Fischer. Auch Torjäger Awoniyi trifft wieder.

Sieg gegen RB Leipzig : Der 1. FC Union steht (vorerst) auf Champions-League-Platz

Taiwo Awoniyi brachte Union in Führung.Foto: imago images/Picture Point LE

Es war eisig im Stadion An der Alten Försterei. Aus der Wuhlheide wehte ein kalter Wind herüber und kurz nach Beginn der zweiten Hälfte begann es auch noch zu schneien. Die Fans des 1. FC Union stimmten kurzzeitig die Melodie von Jingle Bells an, doch eine besinnliche Stimmung wie beim zum zweiten Mal in Folge abgesagten Weihnachtssingen wollte sich trotz der winterlichen Kulisse nicht einstellen.

Dem Berliner Fußball-Bundesligisten wird es recht gewesen sein, denn statt Besinnlichkeit gab es im Stadion Jubelstimmung. Durch Tore von Taiwo Awoniyi und Timo Baumgartl besiegte Union Rasenballsport Leipzig vor 13 506 Zuschauern 2:1 (1:1). Und ein bisschen Weihnachtsgefühle mussten bei den Berliner Fans beim Blick auf die Tabelle dann doch noch aufkommen: Zum ersten Mal in ihrer noch kurzen Bundesliga-Geschichte stehen die Köpenicker auf einem Champions-League-Platz.

Vor dem Spiel war viel darüber spekuliert worden, wen die Gäste angesichts ihrer zahlreichen Coronafälle überhaupt würden aufbieten können. Mitte der Woche soll die Austragung des Spiels sogar auf der Kippe gestanden haben. Doch ein Blick auf die Startaufstellung genügte für die Erkenntnis, dass die Leipziger selbst mit einigen Ausfällen noch eine ausgezeichnete Mannschaft aufbieten können. Im Tor stand nach überwundener Corona-Erkrankung Peter Gulacsi, auf der Trainerbank vertrat Marco Kurth die immer noch isolierten Jesse Marsch und Achim Beierlorzer.

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Union konnte nahezu in Bestbesetzung antreten und Trainer Urs Fischer nahm im Vergleich zur 1:2 Niederlage am vergangenen Sonntag bei Eintracht Frankfurt drei Änderungen vor. Julian Ryerson, Niko Gießelmann und Sheraldo Becker ersetzen Christopher Trimmel, Bastian Oczipka und Genki Haraguchi. Der Niederländer Becker hatte beim letzten direkten Duell am 34. Spieltag der vergangenen Saison das entscheidende Tor nach Europa von Max Kruse mustergültig vorbereitet.

Spiele gegen Leipzig sind für die Berliner Fans immer ein Anlass zum Protest gegen die Kommerzialisierung des Fußballs. Normalerweise schweigen Unions Anhänger für 15 Minuten, doch ohne die aktive Fanszene war das kaum zu bemerken. Zumal die Berliner so stark starteten, dass Schweigen kaum möglich war. Die Sachsen leisteten sich einige Ballverluste und Union nutzte die schlechte Absicherung zu schnellen Kontern. Besonders Becker und Awoniyi profitierten von den großen Räumen und Kruse setzte sie mit seiner Spielintelligenz stark ein.

Nach einer Ecke durfte Julian Ryerson erstaunlich unbedrängt flanken, Timo Baumgartl erstaunlich unbedrängt köpfen – und Awoniyi schaltete wenige Meter vor dem Tor am schnellsten. Leipzig wirkte verunsichert, war überhaupt nicht im Spiel und hatte Glück, dass Union in den entscheidenden Situationen oft die letzte Präzision fehlte. Das ließ sich über Beckers Hereingabe von der rechten Seite nicht sagen, jedoch über Kruses Abschluss, der aus bester Position wenige Zentimeter am Pfosten vorbeistrich.

Als sich Becker noch über die vergebene Chance ärgerte, passierte auf der anderen Seite Folgenschweres. Christopher Nkunku schoss aus 25 Metern aufs Tor, der Ball tippte tückisch auf und Andreas Luthe griff daneben. Die Fans spendeten mit den bekannten „Luthe, Luthe“-Rufen Trost, doch der Torwartfehler veränderte die Dynamik des Spiels.

Leipzig fand nun langsam besser ins Spiel und erarbeitete sich über Ballbesitz mehr Sicherheit. Sonderlich gefährlich wurde der kriselnde Champions-League-Teilnehmer allerdings nicht. Einzig Josko Gvardiol hatte nach einer Ecke eine gute Chance, auf Berliner Seite wurde Awoniyi nach einem starken Pass von Kruse gefährlich.

Die zweite Hälfte begann mit druckvollen Gästen. Leipzig versuchte das Tempo im Ballbesitz zu erhöhen, fand aber keine Lücken. Union blieb mit schnellen Gegenstößen gefährlicher, auch wenn weiter die letzte Präzision fehlte. So war es wieder eine Ecke, die das Publikum in Ekstase versetzte. Gießelmann spielte flach in den Rückraum, Kruse schoss und Baumgartl staubte ab.

Die Führung war nicht unverdient, doch die Berliner mussten noch eine halbe Stunde lang zittern. Leipzig drückte und hatte eine gute Chance durch Dominik Szoboszlai, der allerdings am stark reagierenden Luthe scheiterte. Das Spiel wurde nun sehr wild und für Union ergaben sich große Räume. Die eingewechselten Genki Haraguchi und Kevin Behrens verpassten es aber, vorzeitig für Sicherheit zu sorgen. So blieb es im Köpenicker Schneetreiben spannend bis zum Schluss.

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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