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Serie “Mein Geld” – Teil 3 : Die Finanzen ordnen – so fangen Sie an

Keine Lust oder zu kompliziert: Das Thema Finanzen wird gerne aufgeschoben. Wir zeigen Ihnen, wie Sie endlich starten – und dabei bleiben.

Serie "Mein Geld" - Teil 3 : Die Finanzen ordnen - so fangen Sie an

Felix Möller

Endlich die Finanzen in den Griff bekommen: Viele nehmen sich das immer wieder vor. Doch am Ende des Monats fehlt die Muße oder die Disziplin – und im schlimmsten Fall auch das Geld.

Das sorgt für Stress und Kosten, gerade wenn ein teurer Dispo-Kredit bezahlt werden muss. Wer also bewusster mit seinem Geld umgehen möchte, sollte sich als erstes über sein Budget und die Ausgaben klar werden. Zeit für den Kassensturz!

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Die 50-30-20-Regel bietet hier eine erste Orientierung: Die Hälfte des Nettoeinkommens fließt in die monatlichen Fixkosten wie Miete, Strom, Internet, Handy, Lebensmittel und weitere fixe Ausgaben. Diese Kosten sollten regelmäßig auf ihr Einsparpotential geprüft werden. Dazu später mehr.

30 Prozent des Einkommens stehen für Freizeitausgaben bereit. Davon lassen sich eigene Wünsche und Bedürfnisse erfüllen wie beispielsweise Restaurantbesuche, Hobbys, Shopping oder Kultur. Wer hier die dreißiger Grenze regelmäßig überschreitet – zum Beispiel mit Impulskäufen beim Online-Shoppen oder häufigen Restaurantbesuchen – dem sei das Führen eines Haushaltsbuches empfohlen.

Hier lassen sich Einnahmen und Ausgaben genau dokumentieren und das eigene Ausgabeverhalten analysieren. Das klingt erstmal mühselig. Daher ist es wichtig, hierfür ein Mittel zu wählen, dass einem liegt. Einige werden Apps auf dem Smartphone vorziehen, andere die Exceltabelle auf dem PC oder klassisch Notizbuch und Stift.

Haushaltsbuch zunächst drei Monate führen

Im Internet lassen sich zudem viele Vorlagen finden mit vorgefertigten Kategorien, die das ausfüllen erleichtern. Als Apps sind “Money Manager”, “SayMoney – Haushaltsbuch” und “Bluecoins” (nur Android) zu empfehlen. Das Haushaltsbuch ist zu Beginn drei Monate zu führen und dann alle paar Monate zu überprüfen. Dann fällt rechtzeitig auf, wo das hart erarbeitete Geld jeden Monat landet.

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Schlussendlich sollten 20 Prozent des Nettoeinkommens monatlich auf Sparkonten fließen. Hierbei ist es wichtig, dass das Geld tatsächlich auf ein anderes Konto überwiesen wird. Denn auf dem Girokonto ist es schnell wieder ausgegeben. Hierfür sollte ein Dauerauftrag eingerichtet werden.

Erst Schulden tilgen, dann Geld anlagen

Um durch unvorhergesehene Ausgaben – wie einen kaputten Kühlschrank oder die Stromnachzahlung – nicht ins straucheln zu geraten, sollten auf einem Tagesgeldkonto zu jeder Zeit zwei bis drei Nettogehälter liegen. Wer den Notgroschen angespart hat, darf die vollen 20 Prozent in mittel- bis langfristige Geldanlagen investieren. Wie genau das funktioniert und welche Geldanlagen wann Sinn ergeben, erklären wir hier.

Die 50-30-20-Regel ist eine Vorgabe, um ein erstes Gefühl für das eigene Budget zu bekommen. Bei weniger Ausgaben in den ersten beiden Feldern steht monatlich mehr zur Verfügung, um für die Zukunft zu sparen. Wer dagegen kaum was zum Sparen übrig hat und regelmäßig Dispo-Zinsen zahlt, sollte zunächst die Ausgaben reduzieren und so schnell wie möglich aus dem Dispo herauskommen.

Denn der durchschnittliche Dispozinssatz auf dem deutschen Markt beträgt mehr als 11 Prozent. Ganz schön teuer! Es gilt also, sich erstmal dauerhaft ins Plus zu bewegen, bevor eine Geldanlage Sinn ergibt.

Gerade in solch einer Situation ist es wichtig, die Ausgaben kritisch zu hinterfragen. Das beginnt bei den Kontoführungsgebühren, die sich leicht vermeiden lassen. Direktbanken bieten in der Regel kostenlose Girokonten an. Aber auch viele Banken haben ein kostenloses Online-Konto in ihrem Repertoire.

Wer sein kostenpflichtiges Konto weiter behalten möchte – um beispielsweise eine nachhaltige Bank zu unterstützen – kann die gezahlten Gebühren über eine Pauschale von der Steuer absetzen. Diese beträgt 16 Euro pro Jahr und gilt als Werbungskosten ohne Nachweis.

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Genauso wie die Bankkonditionen sollten auch bestehende Verträge überprüft werden. Dazu gehört der Stromanbieter. Wer diesen regelmäßig wechselt, kann sich immer wieder einen Neukundenbonus und Prämien sichern. An dieser Stelle lässt sich ebenfalls überprüfen, ob der Wechsel zu einem Ökostromanbieter auch finanziell eine gute Wahl sein kann. Ähnliches gilt für die KfZ-Versicherung und Handyverträge: Wer regelmäßig wechselt, spart Geld.

Weiterhin ist es wichtig, die eigene Freizeitgestaltung zu hinterfragen. Das Haushaltsbuch sollte an dieser Stelle zeigen, wo man sein Geld im Alltag lässt. Kaufen Sie jetzt wieder morgens den guten Kaffee beim Barista um die Ecke? Waren Sie in den letzten Monaten viel auswärts essen, weil es vorher solange nicht möglich war?

Serie "Mein Geld" - Teil 3 : Die Finanzen ordnen - so fangen Sie an

Sich einen Überblick über die eigenen Finanzen zu verschaffen, ist lästig. Aber es ist der erste Schritt, um mehr Geld anzusparen.Benjamin Nolte/dpa-tmn

Nach Ende der Lockdowns und mit zunehmender Impfquote gaben die Deutschen wieder mehr Geld in ihrer Freizeit aus. In der Euphorie über die neuen alten Freiheiten zückte der ein oder die andere vielleicht ein wenig zu locker die Brieftasche. Es lohnt sich also wieder selbstkritisch einen Blick auf das eigenen Ausgabeverhalten zu haben und versteckte Ausgabefresser zu entlarven.

Dabei sammeln sich auch einige Mitgliedsbeiträge oder Abokosten an, die zunehmend zur Belastung werden können. Jede:r sollte sich selbst fragen: Brauche ich das noch? Muss es zum Beispiel wirklich ein Netflix- und ein Amazon Prime-Abo sein oder reicht nicht eines von beidem? Viele dieser Abos lassen sich monatlich kündigen.

Günstigere Gruppenverträge abschließen

Eingefleischten Serienfans sind günstigere Gruppen-Abos zu empfehlen. Ein Netflixabo für bis zu vier Geräte kostet 17,99 Euro, also circa 4 Euro pro Gerät. Allen Musikliebhaberinnen und -liebhabern bietet Spotify ein “Premium Family Abo” für 14,99 Euro an, für insgesamt sechs Personen.

Sportmitgliedschaften wie in Fitnessstudios oder Vereinen sollten ebenfalls regelmäßig überdacht werden. War man in den vergangenen Monaten so häufig dort, wie man sich das nach Lockdown-Ende vorgenommen hat? Hier gibt es häufig längere Kündigungsfristen. Wer allerdings nie kündigt, wird die Kosten auch nie los.

[Für die einen ist es ein Tabuthema, für die anderen schlicht ein Mysterium – die Kapitalanlage. Doch das muss nicht sein! In unserer Serie “Mein Geld” erfahren Sie von Grund auf, wie jeder seine Finanzen ordnen und einfach investieren kann. Bisher erschienen:
– Teil 1: Der beste Tag, um sein Geld anzulegen, ist heute
– Teil 2: Wie Sie die Geldanlage finden, die zu Ihrer finanziellen Situation passt
Die weiteren Teile der Serie werden in den kommenden drei Wochen auf tagesspiegel.de und sonntags in der Zeitung erscheinen.]

Es muss auch nicht immer die Jahresmitgliedschaft sein: Denn wer nur in den Wintermonaten eine Alternative zum Outdoor-Sport sucht, kann auch zu Anbietern wie Urban Sports Club wechseln, die ebenfalls eine monatliche Kündigungsfrist anbieten.

Nicht nur sparen, auch mehr verdienen

Sparen ist natürlich der schnellste Weg, um an mehr Geld zu kommen. Der nächste Schritt ist mehr Geld verdienen. Viele werden jetzt schnauben, als sei das so leicht. Doch wann haben Sie das letzte Mal um ihr Gehalt verhandelt?

Gerade Frauen fragen ihre Chef:innen seltener nach mehr Geld als Männer. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag des Karriere-Netzwerks Linkedin. 41 Prozent der Frauen gaben dabei an, weder bei Jobantritt noch bei ihrem aktuellen Arbeitgeber je ihr Gehalt verhandelt zu haben. Bei den Männern lag der Anteil nur bei 26 Prozent.

Seine Finanzen im Griff zu haben bedeutet auch, die Einnahmen zu bewerten. Machen Sie sich klar, wie viel ihre Arbeit wert ist und verhandeln Sie mindestens einmal im Jahr. Auch neben dem Hauptjob lässt sich Geld verdienen. Hobbyarbeiten wie Handgefertigtes findet Abnehmer:innen über die Plattform “Etsy”.

Gebrauchte Kleidung findet auf Portalen wie „Vinted” und „Momox” eine:n Abnehmer:in, Bücher, Filme oder Spiele bei „Booklooker”, „Rebuy“ oder „Fairmondo”. Schlussendlich lassen sich auch viele getätigten Ausgaben über die Steuererklärung zurückholen. Es lohnt sich also Pauschalen zu kennen und nötige Belege aufzubewahren.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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