Dnachrichten.de
Berlin news - Die offizielle Website der Stadt Berlin. Interessante Informationen für alle Berlinerinnen, Berliner und Touristen.

Russlands Krieg in der Ukraine : Israels Premier soll Selenskyj zum Nachgeben geraten haben

Israelische Medien berichten, Vermittler Naftali Bennett habe dem ukrainischen Präsidenten empfohlen, Putins Forderungen zuzustimmen.

Russlands Krieg in der Ukraine : Israels Premier soll Selenskyj zum Nachgeben geraten haben

Israels Premier Naftali Bennett, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Russlands Staatschef Wladimir Putin.Fotos: AFP

Israels Premier Naftali Bennett soll dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj empfohlen haben, den Kreml-Forderungen zuzustimmen. Das berichten am Freitag die israelischen Zeitungen “Haaretz” und “Jerusalem Post” auf ihren Webseiten.

Demnach soll der offiziell als Vermittler angesprochene Bennett in einem Telefonat am Dienstag geraten haben, das Angebot des russischen Präsidenten Wladimir Putin anzunehmen, um den Krieg zu beenden – auch wenn das ukrainische Zugeständnisse bedeute. Die beiden Medien beziehen sich auf das Statement eines Beamten der Kiewer Regierung.

[Alle aktuellen Nachrichten zum russischen Angriff auf die Ukraine bekommen Sie mit der Tagesspiegel-App live auf ihr Handy. Hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen.]

Präsident Selenskyj soll knapp “Ich höre dich” geantwortet und Putins Forderungen zurückgewiesen haben. Der Anruf sei von Bennett initiiert worden, hieß es in den israelischen Zeitungen, seine Mediation aber “nutzlos” gewesen sein.

Russlands Präsident Putin verlangt, die Ukraine solle auf den angestrebten Nato-Beitritt verzichten, sich zur Neutralität verpflichten und Krim und Donbass als nicht-ukrainische Gebiete anerkennen.

Der ukrainische Staatschef Selenskyj hat in den Fragen zur Nato und den abtrünnigen Gebieten zuletzt Entgegenkommen signalisiert, aber auch “Sicherheitsgarantien des Westens” verlangt: Man sei nur bereit, auf eine Nato-Mitgliedschaft zu verzichten, wenn es Garantien etwa der USA gebe. Zudem müsse Russland die “Souveränität der Ukraine” anerkennen.

Wie berichtet haben sowohl Kiew als auch Moskau der Vermittlung durch Israels Regierungschef zugestimmt: Ministerpräsident Bennett hatte am Wochenende dazu Moskau und Berlin besucht. Der ukrainische Botschafter in Israel, Jewhen Kornijtschuk, hatte zudem erklärt, er könne sich Jerusalem als Ort russisch-ukrainischer Verhandlungen vorstellen. Bislang fanden die Gespräche in Belarus, das letztlich selbst Kriegspartei auf russischer Seite ist, und in der Türkei statt.

Mehr zum Krieg in der Ukraine bei Tagesspiegel Plus:

  • Estlands Regierungschefin Kaja Kallas: „Ein Diktator versteht nur Stärke“
  • Exodus der russischen Mittelschicht: „Ich dachte, jetzt werde ich sofort in die Armee eingezogen“
  • Warum Atomwaffen für Putin eine Option sein könnten: „Seine Selbstdestruktivität schließt Suizid ein“
  • Hacker gegen Putin: „Das kann sehr schnell sehr gefährlich werden“
  • Osteuropa-Historiker Karl Schlögel: „Putin will auch den Westen in die Knie zwingen“

Israel hat traditionell gute Beziehungen zu Kiew und Moskau; sowohl in der Ukraine als auch in Russland leben zahlreiche Bürger mit israelischen Papieren. In Israel selbst gibt es Millionen Bewohner, die aus den Staaten der früheren Sowjetunion stammen oder in den Jahren nach der Wende aus Russland und der Ukraine eingewandert sind. An zahlreichen Orten in Israel – Restaurants, Läden, Raststätten – weht in diesen Tagen die gelb-blaue Flagge der Ukraine.

Die Regierung in Jerusalem hat derzeit wegen ihrer Verbündeten ein Problem: Israel will die USA als Unterstützer nicht provozieren, die klar gegen Russland steht. Zugleich gibt es Übereinkünfte mit Moskau, dessen Armee für Syriens Regime den dortigen Krieg gewonnen hat – also im Nachbarland Israels als ein (wenn auch umstrittener) Stabilitätsfaktor gilt.

Derzeit loten israelische und ukrainische Diplomaten aus, ob Selenskyj im Knesset-Plenum eine Videorede halten kann. Sollte die Rede im israelischen Parlament nicht stattfinden, will Selenskyj prüfen, ob eine Rede in der Gedenkstätte Yad Vashem, womöglich auch eine virtueller Auftritt auf einem Platz in Tel Aviv möglich ist. Dessen Bürgermeister Ron Huldai habe Selenskyj schon mitgeteilt, berichten israelische Medien, dass er dies arrangieren würde.

Der neue Morgenlage-Newsletter: Jetzt gratis anmelden!

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

This website uses cookies to improve your experience. We'll assume you're ok with this, but you can opt-out if you wish. Accept Read More

Privacy & Cookies Policy