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Real, Juve, Hertha: Khedira als Symbol der Begehrlichkeiten

Madrid, Turin, Berlin: Im Big-City-Chic schlenderte Sami Khedira durch die Hauptstadt. Die weißen Turnschuhe in seiner Hand waren Indiz für seine von Hertha BSC erhoffte sofortige Fitness. Mit der spektakulären Rückholaktion des Ex-Weltmeisters setzt der Krisenclub im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga nun doch auf einen richtig prominenten Namen. Real, Juve, Hertha – diese Reihenfolge von Khediras Arbeitgebern klingt für die Bosse in Berlin genau nach den großen eigenen Ansprüchen. Doch auf den 33 Jahre alten Khedira wartet erstmals in seiner langen Karriere der knallharte Abstiegskampf.

Real, Juve, Hertha: Khedira als Symbol der Begehrlichkeiten

© dpa

Sami Khedira spielt den Ball.

«Hertha BSC hat sich sehr um mich bemüht und bietet mir die Möglichkeit auf eine Rückkehr in die Bundesliga. Dafür bin ich dankbar und ich kann den Moment ehrlich gesagt kaum abwarten, das erste Mal im blau-weißen Trikot auf dem Platz zu stehen», sagte Khedira.

Ungewöhnlich lange hatte die Bestätigung des Top-Transfers des Winters gedauert. Khedira war schließlich schon am Sonntag für medizinische Checks in Berlin gewesen. Wenige Minuten nach dem Ende der Wechselfrist wies die Hertha dann mit einem Kreuzworträtsel auf den Transfer hin. Die Lösung war einfach: KHEDIRA.

«Mit Sami Khedira bekommen wir einen Topspieler, der in den vergangenen Jahren bei europäischen Spitzenclubs unter Vertrag stand und uns mit seiner Erfahrung aus seinen Spielen in der Champions League, Serie A, LaLiga und auch mit der Nationalmannschaft bei Welt- und Europameisterschaften sofort weiterhelfen wird», sagte Sportdirektor Arne Friedrich, der bei der WM 2010 gemeinsam mit dem Neuzugang in der Nationalelf spielte.

Für den zuletzt gesundheitlich arg gebeutelten Rio-Champion ist es eine Rückkehr nach mehr als zehn Jahren nach Deutschland. Die Glanzlichter seiner Karriere setzte er mit dem Königsklassen-Sieg mit Real 2014, wenige Monate vor dem WM-Triumph mit Deutschland in Brasilien. Nationale Titel holte er in drei Ländern mit dem VfB Stuttgart 2007, Real 2012 und Juve seit 2016 fünf Mal in Serie. Doch die persönlichen Glanzzeiten sind eine Weile her. Seit dem WM-Debakel mit der DFB-Elf in Russland 2018 und der Ausmusterung von Bundestrainer Joachim Löw ging es für Khedira sportlich bergab.

Herz-Operation, Knieverletzung und schwere Muskelblessur, immer wieder wurde der große Kämpfer zurückgeworfen. 2020 reichte es nur zu einem Pokaleinsatz für Juve. In dieser Saison hat er noch kein einziges Profispiel absolviert.

Zuletzt hatte Khedira mit einem Wechsel in die englische Premier League geliebäugelt. Berlin klingt da wie bestenfalls die zweite Wahl. Und doch taugt er mit Mentalität und gutem Namen noch als Hoffnungsträger für die Hertha. «Ich fühle mich körperlich sehr gut und möchte mit meiner Erfahrung, die ich in den vergangenen Jahren sammeln konnte, der Mannschaft helfen und Hertha BSC zu mehr sportlichem Erfolg führen», sagte Khedira.

Der Einstieg könnte illustrer kaum sein. Am Freitag kommt gleich der FC Bayern München ins Olympiastadion. Natürlich hoffen die Berliner auf seine sofortige Einsatzfähigkeit, sonst macht der Deal wenig Sinn. Wie lange Khedira in Berlin bleibt, ist offen. Die Hertha machte über Transfermodalitäten wie Vertragslaufzeit keine Angaben.

Wie dringend die Mannschaft Stabilität und Routine braucht, wurde Trainer-Rückkehrer Pal Dardai bei seinem Debüt bei Eintracht Frankfurt (1:3) bewusst. Mit zu wenig Erfahrung sei der Kader gebildet, sagte der Coach mit einem späten Seitenhieb auf Ex-Manager Michael Preetz. Der hatte vor Transfers der Kategorie Khedira bis zuletzt zurückgeschreckt. Auf der klassischen Sechserposition hat Dardai in Lucas Tousart, Niklas Stark, Mattéo Guendouzi, Santiago Ascacibar und Eduard Löwen zwar schon reichlich Auswahl. Khediras Vita schlägt aber all diese Kandidaten.

2010 hatte Khedira bei der WM in Südafrika den internationalen Durchbruch geschafft. Als Ersatzmann des verletzten Michael Ballack sorgte er wie auch Mesut Özil erstmals für Furore, gemeinsam gingen beide anschließend zu Real.

Vier Jahre später wurde Khedira mit der DFB-Auswahl in Brasilien Weltmeister. Nach einem Kreuzbandriss im November 2013 kämpfte er sich entgegen vieler Prognosen noch ins Aufgebot. Das Finale gegen Argentinien (1:0 n.V.) verpasste er dann auf dramatische Weise wegen einer zwickenden Wade Minuten vor dem Anpfiff im Maracana. Nach dem WM-Debakel 2018 setzte Bundestrainer Joachim Löw nach 77 Länderspielen dann nicht mehr auf den Schwaben.

Eine Quelle: www.berlin.de

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