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Ramadan: Verband fürchtet finanzielle Nöte

Die Einschränkungen im Ramadan durch die Coronapandemie könnten Berliner Moscheegemeinden laut Landesverband der Muslime in existenzielle Nöte bringen. «Während des Ramadans nehmen die Moscheegemeinden normalerweise 60 bis 70 Prozent ihres Jahresbudgets ein. Wenn das wegfällt, bringt das eine Moschee in eine große finanzielle Not», sagte Mohamad Hajjaj, Vorsitzender des Berliner Landesverbands im Zentralrat der Muslime in Deutschland, der Deutschen Presse-Agentur.

Ramadan: Verband fürchtet finanzielle Nöte

© dpa

Ein Mann bricht ein Brot.

Die Gemeinden finanzieren sich demnach durch Spenden. Die jährliche Abgabe von Muslimen an ihre Gemeinde werde normalerweise im Ramadan entrichtet. «Wenn sie aber nicht zur Gemeinde gehen, müssen sie, wenn sie es überhaupt tun, andere Zahlungsformate wählen», so Hajjaj. Insgesamt fielen die Einnahmen dadurch geringer aus.

«Im vergangenen Jahr konnten die Ausfälle unter anderem noch durch Coronahilfen des Landes Berlin ausgeglichen werden. Dafür sind wir sehr dankbar. Aber dieses Jahr hat sich noch nicht wirklich viel getan», so Hajjaj.

An diesem Dienstag beginnt der Fastenmonat Ramadan. Doch auch in diesem Jahr können die Gemeinden kein öffentliches Fastenbrechen anbieten. «Vor Corona waren immer etwa 300 bis 400 Leute beim Fastenbrechen in Moscheegemeinden zugegen», berichtet der Landesverbandsvorsitzende.

Auch das Fastengebet werde in diesem Jahr auf Sparflamme gehalten. «Es dürfen in der Regel nur weniger als 50 Leute in den Gemeinden anwesend sein. Jeder Besucher hat sechs Quadratmeter für sich. Es geht darum, Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten», so Hajjaj.

Die Moscheen seien keine reinen Gebetsorte, sondern auch soziale Zentren und Orte des Austauschs. Gerade für allein lebende Menschen oder Menschen aus beengten Flüchtlingsunterkünften seien sie wichtige Treffpunkte. «Die soziale Nahrung fehlt Leuten jetzt», so Hajjaj.

In Berlin gibt es seinen Angaben zufolge etwa 80 Moscheegemeinden. Offizielle Zahlen zu Muslimen gebe es nicht. Schätzungen zufolge lebten aber rund 400 000 Muslime in der Stadt.

Der Ramadan hat für Muslime weltweit eine zentrale Bedeutung. Während dieses Monats, der 29 oder 30 Tage dauert, ist nach dem Koran das Fasten eine der Hauptpflichten für die Gläubigen. Dann verzichten Muslime in der Regel von der Morgendämmerung bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken und Sex. Zudem sollen sie besonders darauf achten, keine Sünden zu begehen.

Eine Quelle: www.berlin.de

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