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Räumung „Köpi“-Platz in Berlin-Mitte : Mutmaßlich Menschen auf Gelände festgekettet – Polizei mit 2000 Kräften und schwerem Gerät im Einsatz

700 Polizisten aus anderen Bundesländern unterstützen + Zerstörte Autos, Farbbeutel, Pyrotechnik – Ausschreitungen in der Nacht + Alle Entwicklungen am Tag der Köpi-Räumung im Blog.

Räumung „Köpi“-Platz in Berlin-Mitte : Mutmaßlich Menschen auf Gelände festgekettet – Polizei mit 2000 Kräften und schwerem Gerät im Einsatz

Demonstranten und Einsatzkräfte der Polizei am Tag der Köpi-Räumung. 

Um 10 Uhr soll am Freitag der Gerichtsvollzieher das Gelände in der Köpenicker Straße 133-136 in Mitte übernehmen, auf dem sich derzeit noch der linksalternative „Köpi“-Wagenplatz befindet. Wir begleiten die Ereignisse im Liveblog.

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Räumung „Köpi“-Platz in Berlin-Mitte : Mutmaßlich Menschen auf Gelände festgekettet – Polizei mit 2000 Kräften und schwerem Gerät im Einsatz

Mutmaßlich haben sich Aktivisten in der Köpi festgekettet

Innerhalb des Wagenplatz-Areals haben sich mutmaßlich Menschen festgekettet. Das berichten die Köpi-Aktivisten auf ihrem Twitter-Account. “Es sind Menschen in den Bäumen”, steht dort. Eine Person sei nur durch eine Barrikade gesichert. Würde die Barrikade zerstört, könnte die Person ernsthaft verletzt werden. Auch Lautsprecherdurchsagen vor Ort weisen auf die Festgeketteten hin. „Wenn ihr die Barrikaden räumt, nehmt ihr in Kauf, dass Leute sterben“, tönt es. 
Prüfen lassen sich diese Informationen nicht. „Wir können das gerade nicht verifizieren, aber wir lassen das in die Planung einfließen“, sagt Polizeisprecherin Anja Dierschke dem Tagesspiegel. Kein Beitrag vorhanden

Räumung rückt näher, Presse muss Straße verlassen 

Gegen 10 Uhr will die Polizei beginnen, auf das Gebäude des Wagenplatzes einzudringen. Derzeit werden die Journalisten gebeten, die Straße davor zu verlassen und sich in den abgesperrten Pressebereich gegenüber des Tors der Köpi zu begeben. Davor sichern Polizisten aus Sachsen-Anhalt mit Plastikschildern die Straße. 

Räumung „Köpi“-Platz in Berlin-Mitte : Mutmaßlich Menschen auf Gelände festgekettet – Polizei mit 2000 Kräften und schwerem Gerät im Einsatz

Bild: Julius Geiler

Wenn die Polizei mit der Hebebühne kommt 

In den Seitenstraßen rund um den Köpi-Wagenplatz stehen diverse Sonderfahrzeuge der Polizei, darunter Räumpanzer und eine Hebebühne. Hiermit könnten die Einsatzkräfte versuchen, über den hohen Zaun der Köpi zu gelangen. 

Räumung „Köpi“-Platz in Berlin-Mitte : Mutmaßlich Menschen auf Gelände festgekettet – Polizei mit 2000 Kräften und schwerem Gerät im Einsatz

Bild: Julius Geiler

Am Wagenplatz ist die Situation aktuell entspannt

Vor der Köpi ist die Lage aktuell noch entspannt. Es gibt laute Musik von den Rändern des Sperrgebiets, zwischen Volksmusik und Punk. Vom Wagenplatz selbst ist nichts zu hören. 

Vor der Köpi: “Bleibt in Bewegung” 

Kundgebung an der Absperrung an der Köpi. Durchsage per Megafon: “Bleibt in Bewegung!” Hier sei “kein guter Ort, um etwas auszurichten”. Vom Köpi-Gelände dröhnt lauter Punkrock.

50 bis 100 Demonstrierende vor der Köpi

Aktuell haben sich in der Köpenicker Straße Twitternutzern zufolge etwa 50 bis 100 Demonstrant:innen eingefunden. Beriets um 5 Uhr morgens war die erste Gegenkundgebung angemeldet, zu der aber nur einzelne Teilnehmende erschienen. Die Polizei hat die Straßen um die Wagenburg abgesperrt. 

Berliner Polizei mit etwa 2000 Kräften im Einsatz

Bis zu 2000 Polizisten sollen am Freitag zu der Räumung  in Berlin-Mitte zum Einsatz kommen. Von ihnen kommen nach Angaben einer Sprecherin 700 aus anderen Bundesländern oder von der Bundespolizei. Die Beamten würden nicht nur am Gelände eingesetzt, sondern auch an anderen „signifikanten Örtlichkeiten“, etwa zum Schutz von Parteibüros.
Am Morgen war die Lage laut Polizei ruhig. Einige wenige Unterstützer des „Köpi“ seien ab 5 Uhr zu angemeldeten Kundgebungen an dem von der Polizei abgeriegelten Gelände gekommen. Wie sich die Lage bei der Räumung entwickeln wird, ist kaum vorherzusagen. 
So war die Gegenwehr bei der Räumung des besetzten Hauses „Liebig 34“ in Friedrichshain im Oktober 2020 wesentlich kleiner als bei ähnlichen Anlässen zuvor. Bei einer Brandschutzprüfung im teilbesetzten Haus „Rigaer 94“ im Juni gab es allerdings einen heftigen Angriff auf die Polizei. (mit dpa)

Zerstörte Autos, Farbbeutel, Pyrotechnik – Bilanz der Nacht

Kurz vor der geplanten Räumung des linksautonomen Wagencamps „Köpi“ in Berlin-Mitte ist es in der Nacht zu Freitag doch noch zu Ausschreitungen gekommen. Unbekannte schlugen im Stadtteil Kreuzberg in der Ritterstraße die Scheiben von Autos ein und bewarfen Häuser mit Farbbeuteln, wie ein Polizeisprecher später. Am späten Abend hatte die Berliner Polizei die Lage noch als „überwiegend störungsfrei“ eingeschätzt.
Bei der größten Demonstration am Donnerstag mit etwa 500 Teilnehmenden wurde demnach zwar eine Polizistin leicht verletzt, dennoch blieben nach Einschätzung der Beamten Eskalationen zunächst aus. Angesichts der Vorfälle in der Ritterstraße sagte ein Sprecher, dass die Nacht „nicht mehr als ruhig“ oder „störungsfrei“ bezeichnet werden könne.
Kurz vor Eintreffen der Einsatzkräfte hatten Zeugen den Informationen zufolge etwa 20 Personen mit Pyrotechnik in der Straße in Kreuzberg gesehen. Auf Twitter kursieren auch Videos von den Krawallen. Ob die Gruppe auch für die zerstörten Scheiben und beschmierten Wände verantwortlich sind, konnte auf Nachfrage nicht gesagt werden. (dpa)  Spontan-Demo in Kreuzberg: Zerstörte Scheiben und BarrikadenWie der Twitter-Account „Stadtrandaktion“ berichtet ist es am Abend in Kreuzberg zu einer spontanen, nicht angemeldeten Demonstration von Unterstützern des Köpi-Wagenplatzes gekommen. Der Account gilt als zuverlässige Quelle zum Demonstrationsgeschehen in der Hauptstadt. Demnach habe sich der Spontan-Protest in der Nähe des Moritzplatzes formiert und sei unter anderem durch die Ritterstraße gezogen. Wie Video-Aufnahmen zeigen wurden unter anderem Luxus-Neubauten und ein Mercedes von den Linksradikalen attackiert. Auch soll es kurzzeitig zu einer Straßen-Barrikade aus  Baustellenmaterial gekommen sein. 

Das Ende der Welt in der Köpenicker Straße

Räumung „Köpi“-Platz in Berlin-Mitte : Mutmaßlich Menschen auf Gelände festgekettet – Polizei mit 2000 Kräften und schwerem Gerät im Einsatz

Köpenicker Straße   Bild: Christoph M. Kluge Eigentümliche Musik dringt aus der “Roten Zone” nach außen. Offenbar hört jemand auf dem Wagenplatz in voller Lautstärke “The End Of The World” von Skeeter Davis, einen schmalzigen Hit aus den 1960er Jahren. An der Absperrung davor stehen Polizeikräfte mit Helmen.

Technodemo zieht weiter durch die Stadt

Räumung „Köpi“-Platz in Berlin-Mitte : Mutmaßlich Menschen auf Gelände festgekettet – Polizei mit 2000 Kräften und schwerem Gerät im Einsatz

Bethaniendamm Ecke Köpenicker Straße   Bild: Christoph M. Kluge Die Demo zieht nun weiter in Richtung Stadtzentrum. Dabei sind noch etwa 250 Menschen. Die Endkundgebung soll auf der Jannowitzbrücke stattfinden 

Räumung „Köpi“-Platz in Berlin-Mitte : Mutmaßlich Menschen auf Gelände festgekettet – Polizei mit 2000 Kräften und schwerem Gerät im Einsatz

Adalbertstraße   Bild: Christoph M. Kluge Die Adalbertstraße ist auf der Höhe Melchior Straße gesperrt. Die Melchiorstraße ist für den Autoverkehr gesperrt. Hier steht die Polizei mit zahlreichen Mannschaftswagen.

Kundgebung in der Köpenicker Straße

Räumung „Köpi“-Platz in Berlin-Mitte : Mutmaßlich Menschen auf Gelände festgekettet – Polizei mit 2000 Kräften und schwerem Gerät im Einsatz

” Rote Zone” in der Köpenicker Straße   Bild: Christoph M. Kluge Kundgebung auf der Kreuzung Bethaniendamm/Köpenicker Straße. Am Endpunkt der Demo stehen einige Hundert Menschen. Aus dem Lautsprecherwagen dröhnt laute Musik, abwechselnd Techno und Punkrock. Zwischendurch gibt es Redebeiträge und Sprechchöre wie “Köpi bleibt!”
Ein Teil der Anwesenden hat Fahrräder dabei. Eventuell soll es noch eine Fahrraddemo geben. Aber das sei noch nicht beschlossene Sache und müsse noch diskutiert werden, sagte eine Rednerin.
Die Polizei steht mit Ketten von behelmten Kräften auf allen Seiten der Kundgebung. Der Weg in die “Rote Zone” ist mit Gittern und einem Mannschaftswagen versperrt.   Laut Berliner Polizei nehmen rund 500 Demonstrant:innen an dem Protestzug teil. Es seien Pyrotechnik und ein Nebeltopf gezündet worden. Das Bündnis “Reclaim Clubculture” verkündete auf Twitter, dass die Demonstrant:innen nun in der Köpenicker Straße angekommen sind. (Tsp) Die TechnoPunk-Demo des Bündnisses “Reclaim Clubculture” gegen die Räumung des “Köpi”-Wagenplatzes ist am frühen Abend gestartet. Die Demonstrant:innen bewegen sich vom Hermannplatz in Richtung der Köpenicker Straße. 

Aktivisten verkünden falsche Besetzung

Am Abend vor der anstehenden Räumung des “Köpi”-Wagenplatzes macht erneut eine angebliche Besetzung die Runde. Auf Twitter heißt es “Ahoi Meute, vor wenigen Minuten haben wir mit rund 20 linksautonomen Menschen die Meuterei besetzt!” Die “Meuterei” war ein linkes Kreuzberger Kneipenkollektiv, das bereits im März geräumt wurde. Die Räumlichkeiten stehen immer noch leer. Ein Tagesspiegel-Reporter berichtete aus der Reichenberger Straße, wo früher die Meuterei war, dass dort allerdings niemand zu sehen sei. 

Schon am Donnerstagmittag verkündeten die Bewohner:innen der linksalternativen Köpi auf Twitter, dass ein benachbarter Rohbau besetzt worden sei, um die „Rote Zone“ rund um das Gelände zu stören. Laut Augenzeug:innen hingen Transparente aus den Fensterflächen, Musik dröhnte aus dem Gebäude. Ob allerdings tatsächlich Menschen in dem Neubau waren, war zunächst nicht ersichtlich. Die Polizei konnte eine Besetzung auf Anfrage des Tagesspiegels nicht bestätigen. (Tsp)

Köpi kündigt “Überraschung” an

“Um 8 Uhr Überraschung”, schreiben die Bewohner der Köpi und des Wagenplatzes auf Twitter.

Clubszene demonstriert gegen Räumung

Auch am Donnerstagabend wollen Unterstützer gegen die geplante Räumung demonstrieren. Das Bündnis “Reclaim Clubculture” will ab 18 Uhr mit einer Technopunkparade vom Hermannplatz in die Köpenicker Straße ziehen. Anschließend soll es ab 20 Uhr eine Fahrraddemo nach Friedrichshain geben. 

Das ist der geplante Ablauf am Freitag

Um 10 Uhr soll am Freitag der Gerichtsvollzieher das Gelände in der Köpenicker Straße 133-136 in Mitte übernehmen, auf dem sich derzeit noch der linksalternative „Köpi“-Wagenplatz befindet. Bereits seit Donnerstagnachmittag hat die Polizei rund um das Gelände eine Sperrzone eingerichtet, die nur von Anwohnern betreten werden darf. Hunderte Polizisten sind im Einsatz, um die geplante Räumung abzusichern. An den Eckpunkten der Sperrzone haben Unterstützer des Wagenplatzes ab 5 Uhr morgens verschiedene Kundgebungen angemeldet. 
Für die Räumung selbst haben Bewohner und Unterstützer “größtmöglichen Widerstand” angekündigt. Der Wagenplatz wurde in den vergangenen Wochen verbarrikadiert: Der Zaun, der das Gelände umgibt, wurde mit Stahlplatten verstärkt, auf etwa vier Meter Höhe erhöht und teilweise mit Stacheldraht versehen. Es ist davon auszugehen, dass auch auf dem Gelände Barrikaden errichtet wurden. Wo die Polizei versuchen wird, reinzugehen, ist bislang unklar. 

Räumung „Köpi“-Platz in Berlin-Mitte : Mutmaßlich Menschen auf Gelände festgekettet – Polizei mit 2000 Kräften und schwerem Gerät im Einsatz

Das linksalternative Hausprojekt Köpi mit dem angrenzenden Wagenplatz   Bild: Foto: Christoph Soeder/dpa Das Gelände an der Köpenicker Straße 133 bis 138 wurde im Februar 1990 besetzt. 1991 erhielten die Bewohner:innen Mietverträge. Nach diversen Verkäufen handelten die Bewohner:innen 2008 einen Mietvertrag über 30 Jahre für das Haus aus. 2013 wurde das gesamte Gelände nach einer Insolvenz an die Startezia GmbH versteigert. 
Die Startezia stammt aus der selben Unternehmensfamilie wie die vorherige, insolvente Eigentümerin, die „Novum Köpenicker Straße 133–138 GmbH & Co. KG“. Hinter der Unternehmensfamilie soll der umstrittene Immobilieninvestor Siegfried Nehls stecken.
Die Köpi und der angrenzende Wagenplatz gelten als eines der bekanntesten linken Wohn- und Kulturzentren des Landes. Gerne wüsste man, was die Startezia nach einer möglichen Räumung mit dem Gelände anfangen will. Für den Tagesspiegel war die Eigentümerin nicht erreichbar, auch deren Anwälte ließen entsprechende Anfragen bislang stets unbeantwortet. Die Bewohner:innen vermuten, dass die Fläche erneut verkauft werden könnte – auch, um das konfliktträchtige Grundstück loszuwerden. 

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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