Und in Berlin wurde das russische Ehrenmal erneut beschmiert
Foto: Feist Teilen Twittern SendenVon: Michael Sauerbier 18.04.2022 – 17:46 Uhr
Seelow (Brandenburg) – Für seine Kriegs-Propaganda ist Russland kein Ort heilig. Putins Militärattaché missbrauchte die Gedenkstätte für die Schlacht um die Seelower Höhen zur Rechtfertigung des Ukraine-Kriegs. Auch der Anmelder des Berliner Russen-Autokorsos war dabei.
Rund hunderttausend Sowjet- und Wehrmachtssoldaten hatten bei der grausamen Oderschlacht 1945 ihr Leben gelassen. Bisher gab es am Jahrestag ein gemeinsames, stilles Gedenken. Aber diesmal nicht.
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In blauer Generals-Uniform erschien Russlands Militärattaché Sergej Tschukhrov Samstagmittag am Denkmal. Im Schlepptau: Militärs der Verbündeten Belarus und Armenien, DDR-Armeeveteranen – und Mitglieder von Putins Rockertruppe „Nachtwölfe“.
Die Schlacht um die Seelwoer Höhen
Drei Wochen vor Kriegsende hatte die Rote Armee die Oder erreicht. Am 16. April 1945 eröffneten 77 sowjetische Divisionen mit einer Million Soldaten, 3000 Panzern und 20 000 Geschützen den Angriff auf die Seelower Höhen am Westufer. Nach vier Tagen waren die 15 deutsche Divisionen vernichtend geschlagen, der Weg zu Hitlers Berliner Reichskanzlei frei. 33 000 Rotarmisten fielen nach sowjetischen Angaben, 40 000 wurden verletzt. Die deutschen Verluste bezifferte die Sowjetunion mit 80 000.
Aus Furcht vor der kremltreuen Motorrad-Gang hatte 20 ukrainische Flüchtlingsfrauen eine Friedensaktion in Seelow abgesagt. Sie wollten Panzer und Kanonen mit Blumen schmücken. Stattdessen legten Exil-Belarussen am Morgen Kränze für die gefallenen Soldaten aus der Ukraine, Polen und Weißrussland ab.
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Eine Quelle: www.bild.de