Sonntag droht der Ausnahmezustand
Die Motorrad-Gang verlässt Donnerstagnachmittag das Ehrenmal in Treptow
Foto: Sven Meissner Teilen Twittern SendenVon: Boris Dombrowski, Axel Lier und Konstantin Marrach 06.05.2022 – 16:51 Uhr
Schwierige Tage werfen ihre Schatten voraus, die Nachtwölfe sind da …
Berlin – Nur eine Woche nach dem 1. Mai droht den Sicherheitsbehörden in der Hauptstadt erneut der Ausnahmezustand. Rund um den 8. und 9. Mai (Tag der Befreiung und Tag der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg) sind mehr als 50 Veranstaltungen angemeldet – viele von ihnen mit Explosiv-Potenzial.
Um weitere Schmierereien zu verhindern, wird das Ehrenmal in Treptow nachts von der Polizei beleuchtet
Foto: spreepicture
► Schon Donnerstag rollten die ersten Nachtwölfe in Berlin ein. Auf Russisch heißen sie „Nochnye Volki“, sie gelten als Putins Motorradgang.
18 der gefürchteten Rocker trafen am Nachmittag mit zwölf Motorrädern und einem Auto aus Sachsen in der Hauptstadt ein. Zunächst machten sie Station am Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park, anschließend rollten sie in Richtung Tiergarten.
Die Rocker aus Russland mit Kranz am Ehrenmal an der Straße des 17. Juni
Foto: Sven Meissner
Für Montag ist dort nach BILD-Informationen eine Kranzniederlegung angemeldet. Der Einzelanmelder hat dem LKA zufolge eindeutigen Bezug zu den Nachtwölfen. Ort: Straße des 17. Juni. Motto: „Ehrung der Kriegsopfer in Tiergarten“. Insgesamt 150 Motorräder und Autos wollen kommen.
„Erneut ist unsere Polizei gefordert“, sagte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) mit Blick auf das Wochenende. „Es ist eine herausfordernde Lage.“
Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD)
Foto: Annette Riedl/dpa
Ihre Behörde verfolge die Entwicklungen und bereite sich bestmöglich vor. Spranger: „Die Polizei rechnet mit einem hohen Kräftebedarf, der erneut eine Unterstützung von Kollegen aus anderen Bundesländern bedarf.“ Rund 6000 Polizisten waren bereits am 1. Mai in Berlin im Einsatz.
Eine Quelle: www.bild.de