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Polizeieinsatz auf Berliner Volksfest : Mann in Neukölln getötet – Ermittler fürchten Kämpfe im Clanmilieu

Bei den „Neuköllner Maientagen “ ist in der Nacht zu Sonntag ein Mann getötet worden. Es ist der Bruder von Nidal R. – der wurde 2018 in der Nähe erschossen.

Polizeieinsatz auf Berliner Volksfest : Mann in Neukölln getötet – Ermittler fürchten Kämpfe im Clanmilieu

Der Vorfall ereignete sich bei den Neuköllner Maientagen im Volkspark Hasenheide.Foto: dpa

In Berlin ist am späten Samstagabend ein Mann getötet worden. Zuvor hatte es eine Auseinandersetzung auf dem Volksfest “Neuköllner Maientage” in der Hasenheide am Columbiadamm gegeben. Ersten Angaben der Polizei zufolge starb der Mann nach Messerstichen, nicht bestätigt wurden Tagesspiegel-Informationen wonach das Opfer auch eine Schusswunde gehabt habe.

Rettungskräfte der Feuerwehr hatten noch versucht, den Mann zu reanimieren. Das Opfer erlag im Vivantes-Krankenhaus Neukölln seinen Verletzungen. Bei dem Getöteten handelt es sich um Mohammed R., den Bruder des bundesweit bekannten Nidal R., der im September 2018 nur einige Hundert Meter weiter auf dem Tempelhofer Feld erschossen wurde. Zuerst hatte die “BZ” darüber berichtet.

Wie der Tagesspiegel aus Sicherheitskreisen erfuhr, war Mohammed R. mit Angehörigen unterwegs, als sie mit einer anderen Clique in Streit gerieten. Bis zu 30 Männer hätten sich angepöbelt, seien sich dann in einem Handgemenge angegangen. Die Gruppe mit dem mutmaßlichen Täter wird ebenfalls einer Großfamilie zugerechnet.

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Schon der Tod seines Bruders Nidal ging auf monatelange Fehden im Clanmilieu zurück. Auch damals sammelten sich noch in der Nacht bis zu 150 Angehörige und Bekannte vor der Klinik, um ihre Solidarität mit dem Opfer zu demonstrieren. Um Übergriffe auf Wachleute, Pflegekräfte und Ärzte zu verhindern, die es in ähnlichen Lagen gegeben hatte, sicherten massiv bewaffnete Beamte in der Nacht zu Sonntag die Neuköllner Vivantes-Klinik.

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Noch im Laufe des Sonntags wurden unbestätigten Informationen zufolge sogenannte Gefährderansprachen durchgeführt. Dabei besuchen Clan-Experten des Landeskriminalamtes die einschlägig bekannten Angehörigen mutmaßlich involvierter Großfamilien, um ihnen zu signalisieren, dass sie “unter Beobachtung” stünden. Trotz der 150 Unterstützer, die sich für Mohammed R. vor der Klinik sammelten, handelt es sich bei seiner Familie um eine innerhalb des Milieus vergleichsweise kleine.

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Ein dritter Bruder war 2021 für eine Hinterhof-Schießerei und Drogenvergehen zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Warum es im September 2020 zu den Schüssen in Schöneberg kam, erfuhr das Gericht nicht: Der Richter sprach vage davon, es könne um eine Frau, für Verwandte im Libanon gesammeltes Geld oder unbezahlte Anwaltshonorare gegangen sein.

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Die Großfamilie R. zählte zu jenen Clans, die das Bundeskriminalamt der organisierten Kriminalität, kurz der OK, zurechnet: Diese Clan-OK sei „von verwandtschaftlichen Beziehungen, einer gemeinsamen ethnischen Herkunft“ und „eskalierenden Gewaltdelikten“ geprägt. Regelmäßig fallen Angehörige dieser Familien durch „Tumultlagen“, aber auch schwere Roheitsdelikte auf.

Wie berichtet wird im Streit zwischen den aus dem Libanon stammenden Großfamilien immer wieder auch geschossen. Im aktuellen Fall ermittelt eine Mordkommission.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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