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Personenverkehr ab Montag betroffen : GDL startet in zweite Streikphase

Die Bahn hatte der GDL zuletzt Lohnerhöhungen in zwei Schritten angeboten. Doch das reicht der Lokführergewerkschaft nicht aus.

Personenverkehr ab Montag betroffen : GDL startet in zweite Streikphase

Die Lokführergewerkschaft GDL hat bereits weitere Streiks angekündigt.Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Begleitet von Kritik aus der Wirtschaft beginnt an diesem Samstag um 17 Uhr ein weiterer Streik im Güterverkehr der Deutschen Bahn. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat ihre Mitglieder aufgerufen, die Züge bis in die Nacht zu Mittwoch stehen zu lassen. Im Personenverkehr wird vom frühen Montagmorgen bis zum frühen Mittwochmorgen gestreikt.

Wirtschaftsverbände kritisierten die Arbeitskampfaktion der Gewerkschaft im Güterverkehr. „Die deutsche Wirtschaft versucht gerade erst, nach der Corona-Pandemie Fuß zu fassen“, teilte etwa die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) mit und rief die GDL auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Besonders auf die Güterbahn angewiesen sind etwa die Chemie- und Stahlindustrie, aber auch die Autobranche.

Am Freitag hatte GDL-Chef Claus Weselsky über das weitere Vorgehen der Gewerkschaft im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn informiert. Er sehe keine andere Möglichkeit, eine angemessene Entlohnung der Bahnmitarbeiter durchzusetzen, sagte er.

Im Personenverkehr beginne der Streik erst am Montag, 23. August, um 02.00 Uhr. Die Arbeitsniederlegungen im Personen- und Güterverkehr sollen am Mittwoch um 02.00 Uhr enden.

Die Deutsche Bahn teilte nach der Streikankündigung der GDL mit, ab Montag werde man im Fernverkehr nur ein Grundangebot von rund 25 Prozent des normalen Fahrplans anbieten. Im Regional- und S-Bahnverkehr wiederum peilt die Bahn demnach erneut etwa 40 Prozent des Zugverkehrs an. Auf ausgewählten Fernverkehrs-Hauptstrecken etwa zwischen Berlin-Köln, Hamburg-Köln, Hamburg-Frankfurt oder München-Stuttgart sollen die Fernzüge ab Montag im Zwei-Stunden-Takt fahren, kündigte der Konzern an.

Zudem will die Bahn für Fahrgäste eine kostenlose Streik-Rufnummer einrichten und kündigte mehrere Kulanzregelungen an: So sollen vor allem gebuchte Tickets, die vom 23. bis einschließlich 24. August vom Streik betroffen sind, bereits ab diesem Samstag bis einschließlich 4. September flexibel genutzt werden können. Auch bei Spar- und Supersparpreisen werde die Zugbindung entsprechend aufgehoben. Für die Weiterfahrt könnten auch andere Züge genutzt werden, zudem können Fahrkarten kostenfrei erstattet werden.

Zerfahrener Tarifkonflikt

Die GDL hatte bereits vorab mit weiteren Streiks gedroht, die Bahn rief die Gewerkschaft wiederholt zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. In der vergangenen Woche hatte die GDL den Güter- und Personenverkehr bestreikt und damit für erhebliche Beeinträchtigungen des Bahnverkehrs gesorgt.

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In dem Tarifkonflikt fordert die Gewerkschaft Lohnerhöhungen von rund 3,2 Prozent und eine Corona-Prämie von 600 Euro im laufenden Jahr. Die Bahn will die Erhöhung in Stufen auf später verteilen bei einer längeren Laufzeit.

Die Bahn hat der GDL zuletzt Lohnerhöhungen in zwei Schritten angeboten: 1,5 Prozent zum 1. Januar 2022 und 1,7 Prozent zum 1. März 2023, bei einer Laufzeit bis Ende Juni 2024. Der GDL reicht dies nicht. Eine Rolle in dem Tarifkonflikt spielt allerdings auch die Konkurrenz der GDL zur deutlich größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG).

Die Bahn hatte am Donnerstag signalisiert, dass es vorerst keine neue Offerte geben werde. Aber man sei zu Kompromissen bereit und in der Lage, am Verhandlungstisch Lösungen zu finden, hieß es beim Staatskonzern. Deshalb sei ein weiterer Streik überflüssig und unnötig. (AFP/Reuters/dpa)

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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