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Ohne die EU! Spahn plant Sputnik-Alleingang

Ohne die EU! Spahn plant Sputnik-Alleingang

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU)
Foto: AFP

Die EU verzichtet auf eine Sammelbestellung für alle Mitgliedsstaaten – dafür will jetzt Gesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) zuschlagen!

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, will Spahn mit dem Hersteller des russischen Impfstoffes Sputnik V einen bilateralen Vertrag über eine Lieferung für Deutschland aushandeln. Das wurde laut Reuters nach der Sitzung der EU-Gesundheitsminister aus Teilnehmerkreisen bekannt.

Ohne die EU! Spahn plant Sputnik-Alleingang

 

Die EU-Kommission hatte zuvor erklärt, dass sie zu Sputnik V keinen Vorvertrag schließen möchte, wie es zuvor bei anderen Impfherstellern geschehen war. Spahn kündigte daraufhin an, dass Deutschland sich den Impfstoff aus Russland nun auf eigene Faust sichern werde.

Zuerst müsse dabei aber geklärt werden, welche Mengen Russland überhaupt wann liefern könne. In jedem Fall setze Deutschland aber weiterhin auf eine europäische Zulassung, habe Spahn betont. Russland müsse der europäischen Arzneimittelagentur EMA dafür nun die dafür notwendigen Daten liefern.

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Die Bundesregierung drängt seit Längerem darauf, dass die EU-Kommission auch über einen möglichen Ankauf dieses Impfstoffes verhandelt. EU-Kommissar Thierry Breton hatte das als nicht notwendig bezeichnet, weil sich die EU bereits genügend Impfstoff von anderen Herstellern gesichert habe. Etliche EU-Staaten haben sich aber auf bilateralem Weg bereits Dosen von Sputnik V gesichert.

Söder-Vorstoß für Bayern

Am Mittwoch war mit Bayern bereits das erste Bundesland in Sachen Sputnik V vorgeprescht: Nach einer Kabinettssitzung verkündete Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder (54): „Sollte Sputnik zugelassen werden in Europa, dann wird der Freistaat Bayern über diese Firma zusätzliche Impfdosen – ich glaube, es sind 2,5 Millionen Impfdosen – wohl im Juli erhalten, um die Impf-Zusatzkapazitäten in Bayern zu erhöhen.“

Für den direkten Zugriff werde ein Vorvertrag mit einer Firma in Illertissen geschlossen, die Sputnik V dann im Auftrag des russischen Herstellers produzieren werde.

Ohne die EU! Spahn plant Sputnik-Alleingang

Eine medizinische Fachkraft zeigt den russischen Impfstoff Gam-COVID-Vak (Sputnik V) (Archivfoto) (Foto: picture alliance/dpa/TASS)

► Nach dem Söder-Vorstoß forderte Thüringens CDU-Fraktionschef Mario Voigt (44), dem Beispiel Bayerns zu folgen und einen Vorvertrag abzuschließen. Thüringen müsse endlich die rote Laterne bei den Corona-Infektionen loswerden, sagte Voigt in Erfurt. Die Landesregierung sollte aufhören zu zögern und sich umgehend Sputnik-Impfdosen sichern.

► Niedersachsen dagegen will den Impfstoff nicht im Alleingang bestellen. Ministerpräsident Stephan Weil (62, SPD) antwortete auf eine entsprechende Frage im ZDF: „Nein. Wir halten uns an das vereinbarte Verfahren.“ Mit Blick auf Söder sagte Weil: „Dass das ausgerechnet derjenige Kollege macht, der ansonsten mit markigen Worten immer ein betont einheitliches Verhalten in der Pandemie-Bekämpfung fordert, das spricht doch für sich.“

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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