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Neuer Skandal um Spaniens früheren König : Wollte Juan Carlos seine Ex-Geliebte zum Schweigen bringen?

Spaniens ehemaliger König Juan Carlos wird von seiner Ex-Geliebten Sayn-Wittgenstein verklagt. Er soll sie belästigt, bedroht und ausspioniert haben.

Neuer Skandal um Spaniens früheren König : Wollte Juan Carlos seine Ex-Geliebte zum Schweigen bringen?

Juan Carlos (Archivbild) kommt auch nach seiner Flucht nach Saudi-Arabien nicht aus den negativen Schlagzeilen.Foto: dpa

Vor einem Jahr tauchte Juan Carlos I. in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten unter. In der Hoffnung, dass damit seine Affären, Probleme und Skandale, die zur großen Belastung für Spaniens Krone wurden, in Vergessenheit geraten würden, doch es half alles nichts. Medien, Staatsanwälte und Steuerfahnder befördern immer mehr dunkle Einzelheiten aus dem Doppelleben des spanischen Königs im Ruhestand ans Tageslicht.

In der Schweiz und in Spanien laufen bereits seit Längerem Ermittlungen wegen des Verdachts der Korruption, Geldwäsche und Steuerhinterziehung. Nun kommt weiteres juristisches Ungemach hinzu: Juan Carlos’ bekannteste Ex-Geliebte, Corinna zu Sayn-Wittgenstein, reichte vor einem britischen Gericht Klage gegen den früheren spanischen Staatschef ein.

Juan Carlos war von 1975 bis 2014 Spaniens König, dann gab er die Krone an seinen Sohn Felipe VI. ab. Wie britische und spanische Zeitungen berichten, wirft Sayn-Wittgenstein dem Altkönig in der Zivilklage vor, sie nach dem Ende der mehrjährigen Liebesaffäre belästigt, bedroht und ausspioniert zu haben.

Die deutsche Geschäftsfrau hatte nach Ende der Beziehung mit Äußerungen zu fragwürdigen Machenschaften ihres königlichen Liebhabers strafrechtliche Ermittlungen gegen den heute 83 Jahre alten Juan Carlos in Gang gebracht.

Mit der Klage, die in London, einem der Wohnsitze der Unternehmerin, eingereicht wurde, will sie einen Schadenersatz durchsetzen, dessen Höhe aber nicht beziffert wird. Zudem fordert die 57-Jährige, dass sich Juan Carlos und Spaniens mutmaßlich in die Affäre verwickelter Geheimdienst ihr in der Zukunft nicht mehr nähern dürfen.

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Schon länger berichtet Sayn-Wittgenstein öffentlich darüber, dass sie sich von Spaniens Geheimdienst verfolgt fühle. Agenten des königlichen Spionagedienstes hätten – wohl im Auftrag von Juan Carlos – ihre Wohnsitze durchsucht, sie beschattet, ihre Telefone angezapft und ihre Computer gehackt. In einer ihrer Wohnungen hätten die Eindringling sogar ein Buch über den Tod der britischen Prinzessin Diana, die 1997 bei einem rätselhaften Verkehrsunfall ums Leben gekommen war, zurückgelassen – vermutlich als Drohung.

Nach diesen jahrelangen „Misshandlungen“, die sich auch gegen ihre beiden Kinder richteten, habe sie keine andere Wahl gehabt, als rechtliche Schritte einzuleiten, sagte Sayn-Wittgenstein. Offenbar habe man sie zum Schweigen bringen wollen. Die Belästigungen durch Spaniens Geheimdienst hätten im Jahr 2012 begonnen, drei Jahre nach Ende ihrer „romantischen Beziehung“, wie es in der Klage heißt.

Die Ex-Geliebte warf ihm kriminelle Geschäfte vor

Es ist gut möglich, dass Sayn-Wittgenstein ins Visier des königlichen Spionagedienstes geraten war, weil sie mit ihren Enthüllungen die spanische Krone ins Wanken gebracht hatte. Auslöser waren geheime Gespräche zwischen der Ex-Geliebten und einem hohen spanischen Polizeioffizier, in denen sie Juan Carlos unlauterer Geschäfte beschuldigt hatte.

So habe dieser als königlicher Staatschef zum Beispiel Kommissionen kassiert. Etwa für ein Eisenbahngeschäft in Saudi-Arabien, für das er 2008 über ein Schweizer Konto 100 Millionen Dollar eingestrichen habe.

Die geheimen Gesprächsaufzeichnungen wurden 2018 spanischen Medien zugespielt und lösten ein Erdbeben aus. Ermittlungen in der Schweiz und in Spanien deuten darauf hin, dass Juan Carlos neben seinem königlichen Staatsgehalt über diverse Auslandskonten und Strohmänner ein geheimes Vermögen verwaltete, das vor dem Finanzamt versteckt worden war und dass sich möglicherweise aus dunklen Quellen speiste.

Auch mit zwei freiwilligen Steuernachzahlungen in Höhe von mehr fünf Millionen Euro schaffte es Juan Carlos bisher nicht, die Ermittlungen abzubiegen.

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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