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Neuer PEN in Deutschland : Zwei sind besser als keiner

Bedeutungsvoll, zeitgemäß, divers: Am Freitag gründet sich im Literaturhaus Berlin der PEN Berlin, mit über 200 Mitgliedern, darunter Deniz Yücel.

Neuer PEN in Deutschland : Zwei sind besser als keiner

Deniz Yücel auf der legendären PEN-Versammlung in Gotha.Foto: dpa

Es ist erst drei Wochen her, dass es bei der PEN-Deutschland-Tagung in Gotha drunter und drüber ging, und schon gibt es wieder Neues von  PEN.

Allerdings nicht von der bisherigen Schriftstellervereinigung, die nach Gotha bemüht ist, sich zu konsolidieren, gar neu anzufangen. Sondern von einem neuen PEN, der das Deutschland in seinem Namen gestrichen hat, sich stattdessen PEN Berlin nennt und am Freitag im Literaturhaus offiziell gegründet wird. 232 Autorinnen und Autoren haben sich dafür zusammengefunden von A wie Doris Akrap über K wie Christian Kracht bis zu Y wie Deniz Yücel.

„Zeitgemäß“ und „divers“ soll er sein, dieser PEN, heißt es in einer offiziellen Medienmeldung, „ohne Präsident:innen und andere Titel, mit einem paritätischen Board an der Spitze“. Das Kürzel NGO fällt auch, und natürlich liegt der Fokus auf Wort- und Meinungsfreiheit und der Unterstützung verfolgter Autorinnen und Autoren.

So ganz mag Deniz Yücel also nicht seiner Idee von einer Literatur- und Essay-NGO abschwören, obwohl er betont, nicht die treibende Kraft gewesen zu sein.

Erst waren es 20, jetzt sind es schon 232

Es seien andere wie Eva Menasse, Nora Bossong oder Herbert Wiesner gewesen, rund zwanzig Leute an der Zahl, die ihn mit hereingeholt hätten, um über Pfingsten weitere Anhänger für die Idee eines neuen PENs zu gewinnen: „Es ist keine Abrechnung mit dem PEN in Darmstadt“, sagt Yücel. „Wir machen was Neues“.

So gibt es auch manche, die im alten PEN geblieben sind und trotzdem beim Neuen mitmachen.

Allerdings kommentiert man schon bei der „Welt“, wo Deniz Yücel hauptamtlich arbeitet, dass nun „das alte PEN-Zentrum bedeutungslos werde.“ Aber war der PEN Deutschland jemals von herausragender Bedeutung? Hat er nicht erst seit der Präsidentschaft von Yücel eine gewisse Aufmerksamkeit bekommen, zumindest an symbolischer Bedeutung gewonnen?

“Ein Schritt nach dem anderen”, sagt Yücel

Die ersten Gründungsworte des PEN Berlin lesen sich, als würde nun alles besser, unkomplizierter werden, als würde allein die Prominenz der meisten Autoren und Autorinnen für effektiveres Arbeiten stehen. Die Kontroversen dürften mit Mitgliedern wie Jan Fleischhauer, Svenja Flaßpöhler oder Daniel Cohn-Bendit gleich nochmal intensiver werden, so diese ambitioniert sind.

Und mal sehen, wo zum Beispiel das Geld herkommt, um verfolgte Autoren und Autorinnen auch materiell unterstützen zu können. Das bekommt der PEN in Darmstadt aus Mitteln des BKMs für sein „Writers-in-Exile“-Programm. Yücel sagt: „Ein Schritt nach dem anderen. Wir müssen uns erstmal konstituieren. Primär geht es erstmal um konkrete, um praktische Solidarität.“ Klar ist, wie immer man nun beim anderen PEN reagiert: Zwei deutsche PEN-Clubs sind besser als keiner.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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