Blockaden, durchbrochene Polizeiketten, immer wieder Rangeleien + Straße des 17. Juni geräumt + Polizei drängt Demo vor SPD-Zentrale ab + Der Newsblog.
Querdenken-Demonstranten auf dem ;Mehringdamm in Berlin-Kreuzberg.Foto: Christoph M. Kluge
Alle großen Demonstrationen von Gegnern der Corona-Maßnahmen hat die Berliner Polizei für dieses Wochenende verboten. Die Querdenker mobilisieren trotzdem. Tausende ziehen durch Berlin, die Polizei ist im Großeinsatz. (Mehr im Newsblog).
Die Ereignisse des Sonntags im Überblick:
- Tausende Querdenker ziehen in mehreren nicht angemeldeten Protestzügen durch die Stadt.
- Immer wieder Rangeleien: Straße des 17. Juni geräumt, Polizei schneidet Weg ab, rund 500 Festnahmen.
- Geschlagen und getreten: Verdi-Gewerkschafter vom Fahrrad gezerrt und angegriffen.
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Brutaler Angriff auf Verdi-Gewerkschafter
Der Berliner Landesgeschäftsführer der Deutschen Journalisten – und Journalistinnenunion in Verdi, Jörg Reichel, ist nach Tagesspiegel-Informationen Opfer einer brutalen Attacke aus Reihen einer der illegalen „Querdenken“-Demonstrationen geworden. An der Köthener Straße, Ecke Bernburger Straße in Kreuzberg wurde Reichel übereinstimmenden Berichten zufolge an der Spitze einer nicht genehmigten Demonstration von mehreren Personen, die den Aufzug zuvor offenbar koordinierten, vom Fahrrad gezerrt.
Anschließend wurde er geschlagen und getreten, gleichzeitig wurde versucht, ihm das Handy abzunehmen. Nur durch das Eingreifen von Passanten ließen die Täter von Reichel ab. Der Verdi-Gewerkschaftler erlitt Verletzungen an der Schulter und den Beinen und befindet sich aktuell im Krankenhaus.
Proteste am Alexanderplatz
Nun gibt es auch Sprechchöre auf dem Alexanderplatz, Polizisten werden zunehmend von Demonstranten körperlich bedrängt und verhöhnt. Beobachter gehen von bisher etwa 200 Coronaverharmlosern aus. Weitere sind angeblich auf dem Weg. Die Polizei ist mit mehreren Mannschaftswagen vor Ort.
Ist für heute die Luft raus?
Es scheint, als hätten die Proteste jetzt deutlich an Dynamik verloren. Am Bahnhof Gleisdreieck stehen sich mehrere hundert Coronaverharmloser die Beine in den Bauch, warten darauf, dass jemand die Richtung vorgibt. In der Kreuzberger Blücherstraße wurden mehrere Gruppen von der Polizei auseinander getrieben, zum Teil gekesselt. Einige verbreiten das Gerücht, am Alexanderplatz sei ein neuer Treffpunkt für weitere Proteste, und machen sich auf den Weg.
Polizeikessel an der Blücherstraße in Kreuzberg
Zwischendurch kam es zu einem Handgemenge.
Bild:
Christoph M. Kluge
An der Ecke Blücherstraße / Tempelherrenstraße kommt es zu einem Handgemenge mit der Polizei. Danach wird ein kleiner Teil der Demonstration von der Polizei eingekesselt. Der Querdenken-Anwalt und Videostreamer Markus Haintz filmt das Geschehen.
Chaos am Landwehrkanal – Auto will über Gehweg abkürzen
Hallesches Ufer
Bild:
Christoph M. Kluge
Am Halleschen Ufer stoppt die Polizei den Zug Die Querdenker biegen ab in Richtung Bahnhof Hallesches Tor. Ein Fahrzeug der Gruppierung “Brandenburg steht auf”, das an der Spitze mitfährt, will über den Gehweg abkürzen und wird von der Polizei gestoppt .
Bahnhof Hallesches Tor
Bild:
Christoph M. Kluge
Am Bahnhof steht Polizei. Aber es sind nicht genug Beamte, um die Demo zu stoppen. Die zieht weiter in Richtung Osten.
Der Kanal ist überwunden
Die Querdenker haben tatsächlich den Landwehrkanal überqueren können, wurden von der Polizei erst auf Höhe des Willy-Brandt-Hauses gestoppt. Laut Christoph Kluge zieht die Demo jetzt die Gitschiner Straße entlang Richtung Osten, befindet sich also weiterhin nördlich des Landwehrkanals. Auch auf Höhe der Schöneberger Straße versuchen Demonstranten, den Landwehrkanal zu überwinden. Hier steht jedoch eine Polizeikette.
Neuer Versuch, den Kanal zu überqueren
Unser Reporter Christoph Kluge berichtet, dass der Demozug am Mehringdamm links abgeboben ist und sich damit nun erneut dem Landwehrkanal nähert – auf der Höhe Hallesches Tor. Die Coronaverharmloser könnten dort versuchen, etwa zur SPD-Zentrale zu gelangen oder die südliche Friedrichstraße zu erreichen. Hierfür müssten sie allerdings jeweils den Kanal überqueren.
Querdenker haben Kreuzberg erreicht
Der Demozug, der lange durch Schöneberg und Tiergarten zog, ist nun unserem Reporter Christoph Kluge zufolge unter den Yorckbrücken hindurch und hat damit Kreuzberg erreicht. Dort hat die Spitze des Aufmarschs bereits die Kreuzung zur Großbeerenstraße passiert und ist nun kurz vor dem Mehringdamm.
Polizei Berlin: “Wir bitten um Verständnis”
Demonstranten auch in der Leipziger Straße
Eine größere, aber zerstreute Menge hat es inzwischen auch auf die Leipziger Straße geschafft und befindet sich derzeit auf Höhe des Bundesfinanzministeriums. Die Coronaverharmloser ziehen in Richtung Leipziger Platz und wollen dann weiter zum Potsdamer Platz. Einige Demonstranten ziehen durch den Innenhof der Mall of Berlin und laufen vor der Polizei weg.
Demo bewegt sich im Kreis – Stimmung zunehmend aufgeheizt
Unser Reporter Julius Geiler live bei Facebook zum Demogeschehen.
Tagesspiegel live bei Facebook zum Querdenken-Protest
Großer Aufzug in der Bülowstraße
Eine vierstellige Anzahl an „Querdenkern“ bewegt sich nun auf der Bülowstraße in die Richtung des Gleisdreieickparks. Die Demonstranten singen „Oh wie ist das schön!“ und freuen sich über die fehlende Polizeibegleitung.
Der Protestzug unterhalb der Hochbahn.
Bild:
Julius Geiler
Mittelfinger für Querdenker – die brüllen: “Nazis raus!”
Kleiststraße
Bild:
Christoph M. Kluge
Zur Großdemo stoßen weitere Menschen hinzu. An der Ecke Kleiststraße / Martin-Luther-Straße kommt eine Demo vom Wittenbergplatz hinzu. Großer Jubel bricht aus. Mehrere Tausend Menschen ziehen nun durch die Martin-Luther-Straße.
Lietzenburger Straße
Bild:
Christoph M. Kluge
Ein Autofahrer hupt und drückt seine Unterstützung aus. Doch an der Lietzenburger Straße zeigen Passant:innen den Mittelfinger. Es gibt Streit. Die Querdenker brüllen: “Nazis raus!” Nach ihrer Logik ist jeder, der gegen sie ist, ein Anhänger des “Corona-Faschismus”.
Warum das Verbot richtig war
Das Verhalten der Demonstrationsteilnehmer bestätigt im Nachhinein die Argumentation des Oberverwaltungsgerichts. Dieses hatte das Verbot der heutigen Großkundgebung unter anderem damit begründet, dass Querdenker schon in der Vergangenheit vielfach gezeigt hätten, die nötigen Hygienemaßnahmen nicht einzuhalten. Genau das haben Querdenken-Funktionäre noch in der Nacht zu Sonntag heftig bestritten: Man werde sich selbstverständlich an das Maskengebot halten! Tatsächlich tragen die wenigsten Teilnehmer des jetzt stattfindenden Aufmarschs Maske, Abstände werden systematisch nicht eingehalten. Hinzu kommen mehrere durchbrochene Polizeiketten.
Julius Geiler
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de