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Nach einem Jahr Corona-Pandemie – Die Psychologie des Ausmistens

Nach einem Jahr Corona-Pandemie – Die Psychologie des Ausmistens

Wer beim Aussortieren keiner Strategie folgt, ist schnell verzweifelt
Foto: deagreez – stock.adobe.com *

Obwohl sich die meisten von uns während des Pandemie-Jahres immer wieder das Ausmisten vorgenommen haben, hat die Anhäufung von Dingen in der Wohnung nur noch zugenommen. Durch das Homeoffice, durch die neue bequeme Kleidung, die wir uns zugelegt haben, die neuen Saftpressen und die Yogamatten.

Mit den ersten Sonnenstrahlen und den baldigen schrittweisen Öffnungen kommt der Wunsch nach mehr Unbeschwertheit – im Kleiderschrank, auf dem Schreibtisch, im Wohnzimmer. Man möchte sich von allem Ballast befreien und nicht mehr im tristen Lockdown-Chaos versinken.

Aber wie schlimm sind unsere Anhäufungen wirklich?

Laut dem Statistischen Bundesamt besitzt jeder Deutsche im Schnitt 10.000 Gegenstände. Alles Dinge, die bei uns herumliegen, herumstehen, gebraucht werden oder verstauben. Viel zu viel, sagen Psychologen. Denn Studien beweisen, dass Menschen, die mit weniger leben (Minimalisten), glücklicher sind.

Es wird nie einfach nur die Wohnung aufgeräumt, auch die Gedanken im Kopf entwirren sich. Mehr Luft. Mehr Klarheit. Mehr Kontrolle.

Warum fällt es uns dann so schwer, auszumisten? William James, einer der Urväter der modernen Psychologie, hat es mit dem Begriff des „erweiterten Selbst“ auf den Punkt gebracht. Die Gegenstände, die wir anschaffen und bei uns behalten, sind auch Teil unserer Identität. Diese Dinge stehen dafür, wer wir sind. Deshalb hängt unser Herz an Gegenständen wie einem ollen Kugelschreiber aus dem Urlaubshotel, der ausgewaschenen Bluse vom ersten Date, der kaputten Vase von der Oma.

Nun, Sie müssen sich nicht von allem trennen, was nicht praktisch ist. Aber manche Dinge sind wirklich überflüssig.

Hier ein paar Ansätze aus der Psychologie, die wirklich bei der Entscheidung helfen:

► Auch wenn es kühl ist: Vor jeder großen Aufgabe erst einmal zehn Minuten stoßlüften. Das bringt ein frisches Gefühl, bevor man überhaupt losgelegt hat.

► Scannen Sie Ihre Wohnung von rechts nach links. Weil das Gehirn es vom Lesen gewohnt ist, von links nach rechts zu arbeiten, fallen Ihnen andersherum eher unnötige Dinge auf.

► Planen Sie Ihre Aufräumaktion für einen bestimmten Tag und setzen Sie sich ein Zeitlimit von maximal vier Stunden. Länger kann sich ohnehin niemand konzentrieren. Manchmal ist es auch hilfreich, sich das Projekt in einzelne Etappen einzuteilen (z. B. Schreibtisch und Bücher an einem Tag, Kleider und Schuhe an einem anderen).

► Der Schlüssel zu dauerhafter Ordnung ist ein fester Platz für wirklich alle Gegenstände. Und zwar so, dass es für Sie logisch ist: z. B. gesamte Technik in einer Box, alle exotischen Gewürze auf einem Regal, alle Sportsachen in einer Schublade, alle Nagellacke in einer Box. So hat auch das ewige Suchen ein Ende.

► Rechnungen und Briefe liegen überall herum? Zwei Ablagen aufstellen: eine für dringend (noch in dieser Woche abarbeiten), eine für irgendwann später im Monat. Das spart Mahngebühren und Zeit beim Suchen.

► Besonders schwerfällt es uns, Sachen auszumisten, die teuer waren. Trennen Sie sich beim Ausmisten vom Preisgedanken! Nur weil irgendetwas ein Drittel eines Monatsgehaltes gekostet hat, muss es Sie nicht für immer begleiten. Verkaufen Sie die Sachen über Ebay Kleinanzeigen, Kleiderkreisel oder Momox – so tut es weniger weh.

► Kommen wir jetzt zum Kleiderschrank. Da blutet unser Herz immer am meisten. Normalerweise gilt hier der Grundsatz: Was wir ein Jahr lang nicht getragen haben oder was uns nicht mehr passt, kann weg. Der ist jetzt außer Kraft. Denn erstens hatten wir fast das ganze Jahr lang gar keine Gelegenheit, schöne Sachen zu tragen und zweitens, haben die meisten von uns in der Pandemie etwas zugelegt. Deshalb kommen dieses Mal andere Tipps.

Nach einem Jahr Corona-Pandemie – Die Psychologie des Ausmistens

Ausmisten kann anstrengend sein (Foto: picture-alliance/ dpa)

► Laden Sie eine strukturierte Freundin ein, die Sie berät. So holen Sie sich bei jedem Stück eine zweite Meinung ein und lenken sich nicht mit Facebook oder Fernsehen ab.

► In einem gut sortierten Kleiderschrank kommt es auf das Verhältnis der Kleidungsstücke an. Wie in einer Boutique sollte es eine Mischung zwischen schlichten Basics und ausgefallenen, gemusterten Teilen geben. Die Anzahl der Oberteile sollte die Anzahl der Hosen und Röcke überschreiten. Eine wichtige Frage beim Ausmisten lautet auch: Mit wie vielen anderen Kleidungsstücken lässt sich das Teil kombinieren?

► Teilen Sie alle Kleidungsstücke für einen guten Überblick in Gruppen ein. Kleider zusammen, Hosen zusammen, T-Shirts zusammen. Dann alles innerhalb einer Gruppe nach Farben ordnen. Schaffen Sie Raum für Wackelkandidaten, die Sie streng beobachten.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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