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Nach der Kältehilfe kommt die Hitzehilfe für Berliner Obdachlose

Nach der Kältehilfe kommt die Hitzehilfe für Berliner Obdachlose

Ein Obdachloser liegt unter einem Baum auf einer Parkbank im Schatten (Symbolfoto)
Foto: picture alliance/dpa

Nicht nur Kälte, sondern auch Hitze ist für Obdachlose lebensbedrohlich. Die Berliner Genossenschaft Karuna fordert mehr Hilfe für Menschen ohne Wohnung, idealerweise nach dem Vorbild der USA.

In Berlin will die Genossenschaft Karuna Obdachlose an heißen Tagen noch stärker schützen als bisher. Eines der Ziele sei ein Warnsystem, das die Bürger über die Medien an heißen Tagen aufruft, Obdachlose zu unterstützen, etwa mit Getränken, sagte Vorstand Jörg Richert der Deutschen Presse-Agentur. Ideal seien angesichts langer Hitzeperioden zudem öffentliche Orte als Schutzräume, an denen sich Menschen bei Bedarf abkühlen können.

„In New York gibt es etwa 500 solcher Cooling Center. U-Bahnstationen, Bibliotheken und andere öffentliche Orte bieten dort Sitzmöglichkeiten und Getränke für alle Bürger“, so Richert. Einrichtungen wie diese könnten helfen, Hitzekatastrophen zu vermeiden. In Chicago seien beispielsweise 1995 Hunderte Obdachlose während einer Hitzewelle gestorben. Hitzeperioden können für Obdachlose lebensgefährlich sein, denn sie sind ihnen oft schutzlos ausgeliefert. Dehydrierung, Verbrennungen, Hitze- und Hirnschäden können die Folgen sein.

An diesem Donnerstag wollen Karuna und weitere Partner wie die Berliner Wasserbetriebe ihre bisherige Arbeit vorstellen und ihren Forderungen Nachdruck verleihen. Laut Richert arbeitet Karuna seit etwa zwei Jahren verstärkt daran, Obdachlose bei Hitze zu schützen. „Diese Hilfe wollen wir ausbauen“, so der Vorstand.

Sonnencreme und mobile Duschen

Obdachlosen-Lotsen von Karuna verteilen bereits bei über 30 Grad Celsius Wasser, Sonnencreme, Schirme, Sonnenbrillen, Kopfbedeckungen und Hygieneartikel – finanziert durch Mittel der Lotto-Stiftung Berlin. Mobile Duschen und grüne Schattenplätze wie am Café Pala am Herrmannplatz sollen zusätzlich für Abkühlung und Erholung sorgen.

Die Wasserbetriebe haben laut Richert zudem in Kreuzberg, Friedrichshain und Mitte drei Wasserstandrohre installiert, an denen sich unter anderem die Behälter der Wasser- und Duschfahrräder problemlos auffüllen lassen. Unter dem Hashtag #zusammencoolbleiben werde auch die Bevölkerung im Internet zur aktiven Hilfe und Achtsamkeit aufgerufen.

Auch andere Einrichtungen unterstützen Obdachlose bei Hitze. Im Juni rief beispielsweise die Berliner Stadtmission auf, Obdachlosen Wasser und Kleingeld zu spenden.

Nach Ergebnissen einer Zählung im Februar 2020 leben etwa 2000 Obdachlose in der Stadt. Im Winter können sie Schlafplätze der Berliner Kältehilfe nutzen.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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